Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1892 - Als das Sternlicht erlosch

Titel: 1892 - Als das Sternlicht erlosch
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
des Sterns. Es war anfangs kaum zu bemerken, aber der Schatten wurde dunkler und dunkler. Und dann schien er die Sonne zu verschlingen, schob sich von der Seite in sie hinein wie ein schwarzer Keil, der alles Licht fraß.
    Auf dem Planeten wurde es dunkel. Die Namwoggs, die Siebentons Ankündigung gehört hatten, begannen zu schreien. Innerhalb von Minuten brach das Chaos aus.
    Es wurde Nacht - und zwar mitten am Tag. Die Namwoggs rannten in Panik durcheinander, und Siebenton befahl seinen Begleitern, schnell loszulaufen und die. gefesselten Frauen zu befreien.
    „Hört zu!" rief er. „Männer und Frauen von Namwogg! Das Shaogen-Sternlicht ist größer als euer falscher Gott! Schwört Shaogen ab, und ihr werdet wieder eine Zukunft haben! Ich persönlich werde dafür sorgen, daß man euch Hilfe bringt und euch ... Aber so hört mir doch zu ... !"
    Es war zu spät. Twolgg, der gegen ihn zu reden und zu toben begonnen hatte, wurde von in Panik geratenen. Namwoggs gepackt und unter ihnen begraben. Als sich die Taube wieder hob, war der „Seelenhirte" nicht mehr am Leben.
    „Was habt ihr getan?" rief Siebenton entsetzt. „Ist das euer Weg zum Sternlicht?"
    „Er ist es nicht", kam es von Graown, der vor ihm auftauchte. „Wir haben gesündigt, und nun straft uns der Himmel dafür. Twolgg hatte aber den Tod verdient."
    Siebenton faßte es nicht. Seine Stimme überschlug sich fast, als er schrie: „Wie kannst du so etwas sagen? Wer urteilt darüber, ob ein Mönch leben oder sterben darf? Allein im Shaog wird darüber entschieden, nach dem Abschied von dieser Welt und vor dem Beginn des wahren Lebens. Nur im Shaog, der Himmelsburg, wird über Strafe oder Belohnung entschieden, über Hölle oder Himmel. Habt ihr das alles vergessen?"
    „Wir wollen wieder nach den Geboten des Sternlichts leben, wenn das Licht zu uns zurückkommt Siebenton", sagte Graown betroffen. „Kannst du uns dabei helfen?"
    Siebenton zwang sich zur Ruhe. Das kam ihm jetzt alles viel zu schnell. Aus den Augenwinkeln sah er, wie die befreiten Frauen von seinen Begleitern zum Rand der Stadt gebracht wurden.
    Er funkte Minderhout an und bat ihn, mit dem Beiboot unverzüglich hierherzukommen und sie aufzunehmen. Für kurze Zeit reichte dazu die Kapazität des Boots aus.
    „Ich will es versuchen", antwortete er dem Häuptling. Die Namwoggs hatten zu toben aufgehört und dafür jetzt ein großes Gejammer angestimmt. „Wir haben nichts von dem Schiff entdecken können, mit dem eure Vorfahren vor sechshundert Jahren hier gelandet sind."
    „Ich kann es euch zeigen. Es liegt im Dschungel und ist vollkommen überwuchert. Glaubst du, daß wir von ihm aus wieder Kontakt zu den anderen Planeten herstellen können?"
    „Natürlich", sagte der junge Priester. „Wenn ihr die Hyperfunkanlage nicht ausgebaut habt."
    „Unsere Vorfahren haben nichts mitgenommen, als sie unsere Stadt bauten", versicherte Graown.
    „Dann ist es gut", sagte Siebenton. „Geh nun zu deinen Leuten und sag ihnen, daß das Licht wiederkehrt, wenn ihr alle dem falschen Gott abschwört. Und bestattet Twolgg! Sein Tod darf nicht umsonst gewesen sein. Er wird euch stets ermahnen, niemals wieder einen Mönch zu töten, oder gar wieder Opfer darzubringen - nicht einmal Tiere! Versprichst du mir das?"
    „Ich gelobe es, Siebenton", sagte der Häuptling.
     
    2.
     
    Siebenton, 150 Jahre Wolkenort „Du hast viel erreicht", sagte Walyon, nachdem Siebenton seinen Bericht beendet hatte. „Ich bin sehr stolz auf dich. Die Namwoggs sind auf dem besten Wege, wieder ein Mitglied der galaktischen Völkergemeinschaft zu werden. Du hast sie bekehrt und ihnen den Glauben zurückgebracht. Deine Nachfolger werden es leichter haben, diesen neuen Glauben ans Shaogen-Sternlicht und das Tod-Erleben zu festigen."
    Siebenton wurde etwas verlegen. Sein alter Freund, Weggefährte, schließlich Ausbilder, Berater und Gönner war inzwischen 265 Jahre alt. Er hatte sich seiner angenommen, nachdem er zum Mann wurde und die hellblauen Schärpen eines Priesterschülers anlegen durfte. Inzwischen waren sie wieder eine Spur dunkler geworden.
    Siebenton hatte nie einen Vater gehabt, er hatte seine Eltern nie gekannt. Manchmal noch dachte er an Oriwad und an Greine, die ihn als Kleinkind gefunden und großgezogen hatten. ‘Danach war mehr und mehr Walyon in sein Leben getreten. Er hatte ihn vor dem sicheren Tod gerettet und ihm Erfahrungen beschert, die keine Mönchin sonst machen konnte.
    Dafür hatte sie, die Frau
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher