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1900 - Thoregon

Titel: 1900 - Thoregon
Autoren: Unbekannt
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Katastrophennachrichten. Im Augenblick herrscht Ruhe."
    Ein trügerischer Friede, überlegte Perry Rhodan. „Das bedeutet", meinte er nachdenklich, „Shabazza hat sein Pulver vielleicht im Moment verschossen. Es ist schlimm genug gekommen: die Baolin-Nda praktisch vernichtet, auf zehntausend Jahre oder mehr handlungsunfähig. Die Nonggo und die Galornen schwer angeschlagen, mit sich selbst beschäftigt. Die Terraner sind noch nicht einmal sicher, ob sie zu Thoregon gehören wollen. Die Heliotischen Bollwerke sind Geschichte, das Arsenal des Sechsten Boten lange schon vernichtet."
    „Es sieht in der Tat dunkel aus", bekundete der Heliote widerwillig.
    Rhodans Blick ging mit einemmal durch den silbernen Pilzdom hindurch. Seine Augen richteten sich sinnend in die Ferne. „Exakt die Gelegenheit, selbst in die Offensive zu gehen. Wenn es uns nur gelingen könnte, etwas über Shabazza zu erfahren ... Dieses Wesen muß ein Insider der Koalition sein. Shabazza wußte genau, wo er anzugreifen hatte. Verschafft uns das nicht einen Ansatzpunkt?"
    „Deine Formulierung ist nicht ganz korrekt, Perry Rhodan."
    „Wie meinst du das?" fragte er irritiert. „Über diesen Anhaltspunkt verfügen wir bereits." ..
    Rhodan fühlte sich wie vor den Kopf geschlagen. „Wieso erfahre ich das jetzt erst?" fragte er fassungslos. „Weil die Nachricht erst vor kurzem an den Rat von Thoregon herangetragen wurde", lautete die prompte Antwort. „Und weil du erst ab heute der Sechste Bote von Thoregon sein wirst."
    „Wie sieht der Anhaltspunkt aus?"
    „Es gibt einen Hinweis auf Shabazzas Aufenthaltsort. Allerdings ist der Hinweis sehr vage. Es handelt sich um die Koordinaten einer Galaxis. Genauer gesagt, um die Koordinaten eines Sektors in einer Doppelgalaxis. Die Entfernung von Shaogen-Himmelreich beträgt sechs Millionen Lichtjahre, die terranische Bezeichnung lautet NGC 5194 und NGC 5195.
    Ich übermittle die genauen Koordinaten soeben an deinen Raumanzug."
    Rhodan horchte auf die mentale Stimme des Helioten - aber es kam nichts mehr.
    „Ist das alles?" fragte er schwer enttäuscht. „Ja."
    „Wer hat den Anhaltspunkt geliefert? Eines der Thoregon-Völker, die ich noch nicht kenne?"
    Der Heliote antwortete ausweichend: „Ich bekam die Daten von einem Ratsmitglied."
    Rhodan fühlte plötzlich Ärger aufsteigen. „Ich will vor diesem Rat sprechen! Und ich will die restlichen Thoregon-Völker kennenlernen!" Er deutete auf den Pilzdom, der in Reichweite durch den Weltraum trieb, und rief: „Die Brücke in die Unendlichkeit befindet sich keine hundert Meter entfernt. Wir können in zehn Minuten vor dem Proto-Tor stehen!"
    „Du wirst niemals vor dem Rat sprechen, Rhodan", antwortete der Heliote unverblümt. „Weshalb nicht?"
    „Du bist nur ein Mensch."
    „Ich finde, daß das eine ganze Menge ist!" versetzte er heftig.
    Der Heliote schien vor dem Ausbruch zu erschrecken. Er war im Grunde ein einfühlsames, freundliches Wesen. Dann übermittelte die silberne Kugel ein Gefühl umfassender Wärme. Es fühlte sich an wie eine Entschuldigung.
    Rhodan erinnerte sich an den Berg der Schöpfung; als er der Antwort auf die Dritte Ultimate Frage gegenübergestanden hatte, als er hatte akzeptieren müssen, daß ein menschlicher Geist den letzten Geheimnissen des Kosmos nicht gewachsen war. Er begriff, daß der Ausdruck „nur ein Mensch" nicht abwertend gemeint war, sondern als Beschreibung eines real existierenden Zustands.
    Angenommen, der Rat von Thoregon bestand aus mehreren Mitgliedern; welcher Natur mußten solche Wesen sein, wenn sie in der Vorstellung des Helioten so hoch über dem Menschen standen? Residierten im Rat von Thoregon Superintelligenzen?
    Oder bestand der Rat aus dem gesamten Heliotenvolk? „Also gut", rang er sich ab. „Also spreche ich nicht vor dem Rat. Und was ist mit den restlichen zwei Thoregonvölkern? Bekomme ich zumindest diese Bitte erfüllt?"
    „Du wirst die Giftgasatmer und die Gestalter ohnehin kennenlernen."
    „Was soll die Blockade? Wie kann ich planen, wenn ich nicht einmal meine Verbündeten kenne?"
    „Dir steht eine Auseinandersetzung mit Shabazza bevor, Perry Rhodan. Niemand weiß, wie die Auseinandersetzung endet."
    Das Wesen schien sich unwohl zu fühlen. Rhodan begriff plötzlich, was der letzte Satz bedeuten sollte. „Ihr habt Angst, ich könnte Shabazza eure Geheimnisse verraten", sagte er bitter. „Ihr wollt mich in den Kampf schicken, aber ihr glaubt nicht an mich. Wie stehen denn meine
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