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1875 - Der Friede von Plantagoo

Titel: 1875 - Der Friede von Plantagoo
Autoren: Unbekannt
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Aber das war es nicht.
    All das spürte ich, als Kaif Chiriatha den Mund öffnete. Sie brauchte einige Sekunden, bis sie sprechen konnte. „Perry Rhodan..."
    Sie brach ab. „Rhodan, wir müssen ..." Dann war wieder Stille.
    Am Ende sagte sie einfach: „Wir werden reden. Jetzt. Hier. Es werden Urteile gefällt."
    Ich begriff, daß an diesem Tag das künftige Schicksal von Plantagoo entschieden werden mußte.
     
    *
     
    In einem schweigenden Kreis hatten wir uns am Boden niedergelassen: Kaif Chiriatha und zwei andere Galornen, darunter ein Vertreter der Drachenbauer; A-Caliform als Sprecher der Zentrifaal; außerdem Reginald Bull und ich.
    Der erste Redner war A-Caliform. Die Ereignisse der letzten Tage hatten ihm Selbstvertrauen vermittelt.
    „Ich bin dankbar, daß ich vor diesem Auditorium sprechen kann", hob er die Stimme. „Darauf habe ich lange warten müssen. Es ist überhaupt das erste Mal, daß ein Zentrifaal von den Galornen gehört wird. Die geübte Praxis, mißliebige Meinungen einfach als nicht existent zu betrachten, sollte eines Volkes von hoher Moral nicht würdig sein."
    Unter den Galornen herrschte betretenes Schweigen.
    A-Caliform war offensichtlich nicht gekommen, um demütig das Haupt zu senken. Dabei konnte Kaif Chiriatha mit ihren Artgenossen froh sein, daß sie einem geshifteten Zentrifaal gegenübersaß und keinem der aggressiven Kämpfer.
    Mit seiner schwarzen Blickleiste sah er scheinbar ausdruckslos in die Runde. „Die Geschichte meines Volkes ist mittlerweile ans Tageslicht gekommen, auch wenn den Galornen daran gelegen war, dies nicht zuzulassen. Die streitlustige Natur der Zentrifaal, immer wieder beklagt und bestraft, ist eine Folge genetischer Experimente. Diese Experimente wurden von den Galornen selbst angestellt, vor einigen Jahrzehntausenden.
    Die Galornen sind also die wahren Schuldigen an der Natur der Zentrifaal."
    A-Caliform erhob sich halb aus seiner sitzenden Position, damit er die Umstehenden besser fixieren konnte.
    Seine ausladende Geste schloß alle Wesen ein; die sich am Schacht des Drachen aufhielten: „Für einen Fehler, den die Galornen begangen haben, wurden wir bestraft. Durch das Shifting wurden meinem Volk die Identität und das halbe Leben geraubt. Zuletzt wurden mindestens 15.000 zentrifaalische Raumschiffe von den Galornen vernichtet. Jeder kann sich ausrechnen, daß allein das zwei Millionen Opfer bedeutet."
    Zwei Millionen.
    Von irgendwo hob wieder der seltsam stöhnende Gesang an.
    „Ich und die Überlebenden meines Clans, wir sind dennoch in die Drachen gestiegen. Wir haben die Galaxis Plantagoo vor den mordenden Galornen gerettet. Wir haben auch die Galornen gerettet, die sich zweifellos in Kürze gegenseitig vernichtet hätten."
    Er schaute auf die blauen Wesen, die ringsum den schweigenden Kreis bildeten. „Jeder von euch ist ein Mörder", verkündete er. „Ihr seid für den Tod von Lebewesen verantwortlich, die euch grenzenlos unterlegen waren. - Ich bin hier, um dafür einen Preis zu fordern."
    Eine Weile herrschte Schweigen. Man hörte jeden Atemzug.
    Kaif Chiriatha fragte tonlos in die Stille: „Welcher Preis ist das, A-Caliform?"
    „Die Galornen sollen den Zentrifaal für die Zukunft ein Reservat einrichten, in dem sie sich ausbreiten können. Diese Zone soll das Zentriff-System und die neunzehn bislang existierenden Siedlungssysteme umfassen. In unserem Reservat gilt zentrifaalisches Recht. Kein Galorne darf sich einmischen. Die galornische Macht sorgt lediglich dafür, daß die Zentrifaal ihre Kriege nicht über das Reservat hinaustragen. Jede weitere Einmischung ist untersagt."
    Damit endete A-Califorms Rede.
    Kaif Chiriatha sagte lange nichts. Sie konnte es vielleicht nicht mehr. Ich spürte deutlich, wie sehr die Worte sie getroffen hatten; und sie gab sich keine Mühe, ihren Seelenzustand zu verbergen.
    Wenn man A-Caliform zuhörte, klang es, als hätten die Galornen in den vergangenen Jahrtausenden ein Schreckensregiment geführt. In meinen Augen war das eine überzogene Darstellung; wenngleich das grausame Resultat sich nicht fortdiskutieren ließ.
    „Möchtest du ebenfalls reden, Perry Rhodan?" fragte Chiriatha. mich nach einer Weile.
    „Ja, das ist meine Absicht."
    „Bitte!"
    „Wenn ich als Vertreter eines außergalaktischen Volkes auch von den herrschenden Verhältnissen nicht direkt betroffen bin ..."
    „Wir hören dir zu." Kaif Chiriatha gab mir mit einer Geste zu verstehen, daß ich beginnen möge.
    Ich sagte: „Die
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