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1918 - Der Traum der Nevever

Titel: 1918 - Der Traum der Nevever
Autoren: Unbekannt
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werden würden Der Gedanke lag nahe. daß dies nun gegen ihren Willen mit ihnen passiert war.
    Aufruhr!
    Panik!
    Doch wie konnte das geschehen?
    Wer konnte so etwas in die Wege leiten - ein Zehn-Milliarden-Volk dazu zu zwingen, dem körperlichen Sein zu entsagen und es in eine höhere Daseinsform zu pressen? Wohl nur noch höherrangige Entitäten als jene, zu der die Nevever mutiert waren.
    Doch was machte es für einen Sinn. ein Volk zu einem solchen Schritt zu zwingen? Da war es schon wahrscheinlicher, daß die Nevever automatisch zu einem Geisteskollektiv wurden, weil sie einen bestimmten Entwicklungsstand erreicht hatten.
    Dies alles jedoch war keineswegs zutreffend, wie sich herauskristallisierte.
    Denn überall im Geisteskollektiv regte sich Widerstand. Das Nevever rebellierte gegen diesen Zustand. Nevever war noch nicht bereit, dem körperlichen Sein zu entsagen. Es gab auf einmal in dem scheinbar aufgegebenen Leben noch so viel zu tun ...
    Das Nichts begann sich zu verändern. was bedeutete, daß es nicht mehr nur absolute Leere war.
    Nevever stellte fest, daß sich allmählich Konturen herausbildeten. War gerade noch die Zeit eingefroren und der Raum aufgehoben gewesen, bildeten sich nun einfache Strukturen heraus. Es schien, als würde das, was sich auf einen Punkt reduziert hatte, eine zweite Koordinate bekommen - Tiefe - und zu einer Fläche werden. Und dann baute sich eine weitere Dimension auf.
    Nevever wurde körperlich.
    Nevever - die zehn Milliarden Bewußtseine in einen einzigen Körper gepreßt - bekam seine Sinne zurück. Konnte sehen und hören und den Körper und die Glieder gebrauchen. Nevever schwebte mit sich windendem Körper und unkontrolliert zuckenden Gliedmaßen durch flimmernde Strukturen aus silbrigem Licht. Das seltsame Gebaren lag daran, daß zehn Milliarden Wesen Einfluß auf diesen einen Körper zu nehmen versuchten.
    Es schien eine lange Zeit zu dauern, bis sich diese chaotische Ekstase legte und die Koordination des Nevever-Körpers allmählich besser funktionierte.
    Nevever war eine stattliche Erscheinung, die tatsächlich beeindruckender wirkte als ein gewöhnlicher Nevever-Körper, als sei er auf unerklärliche Weise plötzlich doppelt so groß.
    Upesamee sinnierte darüber, daß er nun zum ersten - und wohl auch einzigen - Mal über einen Körper, mit siebzehn Pseudopodien verfügte.
    Als die Nevever endlich die endgültige Kontrolle über ihren Kollektivkörper gewonnen hatten, geschah eine neuerliche Veränderung der Umgebung. Aus dem silbrigen Einerlei schälten sich neue Strukturen: Formen voller Plastizität, die in ständiger Bewegung waren und voller Leben. Sie brachten phantastische Farben mit sich, stagnierten jedoch nie, sondern gebaren aus sich immer wieder neue Nuancen von nie gesehenen Farben. Und über allem lag ein unwirklicher Sphärenklang wie das Hintergrundrauschen einer fremden Dimension.
    Und in der Tat, genau so mußte es sein: Nevever wurde in höhere Dimensionen entführt. Nevever hatte keine Ahnung, wohin die phantastische Reise gehen mochte. Genaugenommen war es auch gar keine Reise. Denn Nevever wechselte nicht wirklich den Standort, nur das Dimensionsgefüge um diesen Aggregatkörper veränderte sich.
    Doch was auch immer hier geschehen mochte, was Nevever am Ende dieses Vorgangs erwartete, es erfüllte das Kollektiv mit banger Erwartung. Und alle die Milliarden Individuen hofften, daß am Ende nicht die endgültige, unwiderrufliche Umwandlung wartete. Es durfte nicht das ultimate Ereignis sein. Es mußte ein Zurück geben. Denn es war im anderen Leben noch so viel zu tun ...
    Endlich hörten die rasend wechselnden Veränderungen auf. Das Raum-Zeit-Irgendwas-Gefüge erstarrte, auf welcher Dimensionsstufe auch immer.
    Nevever spürte den kalten Einfluß einer fremden Daseinsebene, auf der kein Leben in irgendeiner bekannten kosmischen Erscheinungsform möglich war.
    Dies hier lag jenseits allen Vorstellungsvermögens. Der Nevever-Körper, ohnehin nur ein Aggregatzustand, verblaßte und löste sich im Irgendwo auf.
    Nur die Illusion des körperlichen Seins blieb wenigstens zurück.
    „Dies ist ein Bereich, den Wesen aus den Niederungen des Kosmos nie erreichen können", erklang eine körperlose und doch allumfassende Stimme von überall her. Es war eine lautlose Stimme, die direkt den Geist ansprach. Der Sprecher war nicht zu sehen, nicht einmal ein Schatten oder Abdruck von ihm.
    „Nur zu ganz besonderen Anlässen passiert es gelegentlich, daß
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