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1868 - Hoffnung der Tolkander

Titel: 1868 - Hoffnung der Tolkander
Autoren: Unbekannt
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bedienten.
    Der fünffache Schutzschirm hielt derzeit dem konzentrischen Beschuß stand; jedoch hatten die Erfahrungen der jüngsten Vergangenheit gezeigt, daß die Tolkander über eine ausgereifte - und leider noch ziemlich unbekannte - Technologie verfügten. Sie konnten die Schirmfelder zwar nicht mühelos durchdringen und erlitten eigene Verluste dennoch brach die Verteidigung der FARGO schließlich zusammen.
    Die Medostation war bereits mit schmerzgepeinigten Besatzungsmitgliedern überfüllt. Bré Tsinga war eine der ersten gewesen, die dem Tanglefeld zum Opfer fielen. Sie schrie einmal auf, griff sich an den Kopf und sank dann bewußtlos zusammen. ‘Clark Mahony konnte nichts für sie tun; er blieb noch einigermaßen handlungsfähig, möglicherweise durch die Sorge und die Hektik genügend abgelenkt, um sich nicht dem Schmerz zu ergeben.
    Von der Kommandozentrale kamen laufend Meldungen; Erle Thomas und die meisten anderen gaben nicht auf. ‘ Bis ein gewaltiger Ruck das mächtige Schiff erzittern ließ; die Meldungen der Syntronik überschlugen sich. Weitere Erschütterungen durchzogen das Schiff und schleuderten alles durcheinander. Kommandos und Schmerzensschreie übertönten sich gegenseitig, die Versorgungssysteme brachen zusammen und legten für Sekundenbruchteile alles still, bevor die Ersatzsysteme, zeitverzögert durch weitere heftige Erschütterungen, einsetzten. An vielen Stellen wurden Brände und starke Beschädigungen gemeldet; selbst die autarken Systeme der Wohnebene im oberen Bereich des Schiffes waren von Treffern beschädigt worden.
    Die Schirme der FARGO flackerten, ihre Leistung war bereits nach dem ersten größeren Treffer auf zwanzig Prozent gesunken und baute sich nicht mehr auf. Das Haupt-Antigravtriebwerk im Oberschiff war komplett ausgefallen, das zweite zusammen mit dem ReserveAntigrav im Unterschiff arbeitete kaum mehr zufriedenstellend.
    Noch bevor sich die - weiterhin vom Tanglefeld gequälten - Menschen von dem Schock erholen und mit Reparaturen und der Suche nach Ausweichmöglichkeiten beginnen konnten, setzten die Igelschiffe Traktorstrahlen ein und zogen die lahmgelegte FARGO in den Orbit von Olymp hinunter.
    Von dieser Katastrophe bekam Bré Tsinga überhaupt nichts mit; die Ohnmacht hielt sie weiterhin umfangen. Bedingt durch ihre besondere Gabe und die damit verbundene hohe Sensibilität, war sie dem Schock des Tanglefeldes hilflos ausgeliefert.
     
    *
     
    Clark Mahony merkte, daß der ‘furchtbare Druck in seinem Kopf plötzlich leichter wurde und nachließ, wobei er nur eine dumpfe Erinnerung zurückließ.
    In ihrem Kontursessel kam Bré Tsinga im selben Moment, da er diese Entdeckung machte, stöhnend wieder zu sich. Er hatte nicht einmal Zeit gehabt, sie auf eine Liege zu legen und den Medos anzuvertrauen, sondern sie einfach nur im Sessel abgesetzt.
    „Was ist passiert?" ächzte die junge Frau, während sie sich aufrichtete und verwirrt um sich blickte.
    „Ach, du sestiger Blixta ..." Ihre Augen weiteten sich, und sie starrte den Chefmediker an.
    Er nickte. „Es hat uns böse erwischt. Tut mir leid, daß ich dich einfach so abgelegt habe, aber es gab so viel zu tun ..."
    „Red keinen Blödsinn, mir fehlt doch gar nichts. Mir tut es leid, daß ich dich im Stich gelassen habe.
    Aber ich kann mich nur noch an ein scharfes Stechen und einen rasenden Schmerz erinnern, dann ist alles dunkel. Sind wir jetzt Gefangene?"
    „Ich weiß es nicht. Hoffen wir, daß Erle Thomas uns bald aufklärt."
    Bereits kurz darauf meldete sich die Kommandantin tatsächlich und teilte mit, daß die FARGO derzeit manövrierunfähig sei und sich im Orbit von Olymp befinde. Mitten im verheerenden Einfluß des Philosophen!
    Die Igelschiffe seien bereits wieder verschwunden, genauso schnell, wie sie gekommen seien. Der genaue Grund für diesen Angriff und die Nichtzerstörung des Schiffes konnte nur vermutet werden: noch mehr „Futter" für den Philosophen ...
    Die Schäden waren beträchtlich, konnten jedoch notdürftig repariert werden, um das Schiff wieder aus dem Einflußbereich zu manövrieren. Es hatte eine Menge Brände und Bachbeschädigungen gegeben, Hunderte von Verletzten und leider auch einige Tote, die sich zum Zeitpunkt des Angriffs in Aritigravschächten befunden hatten und abgestürzt waren; andere waren von losgelösten und brennenden Maschinenteilen erschlagen worden. Vor Clark Mahony und seinen Medikern lag eine beträchtliche Aufgabe.
    Sonderbarerweise schien sich
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