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1901 - Tödliche Tessma

Titel: 1901 - Tödliche Tessma
Autoren: Unbekannt
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zuspitzt."
    „Kein Hyperfunkkontakt zur RICO oder zur ganzen GILGAMESCH?"
    „Letztmals bevor der Heliote erschien. Atlan weiß noch nicht, daß die Terraner nun offiziell das sechste Thoregon-Volk sind und daß sich damit auch dein Status im Sonnensystem verändert hat."
    „Ach!" Fast spöttisch zog Perry Rhodan die rechte Augenbraue hoch. Sein forschender, herausfordernder und zugleich mitleidvoller Blick verunsicherte den LFT-Kommissar.
    Schließlich war es noch nicht allzulange her, daß Perry Rhodan ebenso wie die anderen Unsterblichen in der Heimat als Persona non grata gegolten hatte. Khans Verhältnis zu Rhodan war von unterschiedlichen Empfindungen geprägt gewesen, keineswegs voreingenommen ablehnend zwar, aber ebensowenig von überschäumender Euphorie.
    Die knappe Lautäußerung nahm der LFT-Kommissar als Aufforderung. „Allen Unkenrufen zum Trotz bist du in der Heimat willkommen", sagte er. „Nur wenige sehen in dir noch den Unsterblichen, der sich nach Camelot abgesetzt hat, um dort sein eigenes Süppchen zu kochen. Inzwischen giltst du für die Menschheit als der Sechste Bote von Thoregon, und darin finden sie neue Hoffnung und Zuversicht."
    Aufmerksam hatte Rhodan zugehört. „Wie siehst du die Angelegenheit?" wollte er wissen.
    Khan hatte sich dem Servoautomaten zugewandt. Als Rhodan ihn fragte, nahm er gerade zwei bauchige Gläser, zu einem Drittel mit einer dunkelgrünen Flüssigkeit gefüllt, entgegen. „Vurguzz? Gibt es irgendwas zu feiern, Cistolo?"
    „Für mich war Politik nie eine Frage von Pfründen und Beziehungen. Aber ab sofort kann kein Verantwortlicher es sich noch leisten, gegen dich Position zu beziehen."
    „Ich bin demnach rehabilitiert?"
    „So habe ich es nicht gesagt."
    „Mit anderen Worten: Ohne meine Berufung zum Sechsten Boten ..."
    „Das sind doch ungelegte Eier", unterbrach der Kommissar. „Wir müssen uns gemeinsam auf die Zukunft vorbereiten und Vergangenes begraben."
    Er drückte Rhodan ein Glas in die Hand. „Auf das Wohl der Menschheit."
    „Auf das Wohl aller Galaktiker", berichtigte Perry Rhodan. „Und darauf, daß Thoregon sich nicht nur als Papiertiger erweist."
    Khan blickte ihn irritiert an. „Bitte?"
    „Nur so eine Redensart", erklärte Rhodan. „Rund dreitausend Jahre alt. Soll heißen, daß ich hoffe, die Koalition Thoregon kann wirklich die gesteckten Ziele erreichen."
    Er hatte am Vurguzz genippt, nun ließ er ihn genüßlich auf der Zunge zergehen. Vurguzz, das war heute wie vor zweieinhalb Jahrtausenden ein Geschmack von Abenteuer und Freiheit, von fremden Welten und Unendlichkeit - vielleicht der Grund, weshalb das Getränk sich durch alle Epochen hindurch behauptet hatte.
    Khan leerte sein Glas in einem Zug und wischte sich mit dem Handrücken über die Lippen. „Du hast Kalkutta-Nord noch nicht erwähnt", erinnerte er. „Es gibt nichts Neues; ohne Heliotische Bollwerke wird der Stadtteil nicht nach Terra zurückkehren. Die Bewohner werden sich entscheiden müssen, ob sie ihr Leben künftig selbst in die Hand nehmen wollen. Immerhin kann der unmittelbare Kontakt zu den Nonggo für beide Seiten befruchtend sein."
    Khan wirkte nachdenklich, er hörte nur mit halbem Ohr zu. Schließlich wandte er sich an den diensthabenden Funkoffizier und verlangte, Hyperfunkkontakt zur GILGAMESCH aufzunehmen, ganz egal, ob das Schiff schnell zu erreichen sei oder nicht. Mittlerweile gab es genügend inoffizielle Kontakte, um damit weiterzukommen.
    „Die PAPERMOON wird in zwanzig Minuten auf dem Flottenraumhafen in Terrania landen", erklärte er gleich darauf. „Ich nehme an, du willst dich mit eigenen Augen von der Situation in der Stadt überzeugen. Das Faktorelement wird seit dem Verschwinden der Dscherro Zentimeter für Zentimeter untersucht. Leider gibt es noch keine Ergebnisse, die uns in technischer Hinsicht weiterbringen würden. Außerdem ist ein Heer von Kosmobiologen und Medorobotern damit beschäftigt, den fremden Boden nach Mikroorganismen abzusuchen. Während der Kämpfe gegen die Dscherro gab es keine Möglichkeit, doch nachträglich wollen wir uns gegen eventuell schädliche Erreger wappnen."
    „Mir steht nicht viel Zeit zur Verfügung", wehrte Perry Rhodan ab. „Tut mir leid, aber ich werde die Landung auf der Erde nicht mitmachen. Meine Aufgabe ist vordringlich, Shabazza zur Strecke zu bringen, erst dann können wir darangehen, die Fäden zu entwirren."
    „Du befürchtest weitere Angriffe?" Ein Schatten huschte über das Gesicht des
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