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194 - Der schlafende Teufel

194 - Der schlafende Teufel

Titel: 194 - Der schlafende Teufel
Autoren: A.F.Morland
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Holmes, wie?«
    »Mr. Tanner, ich nehme Sie vorläufig fest!« sagte Stockwell mit amtlicher Miene und belehrte den Taxifahrer über seine Rechte.
    »Darf ich erfahren, was Sie mir vorwerfen, Sergeant?«
    »Sie stehen unter dem dringenden Verdacht, Ihre Frau ermordet zu haben. Dagegen erscheinen Ihre weiteren Vergehen geradezu nichtig: Sie haben in der Tiefgarage Ihres Hauses zwei Fahrzeuge beschädigt und benützen dieses Taxi widerrechtlich.«
    Tanner hob grinsend die Hände. »Ich bestreite nichts, Sergeant. Alles, was Sie mir vorwerfen, stimmt, aber Sie sind nicht auf dem laufenden. Es kommen zwei weitere Morde hinzu, die ich jedoch nicht allein verübt habe. Dabei hatte ich Helfer. Ihre Namen sind Arras, Cheva und Gaman. Sie stehen auf keiner Fahndungsliste, denn sie kommen geradewegs aus der Hölle.«
    Tom Stockwell zog mißmutig die Augenbrauen zusammen. »Wenn Sie denken, mich auf den Arm nehmen zu können, Tanner…«
    »O nein, nein, Sergeant, so etwas würde ich mir niemals erlauben. Immerhin vertreten Sie das Gesetz. Arras, Cheva und Gaman sind hier. In mir, deshalb können Sie sie nicht sehen.«
    »Sie versuchen sich auf geistige Unzurechnungsfähigkeit hinauszuschwindeln«, stellte Tom Stockwell mürrisch fest. »Es wird Sache des Gerichtspsychiaters sein, festzustellen, ob man Sie für Ihre Verbrechen zur Verantwortung ziehen kann oder nicht. Das fällt nicht in meinen Zuständigkeitsbereich.«
    »Wenn Sie Pech haben, kriegen Sie meine Komplizen zu sehen«, sagte Tanner dumpf.
    Allmählich glaubte Stockwell, daß Tanner tatsächlich nicht mehr ganz sauber im Oberstübchen war. Zuchthaus oder Irrenanstalt. Darüber würde das Gericht zu befinden haben.
    »Sie haben Pech, Sergeant«, informierte Tanner den Polizisten, und im nächsten Moment veränderte sich sein Gesicht.
    Chevas Fratze wuchs durch Tanners Züge, sein Haar verfärbte sich, wurde lang und schwarz, die Ohren wurden groß und nahmen eine ungewöhnliche Form an.
    Ein Kopf kam aus Tanners Kopf! Obwohl es Stockwell mit eigenen Augen sah, wollte er es nicht glauben.
    »Das ist… Das kann doch nicht…« stammelte der Sergeant fassungslos.
    Sobald Cheva Tanners Kopf verlassen hatte, sah der Mann wieder »normal« aus. Aber nur für einen Augenblick.
    Dann kam Gaman. Und zuletzt Arras.
    Vor Tanner schwebten drei grauenerregende Schädel!
    Tom Stockwell hatte sich bisher für einen Mann gehalten, dessen Mut unerschütterlich war, doch in diesem entsetzlichen Moment überfiel ihn eine nie erlebte Angst. Bis zum heutigen Tag hatte es nichts gegeben, wovor Stockwell davongelaufen wäre, aber jetzt dachte er an Flucht, weil er mit diesem unbegreiflichen Horror einfach nicht fertig wurde. In seinem Hirn hakte beim Anblick dieser Greuelschädel etwas aus. Er konnte nicht mehr denken und vernünftig handeln. Sein Instinkt übernahm das Kommando, und der befahl ihm, auf das Motorrad zu springen und abzuhauen.
    Doch Arras und die beiden anderen Teufel hatten den Tod des Polizisten bereits beschlossen. Sie räumten ihm nur noch eine kurze Galgenfrist ein, ließen ihn die Maschine starten und sich in den Sattel schwingen, und als er losraste, starteten auch sie.
    Stockwell drehte wie verrückt am Gashebel und schaltete ununterbrochen. Das Motorrad beschleunigte röhrend, doch die Teufel ließen sich nicht abhängen.
    Gaman biß Stockwell in die Hand, damit er nicht mehr Gas geben konnte. Cheva schlug seine Zähne in die andere Hand des Polizisten, der das Motorrad daraufhin nicht mehr lenken konnte und einige Sekunden später schwer stürzte.
    Die Maschine kreiselte Funken schlagend über den Asphalt und knallte gegen eine graue Betonwand. Stockwell rutschte hinterher und überschlug sich einige Male, ehe er benommen liegenblieb.
    Er glaubte, sich sämtliche Knochen gebrochen zu haben. Trotz der starken Benommenheit wußte er, daß er nicht liegenbleiben durfte.
    Mühsam rappelte er sich auf. Arras lachte geckernd. Tom Stockwell fing an zu laufen. Eigentlich schleppte er sich mehr dahin. Von Schnelligkeit keine Spur. Er hatte nicht einmal die Kraft, die Füße richtig zu heben, und die Schmerzen waren überall in seinem Körper und behinderten ihn.
    Sie wurden noch schlimmer, als die Teufel ihn attackierten. Sie schlugen ihm die Zähne ins Gesicht und in die Kehle. Er wehrte sich kaum, torkelte weiter, verlor Blut und Kraft, brach zusammen - und die Teufel vollendeten ihr grausiges Werk.
    ***
    Noels Zustand war am darauffolgenden Morgen unverändert,
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