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1874 - Die Stunde der Zentrifaal

Titel: 1874 - Die Stunde der Zentrifaal
Autoren: Unbekannt
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A-Caliform zog daraus den Schluß, daß man aus dem Orbit auch sie nicht mehr orten konnte.
    Mit anderen Worten, so nahe am Drachenschacht befanden sie sich in relativer Sicherheit. Für das schwarze Galornenschiff existierten sie nicht. Auch nicht, wenn sie die Anzüge in Betrieb nahmen.
    „Wir befinden uns im Mittelpunkt einer unerhört starken Energiequelle", sagte er. „Ich halte es für ungefährlich, wenn wir ab jetzt die Anzüge benutzen. Ihr könnt alles anschalten, was ihr benötigt. Auch Antigravs und Schutzschirme. Nur bitte keine Aktiv-Ortung. Man würde die Impulse oben vielleicht bemerken."
    „Was ist mit Helmfunk?"
    Der Clansführer dachte eine Weile nach. „Wir werden darauf verzichten. Wer etwas sagen will, redet eben lauter."
    A-Caliform hob das Gewicht seines Körpers auf und steuerte seinen Anzug über den Schacht. Nach wenigen Metern konnte er seine Leute kaum mehr erkennen.
    „Zusammenbleiben!" kommandierte er. „Wir verlieren uns sonst."
    Er wartete, bis sich der Clan vollzählig versammelt hatte. Das organgefarbene Medium verschluckte sie.
    Sie trieben Meer für Meter abwärts. Nach kurzer Zeit ließ sich nicht mehr sagen, in welcher Höhe unterhalb der Plattform von Herz-FÜNF sie sich befanden. Ihre Blickleisten besaßen nicht das nötige Auflösungsvermögen, mehr als die intensive Farbe der Energie wahrzunehmen.
    Mit den Füßen stieß A-Caliform nach einigen Minuten auf festen Grund; er machte die obere Kuppe eines Galornenschiffes aus. Es handelte sich um das Schwesterschiff der PEGOOM. Der Boden des Drachenschachtes lag demnach 38 Meter unter ihnen.
    Sie brauchten zwei Minuten bis zum Grund. Unsicher tappten sie herum, die Sicht war so schlecht wie oben.
    T-Legiaw und E-Emergen stießen auf die beschädigten Anlagen, von denen Rhodan berichtet hatte. Es schien, als gehe das orangefarbene Leuchten von den Geräten aus.
    Das Fanal der Gewalt stellte möglicherweise nicht mehr als ein Schadenssignal dar.
    Nach weiteren fünf Minuten stießen sie auf eine geöffnete Klappe. A-Caliform sah, daß sie den Zugang zum Hort gefunden hatten. Er schaltete sein Antigravaggregat ab und kletterte an den Leitersprossen abwärts.
     
    *
     
    Der Schacht durchmaß sechs Meter. Er besaß eine Länge von zwanzig Metern, dann tat sich unter A-Caliform eine düstere Kaverne auf. Aus einer nicht erkennbaren Quelle drang rotes Licht, das ihn an glühendes Eisen erinnerte. Ein Blick auf das Thermometer zeigte jedoch, daß sich die Temperatur mit knapp fünf Grad über Null im normalen Bereich bewegte.
    Caliform stand auf einer Art Brett, das zu einem weit verzweigten Gerüst gehörte.
    Er rückte beiseite, um Platz für seine Leute zu schaffen. B-Zagristas, T-Legiaw, E-Emergen, K-Fordes, D-Underbaj ... sie waren alle da. Der Clansführer überzeugte sich, daß es allen gutging. Keiner geriet in Schwierigkeiten, auch nicht hier, in unmittelbarer Nähe der Aggressions-Quelle.
    Die Kaverne war 60 Meter hoch und 45 Meter breit. Das wußte er von Rhodan. Der Hohlraum war komplett von Gerüstbrettern ausgefüllt. Leitern und Laufstege erlaubten Zugriff auf die Wände.
    Fleischfarbenene Substanz überwucherte hier drinnen jeden einzelnen Quadratzentimeter. Es handelte sich um denselben Stoff, den die Zentrifaal in ihren Rückenpaketen mitführten.
    Je länger er allerdings schaute, desto mehr Details schälten sich aus dem roten Licht. Er schätzte, daß die Hälfte der Genmasse sich in eine dunkle, schwärende Wunde verwandelt hatte.
    An einigen Stellen konnte man zusehen, wie der Wundfraß um sich griff. Alles lag offenbar an den hervorstehenden Drähten. Die abgeschnittenen Enden, die aus der Masse ragten, stellten eine Lebenserhaltungsanlage dar - deren äußere Reste sie draußen, am Grund des Schachtes, selbst gesehen hatten.
    Im gesunden Gewebe waren die sogenannten Aggressivquoten gespeichert.
    Den jungen Galornen wurde mit einem bestimmten Alter der aggressive Teil der Persönlichkeit entfernt.
    In ACaliforms Augen stellte allein das ein unglaubliches Verbrechen dar. Die entfernte Aggressivquote war jedoch ein gefährliches Gut, ließ man sie unkontrolliert verströmen, steigerte sie die Angriffslust der Lebewesen in der Umgebung. Früher hatte es damit wohl tödliche Unfälle gegeben. Bis die Galornen eine Möglichkeit fanden, die Aggressivquoten zu speichern; und zwar in jenem Gewebe, das er vor sich sah.
    Durch den Wundfraß wurden unglaubliche Mengen von Aggressivquoten freigesetzt. Alles, was die
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