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1922 - Die Solmothen

Titel: 1922 - Die Solmothen
Autoren: Unbekannt
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haben wir das Sonar?" Mit dem Zeigefinger berührte er eine Schaltfläche, aber die falsche. Am Rand der Helmscheibe flammten Leuchtbuchstaben auf und zeigten ihm wichtige Daten an. Tiefe - 2100 Meter. Geschwindigkeit...
    Unwillig schüttelte er den Kopf und drückte auf die danebenliegende Fläche des Steuerfelds. Diesmal war es die richtige; auf der gekrümmten Helmscheibe erschien die Darstellung, wie das Sonar seine Umgebung wahrnahm. Die ausgesandten und zurückgeworfenen Schallimpulse verrieten ihm, daß sich zweihundert Meter unter ihm ein etwa fünf Meter langer Gegenstand befand - zweifellos ein Solmothe, der offensichtlich orientierungslos waagerecht im Wasser trieb.
    Perk hielt auf ihn zu, und schon Sekunden später erhellte der Scheinwerfer das Geschöpf.
    Er hatte mit seiner Vermutung also richtiggelegen. Gleich zeitig zeigte das Sonargerät dreihundert Meter unter ihm ein weiteres, wesentlich größeres Objekt an, das gemächlich zu sinken schien.
    Der Solmothe schien bereits das Bewußtsein verloren zu haben, wie Perk einerseits besorgt, andererseits aber auch erleichtert feststellte, da er nun nicht in Gefahr geraten konnte, von einer zufälligen Bewegung der Schwanzflosse getroffen zu werden. Er wollte sich nicht vorstellen, was ein heftiger Schlag damit anrichten konnte.
    Die Feinjustierung des Antriebs bereitete ihm einige Schwierigkeiten. Nun wurde ihm klar, wieso Marga darauf bestanden hatte, daß er sich erst mit dem Taucheranzug vertraut machen mußte, bevor er sie auf einen Tauchgang zu den Solmothen begleiten durfte.
    Doch schließlich gelang es ihm, sich unter das massige Wesen zu schieben. Er drückte einen Arm und die Schultern gegen die Brust des Solmothen und griff mit der freien Hand nach dem Sensorfeld des Taucheranzugs.
    Im nächsten Augenblick glaubte er, das Antriebsaggregat unter den zusätzlichen fünfhundert Kilo, die es nun bewältigen mußte, aufstöhnen zu hören. Ein Knirschen ging durch die Verstrebungen des dicken, unförmigen Anzugs, doch dann spürte Perk, daß er langsam, unerträglich langsam, in die Höhe getragen wurde, einhundert Meter, zweihundert.
    Die Sonaranzeige verriet ihm, daß der bewegliche Gegenstand - das Lebewesen? - unter ihm noch immer gemächlich in die Tiefe sank, während über ihm drei Punkte erschienen waren und sich ihm langsam näherten: wahrscheinlich Marga Rejka, Jyrrgen Voss und Leposaa.
    Als er auf eine Höhe von neunzehnhundert Metern unter der Wasseroberflache zurückgekehrt war, kam endlich wieder Leben in den Solmothen, den er noch immer in die Höhe schob. Zuerst durchlief ein rhythmisches Zucken den massigen Körper, dann drehte das Wesen den Kopf zu ihm um.
    Es stieß ein hohes, aber schwaches Pfeifen aus, das vom eingebauten Translator sofort übersetzt wurde: „Daana ... wo ist Daana?" Und dann: „Rabbastuhr ...„ „Chikuscho Kuso!" stieß Perk einen exotischen altterranischen Fluch aus.
    Nun war ihm alles klar: Leposaa hatte von zwei Solmothen gesprochen. die sich in eine für sie gefährliche Tiefe gewagt hatten: Piriincis Gefährte - den er soeben gerettet hatte - und ihr Kind, das offensichtlich Daana hieß. Und Daana wurde weiterhin von einem viel größeren Wesen hinabgezogen, einem Rabbastuhr.
    „Hilfe ist unterwegs!" sagte Perk und schätzte schnell die Entfernungen ab. „Leposaa wird in zwei Minuten bei dir sein. Ich hole Daana zurück!" Er ließ den Solmothen auf der nun für ihn ungefährlichen Höhe treiben, beschleunigte und raste zurück in die schier undurchdringliche Finsternis der Tiefsee.
    Das Sonar zeigte ihm die Entfernung zu dem Rabbastuhr an - vierhundert Meter lotrecht abwärts. Perk biß sich auf die Unterlippe. Er wußte, was ein Rabbastuhr war - eine Art Riesenkrake. der normalerweise zwar in Meerestiefen von etwa sechstausend Metern lebte, aber gelegentlich auch in höheren Regionen auf Beutezug ging.
    Entfernung dreihundert Meter...
    Er hatte auch schon Hologramme oder Trivid-Aufnahmen von diesen Wesen gesehen.
    Daher konnte er sich eine gewisse Vorstellung von ihm machen, auch wenn er nicht genau wußte, was ihn erwartete. Verdammt noch mal, wie groß konnte so ein Wesen werden? Größer als ein Solmothe, ja, aber wie groß genau, wie schwer? Er hatte keine Ahnung.
    Entfernung zweihundert Meter ... Und es verfügte über Tentakel. Über ein Raubtiergebiß.
    Und einen ellipsoiden Körper Warum nur hatte er sich die Daten nicht besser eingeprägt?
    Entfernung einhundert Meter ... Wie sollte er die
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