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1977 - Transformation

Titel: 1977 - Transformation
Autoren: Unbekannt
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HARQUIST."
    „Was für mich bedeutet, dass ich auf weitere Ausflüge verzichten muss", sagte Lotho. „Die CawCadd können nicht zu mir herein, und ich kann nicht mehr hinaus."
    „Genauso ist es, Bolphor. Aber wenn der Ruf an uns ergeht, wirst du es müssen."
     
    6.
     
    Transformation
     
    Als Keraete diesmal erwachte, waren seine Hände völlig intakt und wiederhergestellt, wie von James vorausgesagt. Aber dafür waren ihm die Schultern und ein Teil seines Brustkorbs entfernt und ersetzt worden. Lotho Keraete empfand eine tiefe Verzweiflung. Er war weder Mensch noch Cyborg. Er war im Grunde genommen gar nichts. Wenn er es tatsächlich schaffen sollte, mit der HARQUIST zu starten - und daran dachte er allen Ernstes wieder -, würde man ihn auf der Erde meiden. Er war kein Mensch mehr, und er war - noch - kein Roboter. Er gehörte nirgendwohin.
    Nur hier hatte er seine Freunde - James, die anderen Roboter, die Syntronik. Aber war das ein Leben, das sich zu leben lohnte?
    Die amputationssüchtigen Robots würden nicht ruhen, bis er tatsächlich nur noch aus Metall und Gehirn bestand - und das war dann vielleicht auch nur eine Positronik oder eine Syntronik. Nein, er dachte in der Stunde seiner Niedergeschlagenheit tatsächlich wieder an Flucht, obwohl die Chancen dafür nie aussichtsloser gewesen waren. Vielleicht, wenn die CawCadd eines Tages abgezogen waren. Er wollte nicht mehr fliehen, um irgendwo aufgenommen zu werden wie auf Terra. Er wollte nur den Amputationen entkommen. Tief in seinem Unterbewusstsein wusste er, dass es unmöglich war, aber er klammerte sich daran, um noch etwas zu haben, woran er sich festhalten konnte.
    Wiederum verbrachte Lotho einige Wochen damit, von den Robotern geschult zu werden. Wenn er Freizeit hatte, begann er damit, die Station zu durchwandern, entweder allein oder mit den Robotern. Er lernte sie besser kennen und achtete auf jedes Detail, das ihm bei einem späteren Fluchtversuch vielleicht hilfreich sein konnte.
    Eines Tages, als er allein - aber sicherlich überwacht - unterwegs war, entdeckte Keraete einen Raum, in dem sich ein ganzes Lager jenes dunklen, bei näherem Hinsehen ultramarinblauen Metalls befand, aus dem seine körpereigenen Ersatzteile gefertigt waren. Und er wusste: Aus diesem Material würde er eines Tages zur Gänze bestehen, wenn kein Wunder geschah.
    Am nächsten Tag machte er den Robotern den Vorschlag, das verlorengehende organische Material durch einen Diebstahl bei den CawCadd zu ersetzen. Es genügte, wenn er ganz kurz ausstieg und einen der belagernden Spinnenartigen tötete und an Bord brachte. Aber die Roboter lehnten ab. Sie sagten, dass die Andersartigkeit des Kobaltmooses erwiesen sei und niemand wissen könne, was mit dem Zellmaterial der CawCadd sei. Niemand könne vorhersagen, ob dieses nicht eine Gefährdung darstelle. Außerdem dürfe das Dogma der absoluten Isolation nicht noch einmal durchbrochen werden. „Ihr seid stur!" warf ihnen Lotho vor. „Ihr wollt es nicht einmal versuchen! Wichtiger ist euch euer Dogma eines vielleicht gar nicht mehr existierenden Meisters!"
    „Versündige dich nicht an ES, Bolphor!" rief James erschrocken. „Ach was!" Der Terraner winkte ab. „Ich hasse euch!"
    Aber sie waren seine einzigen Gefährten, und eines Tages würde er so sein wie sie. Was sollte er tun? „Die Recyclinganlage arbeitet nur noch mit siebzig Prozent ihrer ursprünglichen Leistung", sagte James eines Tages. „Es ist nötig, dass wir dich wieder in den Tiefschlaf versetzen, Bolphor."
    „Wann, zum Teufel, bricht denn dieses Konstituierende Jahr endlich an?" fragte Lotho Keraete aufgebracht. „Das weiß nur ES", antwortete James. „Aber nun komm, Bolphor! Es ist nur zu deinem Besten..."
    Das hatte er nun schon oft genug gehört.
     
    *
     
    Er wurde wach, aber er traute sich nicht, die Augen zu öffnen. Er wollte nicht sehen, was sie ihm diesmal abgenommen hatten. Er zog die Beine an, und sie fühlten sich fremd an. In einsetzender Panik riss er die Augen auf und sah, dass seine Beine aus dem dunklen, ultramarin schimmernden Metall bestanden, aus dem auch seine Arme und ein Teil seiner Brust waren. Ein Teil?
    Er tastete vorsichtig über die Brust und stellte zu seinem Entsetzen fest, dass die gesamte Brust nun aus Metall bestand. Nur noch sein Leib und die Hüften schienen original zu sein. Aber das Schlimmste entdeckte er, als er mit den Händen den Körper weiter hinabfuhr.
    Seine Geschlechtsorgane waren amputiert und durch
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