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1874 - Die Stunde der Zentrifaal

Titel: 1874 - Die Stunde der Zentrifaal
Autoren: Unbekannt
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keine fremden Völker sein, gegen die man kämpfte. Konflikte untereinander reichten vollständig aus. Caliform träumte’von einem Reservat der Zentrifaal, in dem sein Volk glücklich wurde. Sollten alle anderen in Frieden leben, sollten die Galornen nur die Grenzen der Zentrifaal überwachen.
    Die Hauptsache war, daß die Jahrtausende währende Unterdrückung beendet wurde.
    Wenn er und seine Leute den Drachen befrieden konnten, dann blieb den Galornen keine Wahl. Dann würde er zu Kaif Chiriatha - oder zu wem auch immer - sprechen und den Preis der Hilfe nennen.
    „Stop!" Das war T-Legiaw.
    A-Caliform zuckte zusammen.
    Der ehemalige Steuereinnehmer. versuchte, mit seinen Blicken den Schneesturm zu durchdringen. „Ich dachte, ich hätte etwas gesehen", rechtfertigte er sich. „Es war vielleicht ein Irrtum."
    Sie näherten sich über einen breiten schwarzen Weg dem Mittelpunkt der Plattform. Die Häuser links und rechts wirkten so geisterhaft wie uralte Ruinen. Er konnte sich nicht vorstellen, daß sie jemals bewohnt gewesen waren.
    Vor ihnen öffnete sich ein Platz von achthundert Metern Durchmesser: das Feld der Schriften.
    Hunderte von Säulen erhoben sich aus dem Boden. Sie waren unterschiedlich hoch, meist um die zehn bis zwanzig Meter, schätzte er. Das silbern polierte Material war dicht an dicht mit Schriftzeichen übersät.
    Caliform wußte, daß es sich um Denkmäler handelte; jedes einzelne trug die Bewußtseinsreste einer unbekannten Zahl von verstorben Galornen.
    Das Feld der Schriften war in seinen Augen ein Friedhof. Zentrifaal besaßen zu ihren Leichen kein respektvolles Verhältnis. Körper wurden bei ihnen beseitigt oder verwertet, Grabmale wurden nicht errichtet.
    Die Säulen von Herz-FÜNF zeigten jedoch, daß die Galornen sich selbst sehr wichtig nahmen. Sie hielten sich für würdig, daß man auch nach ihrem Tod noch ein Andenken bewahrte.
    A-Caliform erblickte darin eine gefährliche Art von Selbstüberschätzung. Wie gefährlich, das zeigte die augenblickliche Lage in Plantagoo.
    Er trat nach vorn und winkte seinen Leuten. „Kommt!"
    Die Zentrifaal näherten sich mit verunsicherten Schritten dem orangefarbenen Leuchten, der Clansführer an der Spitze. A-Caliform empfand das Paket auf seinem Rücken als tonnenschwere Last.
    Der Schacht durchmaß siebzig Meter. Wie tief das Loch nach unten reichte, ließ sich mit bloßem Auge nicht erkennen.
    Caliform trat nahe an den Rand. Ein einziger Schritt noch, und er stürzte in orangefarbenes Leuchten. Über die Natur des Phänomens ließ sich nichts aussagen. Es war denkbar, daß die unbekannte Energieform tödlich wirkte. Vielleicht handelte es sich um eine Desintegratorstrahlung.
    Er wickelte das Seil ab, das er am Gürtel getragen hatte, hielt das eine Ende fest und warf das andere in den Schacht. Nichts passierte.
    Er konnte nicht mehr als die Hälfte des Seils überschauen. Der Rest ging im orangefarbenen Leuchten optisch verloren.
    Nach einer Weile zog er das Seil wieder hoch. Es war unversehrt. A-Caliform prüfte die Festigkeit, stellte aber keine Schäden fest.
    Nun erst streckte er eine Hand aus und hielt sie über den Schacht. „Ich glaube nicht, daß es gefährlich ist", sagte er.
    T-Legiaw fragte: „Wie tief ist der Schacht?"
    „Perry Rhodan hat es nicht gesagt. Aber ich glaube nicht, daß es mehr als hundert Meter sind."
    Der ehemalige Steuereinnehmer hielt eines der Seile hoch und sagte: „Damit können wir maximal fünfzig Meter überwinden. Wir hätten uns das vorher überlegen müssen."
    „Ja", stimmte A-Caliform unschlüssig zu. „Es sieht so aus, als hätten wir einen Fehler gemacht."
    Er war jedoch nicht bereit, aufgrund einer solchen Panne den Plan fallenzulassen. Caliform hatte seine Vision viel zu gut im Kopf. Von fehlender Seillänge würde er sich nicht hindern lassen.
    Der Not gehorchend, beschloß er, einen Teil seiner Anzugaggregate in Betrieb zu nehmen. Er speiste den Strom einer Notbatterie ins Netz.
    An der Helminnenfläche leuchteten verschiedene Signale. Eines davon gehörte zur Passiv-Ortung.
    A-Caliform schaltete die zur Verfügung stehenden Raumausschnitte der Reihe nach durch, zuerst die unmittelbare Umgebung, dann die Stadt, zum Schluß den Planeten und den Orbit.
    Der Drache und das Fanal der Gewalt riefen einen gewaltigen Ausschlag hervor. Details ließen sich nicht erkennen, obwohl die Orter eines Galornenanzugs mit großer Präzision arbeiteten.
    Bis zum Orbit reichten die Orter nicht mehr hoch.
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