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1902 - Bei den Setchenen

Titel: 1902 - Bei den Setchenen
Autoren: Unbekannt
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drei Zentimeter durchmessenden Augen besaßen eine sehr dunkle, violette Farbe; obwohl sie fremd waren, wirkten sie freundlich und warm.
    Warm war der ganze Planet, die Temperatur lag an der oberen Grenze der Erträglichkeit. Doch es tat den Mitgliedern der KAURRANG-Expedition gut, dem tödlichen Kreislauf der Schutzanzüge entronnen zu sein und wieder so viel Luft atmen zu können, wie man nur wollte. Die Luft war gut, mit dem richtigen Sauerstoffgehalt für ihre Bedürfnisse. Zum Glück schien das Giftgas wie in dem Tank hier nicht aufzutreten, oder seine Konzentration war so schwach, daß es keine Auswirkungen zeigte. Die Schwerkraft war nur um weniges geringer als auf Terra. „Tebbs Büro im achtzigsten Stockwerk zeigte sich großzügig angelegt, mit einer gewaltigen Fensterfront, die einen hervorragenden Blick auf den nahe gelegenen Raumhafen und das Wüstenland dahinter bot.
    Eine Menge aufgeregte Setchenen waren anwesend, um die Fremden zu begrüßen; Erfrischungen wurden angeboten - feigen- und kakteenähnliche Fruchtsäfte, etwas mildwürziges Gebäck und jeder der Gäste fand einen Platz.
    „Wenn ihr nichts dagegen habt, schalte ich die Übertragung dazu, damit die wichtigsten Häuser gleichzeitig informiert werden", bat Tebb. „Deren Führungspersönlichkeiten sind natürlich alle sehr neugierig, aber es genügt, wenn ich allein hier anwesend bin."
    „Ich habe nichts dagegen", gab Rhodan seine Zustimmung.
    Der Translator hatte inzwischen nahezu alle Hindernisse überwunden und übermittelte Rhodans kurzen Bericht über ihre Herkunft fehlerfrei; zumindest stellte Tebb zunächst keine Fragen. Sie zeigte sich sehr interessiert und aufgeschlossen, sog die Berichte geradezu wie ein Schwamm in sich auf. ;Als die Rede schließlich auf Norman kam, lachte sie höchst erheitert, als ihr Irrtum aufgeklärt wurde.
    „Ich habe natürlich von unserem Volk auf euch geschlossen, aber dieser Eindruck lag durch euer Verhalten einfach nahe." Sie stand auf und ging zu dem indischen Zwergelefanten, der sich an Mondras Beine gekuschelt hatte. Er trötete zuerst ein wenig ängstlich, ließ sich dann aber die sanfte Berührung mit der zierlichen, weichen Brusthand gefallen.
    „Ich hoffe, ich habe niemanden damit beleidigt", meinte Tebb, während sie auf ihren Platz zurückkehrte. „Wir Setchenen kennen so etwas nicht, aber im Propter-System kommt das häufig vor."
    „Nicht im geringsten", lächelte Rhodan.
    Sie musterte ihn ungeniert. „Und du bist also wirklich ein Mann?" wollte sie wissen, anscheinend nicht ganz überzeugt. „Und du eine Frau?" Sie sah Mondra an.
    „Ich bin ein Mann", erklärte Reginald Bull, „Poulton Kreyn dort ebenfalls, und Ska ist eine Frau."
    „Wir sind Mann und Frau", fügten Treul und Goriph unisono hinzu.
    „Das ist wirklich interessant, dazu möchte ich später gern noch mehr erfahren! Eine Frage möchte ich aber sofort stellen: Wie erzeugt ihr eure Nachkommenschaft?"
    „Wir sind lebendgebärende Säuger."
    „Oh! Dann habt ihr also immer nur wenige Nachkommen auf einmal?"
    „Ja, aber das ist kein Problem, da das zahlenmäßige Verhältnis zwischen Mann und Frau nahezu gleich ist. Deshalb bevorzugen wir oft eine gebundene Partnerschaft mit nur zwei Individuen."
    „Und ihr seid alle gleichermaßen intelligent, zumindest im großen und ganzen. Das ist eine ganz andere Welt", meinte Tebb vergnügt. „Und natürlich bevorzugt ihr viel Wasser und Pflanzen, nicht wahr?"
    „Wir können überall siedeln, aber natürlich haben wir unsere Vorlieben", lächelte Rhodan.
    Tebb erzählte jetzt in groben Zügen über ihr kleines Volk, und damit waren schon die ersten Hindernisse überwunden: Man wußte ein wenig voneinander und war sich nicht unsympathisch.
     
    *
     
    Schließlich kamen die Besucher auf ihr Anliegen zu sprechen. Perry Rhodan berichtete oberflächlich von der Thoregon-Koalition, seinem Status als Sechster Bote und seiner Suche nach seinem Schiff namens SOL.
    Über all dies zeigte sich Tebb verständlicherweise uninformiert. „Das ist ziemlich verwirrend", gestand sie. „Wir Setchenen sind ein armes Volk, das kaum weiter als bis ein, zwei Sonnen hinter dem Propter-System Richtung Zentrum gekommen ist. Die Möglichkeiten sind begrenzt, da wir nur über sehr wenige Fernraumer verfügen. Wie groß, sagst du, ist das Schiff, das du suchst?"
    „Die SOL ist ein Hantelraumschiff und 7,5 Kilometer lang", antwortete Rhodan.
    Tebbs blaue Zunge schoß züngelnd hervor. „Wenn dieses
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