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1873 - Zerstörte Zellen

Titel: 1873 - Zerstörte Zellen
Autoren: Unbekannt
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krieg’ dich, Foremon, verlaß dich drauf. Dann breche ich dir dein bleiches Skelett, dann ...
    Es muß Mittel und Wege geben, den Haß einzudämmen.
    Es muß!
    Und wenn ich alles kurz und klein schlage.
     
    *
     
    Schau stur nach oben, nicht zur Seite! Reagiere einfach nicht!
    Das rede ich mir ein. Unaufhörlich. Ich spüre, wie mir die Augen übergehen, das Ortungsholo verschwimmt zum flirrenden Lichtkreis, in dem die wenigen Abbildungen zitternd umeinanderwirbeln.
    Bullys anhaltendes Keuchen macht mich verrückt; ich weiß, wenn ich den Blick zu ihm wende, kann ich mich nicht länger beherrschen. Ich stehe kurz vor der Explosion, kralle die Finger in den weichen Untergrund und spüre, wie meine Muskeln sich bis zum Zerreißen spannen.
    Der verdammte Drache von Galorn gibt mich nicht frei. Die AggressionsStrahlung ist tückisch.
    Aber ich will nicht kämpfen.
    Ich will nicht.
    Niiieeemaaals!
    Die jäh aufflammende Lichtfülle läßt mir die Tränen in die Augen schießen. Als bohrten sich Flammenspeere durch meinen Schädel. Die Arme hochreißen und die Hände vor dem Gesicht zusammenschlagen ist eine einzige fließende Bewegung. Dennoch frißt der Schmerz sich tief in mich hinein und höhlt mich von innen aus. Aber irgendwann wird das alles mir nichts mehr ausmachen, dann werde ich abgestumpft sein und der Aggression gehorchen.
    Schleifende Geräusche werden laut. Die PEGOOM hat unsere Flugkapsel an Bord geholt, endlich fühle ich mich wieder ein wenig freier, als schirme das Galornenschiff die Strahlung des Drachen besser ab. Oder gewinne ich einfach meine psychische Stabilität zurück? Ich sollte mir nichts vormachen die eigene Widerstandskraft ist immer noch das beste Mittel, mit allem Unangenehmen fertig zu werden.
    Die Kapsel wird von außen geöffnet. Bully zwängt sich an mir vorbei, muß unbedingt der erste sein, der dieser quälenden Enge entflieht.
    „Wie schlimm war es?"
    Foremon steht im Lichtkegel eines Scheinwerfers, der ihn mit künstlichem Sonnenlicht versorgt. Der Adlat wirkt wie eine filigrane Figur, Lichtreflexe lassen sein Exoskelett noch zerbrechlicher erscheinen. Er schaut mich aus seinen tief in den Höhlen liegenden Augen an, aber die handtellergroßen Kollektorohren recken sich in eine andere Richtung, dem nahrhaften Licht entgegen.
    „Beschissen", sagt Bully inbrünstig. Nein, so drastisch hätte ich es nicht ausgedrückt, obwohl ...
    „Ich verstehe nicht", meint Foremon.
    Wie könnte er auch? Sein Stoffwechsel ist nicht mit unserem vergleichbar, er, ernährt sich von Sonnenlicht und Mineralien, die er über die Füße aus dem Boden aufnimmt und in Energie umwandelt. Falls er dennoch Rückstände ausscheidet, geschieht dies wohl in Form von Gasen. Jedenfalls hatte ich noch nicht Gelegenheit, etwas anderes festzustellen.
    „Reginald Bull will damit sagen, daß wir Probleme hatten", antworte ich schnell und werfe dem Dick...
    meinem Freund einen warnenden Blick zu.
    „Probleme?" wiederholt Foremon. „Das war erst der Anfang, auf uns kommt weit Schlimmeres zu."
    Er löst sich auf, verschwindet einfach, als hätte er nie existiert. Nur seine Stimme schwingt noch durch den Hangar: „Die PEGOOM ortet ein Galornenschiff. Es hat soeben den Hyperraum verlassen."
    Ich habe mich von einem - zugegeben perfekten - Hologramm narren lassen. Der Wächter der Basaltebene von Galorn ist nicht so leichtsinnig, Bully und mir vorbehaltlos zu vertrauen. Auch daran ist vermutlich die Strahlung schuld.
    Ein neuer Adrenalinstoß durchfährt mich. Wenn ich Foremon in dem Moment zwischen die Finger bekäme, ich würde ihn ...
    Er mißtraut nicht uns, sondern den Umständen; er weiß genau, daß wir gegen die Aggressions-Strahlung nicht immun sind. Also ist er vorsichtig, und das ist sein gutes Recht.
    Als urplötzlich die Beleuchtung zu flackern beginnt, verfällt Bully in einen schnellen Laufschritt. Ich folge ihm. Die PEGOOM mißt lediglich achtunddreißig Meterinder Länge und hat einen größten Durchmesser von zwanzig Metern. Also brauchen wir nur ein paar Sekunden, um die Zentrale zu erreichen.
    Das Flackern bedeutet Alarm, das wird mir klar, als ich die Wiedergabe der Langstreckenscanner sehe.
    Nur wenige Lichtminuten trennen uns von einem Galornenschiff .
    Das ist keiner der eiförmigen weißen Raumer. Bestimmt nicht.
    Die PEGOOM beschleunigt mit Höchstwerten. Im Zentrum unseres Kursvektors lodert die gelborange Sonne. Wir sind ihr sehr nahe. Die holographische Wiedergabe zeigt mindestens ein
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