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1938 - Die Farben des Bösen

Titel: 1938 - Die Farben des Bösen
Autoren: Unbekannt
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einer großen Menge außerhalb des Schutzschirms versammelt.
    Die Aktivierung des Pilzdoms kam schließlich nicht alle Tage vor, und niemand wußte, welche Gefahren dies noch mit sich bringen konnte.
    Schließlich wurden alle Fragen beantwortet, jedoch die Spannung nicht gemindert.
    Wer da kam, war tatsächlich jemand ganz Fremder.
    Eine Gestalt von imposanter Größe, in einem klobigen Druckanzug, taumelte ins Freie. Der Druckanzug sah ramponiert aus, und er war leck - deutlich sichtbar entströmten Gase an mehreren Stellen. Es roch streng.
    Nach wenigen Schritten brach der fremde Besucher zusammen. Die Rettungsmannschaften waren sofort zur Stelle. Die reglose Gestalt wurde in ein energetisches Rettungszelt gehüllt, das mit den dringend benötigten Gasen vollgepumpt werden sollte.
    Da stellte sich bereits die erste Überraschung ein. Die Analyse ergab, daß es sich bei dem Gas um ein MethanAmmoniak-Gemisch handelte, mit genau derselben Zusammensetzung, wie es auch die Maahks atmeten!
    Scan und Augenschein brachten die nächste Überraschung: Der Fremde sah tatsächlich wie ein Maahk aus! Er war etwa 2,20 Meer lang, mit einer Schulterbreite von 1,50 Metern. Die mächtige, stämmige Gestalt wurde von zwei kurzen, kräftigen Beinen mit jeweils vier Zehen getragen. Die proportional überlangen Arme besaßen keine Knochen, sondern bestanden wie Tentakel aus enorm widerstandsfähigen, hochelastischen Muskel- und Sehnenbündeln. Der starre, halslose Wulstkopf reichte von einer Schulter bis zur anderen und besaß vier runde, grünschillernde Augen.
    „Das ist doch unmöglich", sprach jemand aus, was alle anderen dachten.
    Wie kam ausgerechnet, ein Maahk aus dem Pilzdom? Seit mehr als einem Jahrhundert hatte es keinen direkten Kontakt von „normalen" Terranern mehr zu dem Volk der Methanatmer aus Andromeda gegeben. Sie hatten sich isoliert, hieltennur noch enge Beziehungen zu den Gurrads aus den Magellanschen Wolken aufrecht. Ihr Botschaftsplanet in der Milchstraße galt als völlig unbedeutend.
    Und nun - besaß einer von ihnen ein Passantum, das ihm den Zutritt zur Brücke in die Unendlichkeit gestattete?
    Der Fremde konnte die Antwort gleich darauf selbst geben. Er war wohl tatsächlich kurz vor dem Ersticken gewesen, denn im Schutz des Methan-Ammoniak-Zeltes kam er rasch wieder zu sich.
    Stöhnend richtete er seinen massigen Körper auf und öffnete die Augen.
    „Bin ... ich ... endlich angekommen?" stieß er mühsam hervor. „Solsystem ... der ... Terraner?"
    Die Terraner hielten den Atem an. Der Maahkähnliche hatte in einwandfreiem Interkosmo gesprochen.
    Aber die zweite Frage ließ nicht darauf schließen, daß er von den Maahks aus Andromeda kam.
    „Ja", antwortete Güskar Hennig, Leiter des medizinischen Teams. „Was können wir ..."
    „Verliere ... gleich ... wieder ... Bewußtsein ...", keuchte der Besucher.
    „Er hat zahlreiche, zum Teil lebensgefährliche Verletzungen", murmelte jemand, der die medizinischen Kontrollen beobachtete. „Er sollte besser sofort behandelt werden."
    Doch der Fremde hatte wohl Angst zu sterben, bevor er seine Botschaft gebracht hatte. Unter Aufbietung aller Kraftreserven stammelte er: „Ich bin Mhogena, der Fünfte Bote von Thoregon ... ich gehöre zum Volk der Gharrer ... meine Heimatgalaxis Chearth wird von den Guan aVar bedroht ... wir bitten die Terraner dringend um Hilfe ..."
    Mitten im Satz verließen ihn die Kräfte.
    Mhogena verlor das Bewußtsein, sein mächtiger Körper fiel in sich zusammen.
    Während die Mediker sich sofort abmühten, sein Leben zu retten, wurde Terra vom Leiter der Wachzentrale in fliegender Eile angefunkt und Cistolo Khan über den aufsehenerregenden Vorfall in Kenntnis gesetzt.
     
    ENDE
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