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1928 - Unheimliche Korrago

Titel: 1928 - Unheimliche Korrago
Autoren: Unbekannt
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die Ebene vor Jahrmillionen Meeresboden gewesen zu sein - ich habe gigantische Mengen von Manganknollen in der Anzeige."
    Die grüne „Suppe" setzte die normale Sichtweite inzwischen bis auf wenige Dutzend Meter herab. Nur die vorgeschalteten Filter und Infrarotoptiken durchdrangen die nächtliche Erscheinung.
    Von den Thorrimern hatte Fee Kellind die Koordinaten des Kre-Systems erhalten. Die neuen Freunde der Nation Alashan bezeichneten Kre'Pain vielsagend als „Welt der Einsamkeit und des grünen Nebels", was sie in der Vergangenheit aber nicht daran gehindert hatte, in unregelmäßigen „Abständen Handelsschiffe zu den Kre'Painern zu schicken.
    Nicht nur einsam, sondern kahl und trostlos war diese Welt außerhalb der abgegrenzten Siedlungen. Und was nach wie vor als „Nebel" bezeichnet wurde, war nichts anderes als die mikroskopisch feinen Bruchstücke abgestorbener Pflanzenzellen, die von den nächtlich veränderten Temperaturverhältnissen aufgewirbelt wurden.
    Menschliche Atemwege reagierten darauf mit übersteigertem Nies- und Hustenreiz, aber die Kre'Painer sogen die Fragmente gierig in sich auf, enthielten sie doch Enzyme, die ihre psychischen und physischen Kräfte stärkten.
    Unter dem Gleiter erstreckten sich die ersten Förderanlagen. Stählerne Tunnelsysteme wurden in den Schlamm vorgetrieben, die im Wurzelbereich frisch aufgelöste Masse wurde hochgepumpt und oberirdisch über engmaschige Gittersysteme geleitet. In einer Art galvanischem Verfahren wurden dem zähen Brei hochwertige Elemente entzogen und in ihren festen Aggregatzustand zurückverwandelt. Die Kre'Painer balancierten dabei auf einem schmalen Grat, denn einerseits benötigte ihre hochentwickelte Zivilisation immer mehr Rohstoffe, andererseits durften sie den „Stämmen" gerade diese Nahrung nicht entziehen, wollten sie das weitere Wachstum ihrer Städte nicht gefährden. Drei abgestorbene Ableger auf Kre'Pain bedeuteten eine überaus eindringliche Mahnung.
    Fee Kellind hatte mit der GOOD HOPE III eine der toten Siedlungen angeflogen; die tiefe Wunde in der Planetenoberfläche war aus dem Weltraum nicht zu übersehen gewesen. Jahrzehntausende würden vergehen, bis Sand und Geröll den mehr als dreißig Kilometer durchmessenden Krater wieder aufgefüllt hatten und eines Tages vielleicht ein neuer Ableger sprießen würde.
    Derzeit bildeten noch bleiche, abgestorbene Wurzelstränge ein bizarres Geflecht, nicht viel anders als ausgeglühte Stahlträger einer Stadt, die im atomaren Inferno vergangen war.
    Zwischen ihnen ruhten die mumifizierten Körper vieler Kre'Painer wie ein Mahnmal alles Vergänglichen.
    An solche Dinge verschwendeten die halb pflanzlichen, halb aus Fleisch und Blut bestehenden Intelligenzen keinen Gedanken.
    Sie kannten keinen Totenkult, auch Begriffe wie „gut" und „böse" waren ihnen fremd, damit konnten sie nichts anfangen. „Sie werden uns lange ein Rätsel bleiben", murmelte Fee Kellind.
    Etliche Arbeiter waren inzwischen auf den Gleiter aufmerksam geworden und richteten ihre Sinnesfäden in die Höhe. Einige hoben die dreigeteilten Tentakel und spreizten die Finger zum Gruß. „Die Nachricht von unserem Kommen hat sich schnell verbreitet", stellte eine Frau im Hintergrund der Kabine fest.
    „Stamm Eins" war die größte und älteste Siedlung, die einzige, in der versteinerte Pflanzen die Landung von Raumschiffen erlaubten. Außer der GOOD HOPE III standen dort noch die Schiffe einiger anderer Völker, die selbst in den Archivdaten der Thorrimer nur mit nichtssagenden Bemerkungen verzeichnet waren.
    Mit der Handelswelt Kristan hatte Kre'Pain indes wenig Ähnlichkeit; der Planet wirkte eher wie eine Oase der Ruhe und Gemütlichkeit. Wichtig für Fee Kellind und ihre Leute war allein, daß sie qualitativ hochwertige Hochenergie-Steueremente kaufen konnten, die zwar vergleichsweise plump konstruiert, aber mit den terranischen Systemen kompatibel waren.
    Solche Steuerelemente wurden unter anderem für die Herstellung von Paratron-Projektoren benötigt ... An Bord der GOOD HOPE IH wurde längst spekuliert, daß für den Krisenfall Robinson eine größere Anzahl von Paratrons produziert werden sollte. Dafür war wohl auch das Howalgonium gedacht, das zuletzt von Kristan nach Alashan transportiert worden war. Aber weder Gia de Moleon noch Stendal Navajo hatten bisher mehr als geheimnisvolle Andeutungen von sich gegeben.
    Kormani landete den Gleiter auf einem Blatt nahe dem Zentralstamm. Dort waren schon mehrere
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