Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1874 - Die Stunde der Zentrifaal

Titel: 1874 - Die Stunde der Zentrifaal
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Fassung rang.
    Sie verkündete: „Perry Rhodan, Reginald Bull, Foremon. Ich muß euer Ansinnen ablehnen. Es ist nicht so, daß ich an euren Erzählungen einen Zweifel hätte. Aber die SCARVANKEN ist gebunden. Wir haben eine Mission. Wir können euch nicht nach Tasch-Term bringen."
    Der Schock mußte einen Augenblick wirken. Ich hatte den Eindruck, daß sie unter großem Druck sprach.
    Bully sprang zornig auf.
    „Das kann nicht dein Ernst sein, Myriad!"
    „O doch, Reginald Bill. Die SCARVANKEN ist nicht abkömmlich. Und auch sonst kein weißes Galornenschiff ."
    „Ich heiße nicht Bill!" versetze der Dicke zornig. „Ich heiße Bull! - Wir bieten euch hier die einmalige Chance, das Verhängnis aufzuhalten. Wir brauchen Plantagoo nicht. Wir brauchen nur ein einziges Mal nach Galorn zurückzufliegen. Dann steigen wir in den Pilzdom, gehen auf die Brücke in die Unendlichkeit, und - pfft - sind schon verschwunden! Was kümmert uns eure erbärmliche Galaxis! Trotzdem sind wir hier! Wir als Fremde! Und ihr, die Verantwortlichen? Habt angeblich keine Zeit! Was für ein Saustall ist das eigentlich hier?"
    Ich hatte Zweifel, ob die Translatoren alle Nuancen der nicht ganz gemütlichen Rede übersetzten.
    Allerdings hegte ich keine Zweifel, daß die hochintelligenten Galornen den Inhalt einzuschätzen wußten.
    Loud Myrad wand sich bei jedem Satz. Sie begriff, daß mein Freund Bully richtiglag. Trotzdem schien es Gründe zu geben, die sie auf ihrem Standpunkt beharren ließen: „Ich bitte euch, hört mir zu. Alle weißen Galornenschiffe, die in Plantagoo nicht von der Aggressionsstrahlung betroffen sind, treffen sich zu einem Flottenverband. Dieser Zeitpunkt steht kurz bevor.
    Die SCARVANKEN wird an diesem Treffen unter allen Umstände teilnehmen; es sei denn, wir werden vernichtet."
    „Was soll das Treffen bewirken?" fragte Bull bissig. „Eine Diskussionsrunde? Schwafeln in großem Kreis?"
    „Nein. Wir haben die Absicht, mit sämtlichen Schiffen zur selben Zeit in die Pentrische Wolke einzudringen."
    „Wozu?"
    Loud Myriad verströmte eine Emotion, die mich betroffen machte. Ich hatte plötzlich einen dicken Kloß in der Kehle.
    „Wir werden versuchen", sagte sie, „das galornische Volk und sämtliche schwarzen Schiffe zu shiften.
    Niemand darf uns entkommen. Wir werden dabei zweifellos selbst in den Bannkreis des Drachen geraten. Und deshalb ... und deshalb werden wir unsere eigenen Schiffe in das Shifting einschließen."
    Ich hätte später nicht mehr sagen können, was in mir vorging. Aber das, was ich hörte, zeugte von ungeheurer Tragik.
    Loud Myriad sah ihr Volk als verloren an. Sie hatte sich selbst und alle anderen aufgegeben. Wenn sie dadurch die Völker von Plantagoo retten konnte, war sie bereit, ihrem Volk dasselbe anzutun wie den Zentrifaal.
    Die Galornen zählten nicht. Das einzige, was für Loud Myriad und ihre Artgenossen Bestand hatte, das war der Friede von Plantagoo. Daß sie diesen Frieden auch nicht wiederherstellen konnte, indem sie’ das eigene Volk opferte, das begriff sie nicht.
    Mir lief ein Schauer über den Rücken. Ich versuchte mir vorzustellen, daß ich jemals zu einer ähnlichen Vorgehensweise gezwungen wäre.
    Dann schüttelte ich bedächtig den Kopf.
    „Hör zu, Myriad", sagte ich eindringlich. „Glaubst du nicht, daß so etwas bereits versucht wurde? Ihr könnt nicht die ersten sein, die auf so etwas kommen."
    „Nein", stieß sie hervor, „das ist richtig, Perry Rhodan."
    „Weißt du, was geschah?"
    „Nur in Umrissen. Eine kleine Flotte weißer Schiffe drang in die Pentrische Wolke ein. Sie wollten für Helter Baaken den Frieden erzwingen."
    „Offensichtlich hat das nicht gefruchtet!" warf der Dicke mit ätzendem Spott ein.
    Loud Myriam mußte zugeben: „Das ist richtig."
    „Was ist passiert?"
    „Ich weiß es nicht. Wir haben keines der Schiffe wiedergesehen."
    „Sie wurden vernichtet!" unterstellte Bull.
    „Das nehmen wir auch an", sagte Loud Myriam tonlos.
    „Und jetzt wollte ihr dasselbe noch mal versuchen?" regte Bull sich auf. „Ich habe schon genug Völker mit kosmischer Bedeutung kennengelernt. Wirklich einige! Aber ihr Galornen seid mit Abstand die vernageltsten!"
    Ich konnte spüren, wie elend sich die Kommandantin fühlte. Es bereitete ihr Schwierigkeiten zu sprechen. Sie gab sich einen sichtbaren Ruck, kämpfte um Beherrschung, dann sprach sie beinahe sanft: „Reginald Bull, ich verstehe dich. Deine Anteilnahme erfüllt mein Herz mit Wärme. Das ist
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher