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1948 - An den Grenzen der Macht

Titel: 1948 - An den Grenzen der Macht
Autoren: Unbekannt
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nicht erkennbar, ob es sich um eine Bejahung oder Verneinung handelte.
    „Ich bin Cistolo Khan", fuhr der LFT-Kommissar fort. „Kannst du mir ein paar Fragen beantworten?"
    Ein Nicken, gefolgt von einem Krächzen, signalisierte Bereitschaft.
    „Erinnerst du dich an die Vorgänge im Amphitheater?"
    Ein schwaches Kopfschütteln. „Amphitheater?"
    „Weiß ... nicht."
    „Hat er dasselbe Schiff wie du benutzt?"
    „Schiff?" Brants Gesicht spiegelte Ratlosigkeit wider.
    „Die ST. AMARINA."
    „Jankinnens Schiff ..."
    „Ja. Du bist mit Jankinnen nach Arkon gekommen. Warum?"
    Kopfschütteln.
    Sargor von Progeron lehnte sich gegen die Wand hinter Brant. „Er simuliert", behauptete der Arkonide.
    Khan verneinte. „Jemand in seinem Zustand ist nicht mehr in der Lage zu simulieren.
    Das ist absolut echt. Vergiß nicht, er ist nicht Garron. Der kann ein Koma vorspiegeln und jeden Arzt damit täuschen. Solder Brant hingegen ist ein Mensch ohne paranormale Fähigkeiten. Diese sind bei ihm nicht einmal im Ansatz vorhanden."
    „Wir haben notfalls unsere Methoden. Sie sind unbestechlich. Erlaube uns, diesen Terraner eine halbe Stunde zu behandeln. Dann wissen wir die Wahrheit."
    „Erwartest du wirklich von mir, daß ich das tue?"
    „Es ist deine Entscheidung, Terraner."
    „Du kennst sie bereits. Ich bin nicht einverstanden. Wir bringen Solder Brant in die PAPERMOON und schaffen ihn nach Terra."
    „Solange seine Unschuld nicht bewiesen ist, muß er hierbleiben."
    „Dagegen werden wir Beschwerde einlegen. Ihr könnt einen terranischen Politiker nicht grundlos festhalten."
    Sargor von Progeron wußte nur zu gut, daß es nach wie vor keinen Beweis für einen Zusammenhang zwischen Brant und Garron gab. Es existierten Zeugen aus mehreren hundert Mitgliedsvölkern des Galaktikums. Daß Solder Brant eine Rede gegen den Fünften Böten von Thoregon und sein Anliegen gehalten hatte, war nichts Verbotenes. Es war nicht einmal anrüchig.
    „Es wird noch ermittelt", antwortete der Arkonide gefährlich leise.
    Cistolo konnte sich gut 'vorstellen, was Progeron damit meinte. Jene Wachleute und Angehörigen des Service-Personals, die den Sitzungssaal in einen Hexenkessel verwandelt hatten, steckten noch in Zellen des Geheimdienstes. Sie konnten nichts für ihr Tun, denn Garron hatte sie suggestiv beeinflußt. Die Arkoniden würden dennoch versuchen, jede auch noch so winzige Information aus ihnen herauszuholen.
    Der LFT-Kommissar wandte sich wieder Brant zu. Dessen Blick ging ins Leere. Er nahm den Artgenossen nicht mehr wahr.
    „Ein hochgradiger Schock", sagte Gromaver. „Ich habe es von Anfang an diagnostiziert. Die Arkoniden wollten es nur nicht wahrhaben."
    „Besteht Suizidgefahr?"
    „Ich halte sie für latent vorhanden. Allerdings dürfte Brant in diesem Zustand nicht in der Lage sein, sich etwas anzutun." .
    „Sargor von Progeron hat mir gegenüber von einem Nervenzusammenbruch gesprochen."
    „Diagnosen sollte man den Ärzten überlassen." Gromaver wandte sich an seine arkonidischen Kollegen. „Werden wir noch gebraucht?"
    „Nein", erklärte der Geheimdienstchef anstelle der Ärzte. „Ihr könnt gehen. Solder Brant bleibt allerdings hier."
    „Dann bleibe ich weiterhin an seiner Seite", entschied der Chefmediker. „Cistolo, hol uns hier so schnell wie möglich heraus!"
    „Ich tue mein Bestes", versprach Khan.
    Er warf Progeron einen schiefen Blick zu und verließ das Medocenter.
    Der Arkonide wollte Zeit gewinnen und die Terraner spüren lassen, daß er das Sagen hatte und über den Zeitpunkt der Freilassung entschied. Und natürlich würde er alles versuchen, doch einen Beweis zu Tage zu fördern, daß die Terraner das Attentat geplant hatten und es nicht nur die Tat eines Einzelnen war.
    Khan befürchtete, daß der Geheimdienstchef vielleicht Informationen zurückhielt, damit sie in Sachen Vincent Garron nicht weiterkamen und folglich Terra auch nicht entlasten konnten.
    Egal wie, der LFT-Kommissar sah keinen Grund, sein Verhalten zu ändern. Er spielte in solchen Fällen lieber mit offenen Karten. Für Intrigen von seiner Seite sah er in diesen Stunden keine Veranlassung.
    Sargor von Progeron hatte mit einem solchen Verhalten gerechnet. Entsprechend halbherzig waren die Versuche des Arkoniden geblieben, ihm ein paar Fallstricke zu legen.
     
    *
     
    Der LFT-Kommissar erkannte Bre Tsinga schon von weitem an ihrer knabenhaft schlanken Figur und dem blonden, bis über die Schultern fallenden Haar. Ihre Bewegungen
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