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1972 - Die Kosmische Fabrik

Titel: 1972 - Die Kosmische Fabrik
Autoren: Unbekannt
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Bedeutung des Universums erahnen. Die Entfernung zu MATERIA betrug nur noch knapp drei Lichtsekunden. Die PERLAMARIN Vverzögerte nach wie vor mit Maximalwerten. Plötzlich entstand an der Oberfläche der Kosmischen Fabrik ein orangefarbenes Licht und stieß in Richtung des Walzenraumers. Der Leitstrah1. Endlich ..., dachte Purrn und war froh, dass Bewegung in die Sache kam.
    „Das musste nicht sein, K'Renzer!" Perrys Stimme klang eisig wie selten. Er funkelte das Hologramm des Flottenkommandanten an. „Ich weiß. Aber hätten wir sie zurückhalten können? Irgendwann wären sie aufgetaucht und uns in die Quere gekommen. Besser so als anders."
    „Ach!" rief ich aufgebracht. „Mit deinem kleinen Problem der absoluten Geheimhaltung hat es nicht zufällig etwas zu tun?" Das Gesicht des Kommandeurs verfinsterte sich. „Natürlich nicht. Lebewesen nehmen in meinem Weltbild einen höheren Stellenwert ein als ein politischer Eklat. In den Tod fliegen die Solmothen im Zweifelsfall von allein. Egal, ob wir es ihnen erlauben oder nicht."
    Es klang plausibel. Außerdem hätten die Erste Terranerin und Cistolo Khan uns nie eine Flotte mit einem Kommandeur geschickt, der charakterlich nicht überzeugte. Perry dachte ähnlich wie ich. Seine Miene entspannte sich deutlich. Uns blieb nichts anderes übrig, als den beiden Solmothen die Daumen zu drücken. Mehr konnten wir in dieser Situation nicht tun. Mut fehlte diesen Wesen nicht, das musste man neidlos anerkennen. Auch wir hatten ihn in der Vergangenheit oft bewiesen und waren meistens belohnt worden.
    Allerdings hatte ich wohl selten ein so schlechtes Gefühl gehabt wie jetzt. Die PERLAMARIN Vhielt unmittelbar auf die Kosmische Fabrik zu. Die Funksprüche der Solmothin blieben unbeantwortet. Die Walze, die wir zuerst für ein Springerschiff gehalten hatten, verzögerte mit Höchstwerten und richtete sich darauf ein, auf einer der Plattformen am Rand MATERIAS zu landen. „Kein Traktorstrahl, gar nichts", hörte ich Viena Zakata sagen. „Freunde, wenn ihr mich fragt, bahnt sich da eine Katastrophe an." Wer immer die Fabrik kommandierte, ließ sich von moralischen Vorstellungen der in seinen Augen „niederen Wesen" kaum beeinflussen. Für ihn zählten allein Interessen, keine Menschenleben.
    Perry wandte den Kopf und sah mich an. Vor diesem durchdringenden Blick konnte man Angst bekommen. Mir lief ein Schauer über den Rücken.
    Ich begriff, dass Perry MATERIA als Bedrohung für die ganze Galaxis ansah und nicht ruhen würde, bis die Kosmische Fabrik erobert oder zerstört war. MATERIAS Anwesenheit galt nicht nur der Superintelligenz, die vermutlich hinter dem Ereignishorizont Dengejaa Uvesos steckte. Sie galt auch der SOL und ihren Insassen. Shabazza hätte sie mitsamt dem Sechsten Boten Thoregons zu seinen Marionetten gemacht, wenn es uns nicht gelungen wäre, seine letzte Nano-Kolonne in SENECA zu zerstören.
    Die Fabrik diente ferner dem Ziel, die endgültige Entstehung der Koalition Thoregon zu verhindern. Alles andere zählte in diesem Zusammenhang nicht. Schon gar nicht ein Solmothenschiff. „Gib mir die Erlaubnis, mit Ryschantal in Funkkontakt treten zu dürfen!" sagte ich. „Ich fordere sie zur Umkehr auf." Perry schüttelte stumm den Kopf. Taktisch wäre es ein schwerer Fehler gewesen. In dem Augenblick, da MATERIA einen Zusammenhang zwischen der SOL und ihrer Begleitflotte sowie dem Walzenraumer herstellte, war dies erst recht das Todesurteil für die beiden Solmothen.
    Deshalb hatte Perry unsere Flotte sofort nach dem Eintreffen im Zielgebiet zurückgezogen. Wir warteten ab und sondierten die Lage. Auf diese Weise hatten Ryschantal und Purrn wenigstens eine winzige Chance. Meine düsteren Ahnungen blieben trotz allem. Und die Meldungen SENECAS schienen mir Recht zu geben. „Die Hyperortung spricht an", sagte die Biopositronik. „Einer der Krakententakel bewegt sich. Die glühende Spitze verändert ihre Intensität." Irgendwo in MATERIA waren Maschinen angelaufen und saugten Energie. „Da!" schrie jemand mit schriller Stimme. Ein dünner, orangefarbener Strahl schoss aus der Fabrik in Richtung Walzenschiff. Die Paratronstaffel der PERLAMARIN Vglühte grell auf, hielt aber. Der nächste Schuss würde das Schicksal der Solmothen entscheiden. „Verdrückt euch!" zischte ich. „Na los!" Das orangefarbene Leuchten legte sich um die Walze, als handle es sich um die exotische Ausführung eines Zugstrahls. Die bläulich schimmernde Paratronstaffel veränderte ihren
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