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1865 - Zeit des Terrors

Titel: 1865 - Zeit des Terrors
Autoren: Unbekannt
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größeren inneren Unruhen mehr kam.
    Mar Loma war von nun an wirklich nur noch für die körperliche Stählung und Einschulung der Galornen in die neue und alte Technik verantwortlich Ortung und Funk bildeten jetzt das Ressort von Gren Oghallah. Für den Bereich der Forschung und Wissenschaften wurde Penth Rogassa bestimmt.
    Kaif Chiriatha tauschte drei weitere Ratsmitglieder gegen neue aus. Sie legte darüber keine Rechenschaft ab. Niemand im Rat kannte die vier Galornen, die ihren ganz persönlichen Informationsdienst bildeten und die Hinweise gegeben hatten, die zu dieser Auswechslung - mit nachfolgender Exekution - geführt hatten.
    Und niemand wagte es, danach zu fragen.
    Kaif Chiriatha brauchte keine Hochachtung, sie brauchte Furcht. Deshalb verkündete sie, spontan und entgegen ihren bisherigen Planungen, den Provisorischen Rat bereits in drei Tagen von 25 auf nur zwölf Mitglieder zu verringern. Wer von den jetzigen Mitgliedern dem neuen Rat dann noch angehören würde, das ließ sie offen.
    Sie erwartete einen heftigen Kampf um die Macht, eine weitere Selektion, aus der nur die Stärksten und Intelligentesten lebend hervorgingen.
    Zum Abschluß dieser gegen Ende hoch emotionsgeladenen Sitzung traf noch eine Hyperfunknachricht auf Helter Baaken ein, die für alle Beteiligten vollkommen überraschend kam.
    Die Besatzung eines galornischen Patrouillenschiffes im Sektor Bushtam-System berichtete an der Grenze zum Irrsinn, daß von Bushtam aus eine Strahlung in den Weltraum geschickt wurde, die ihren Verstand angreife und sie zu rasenden Bestien zu machen drohe. Ihr kleines weißes Schiff habe den Planeten, auf dem die Galornen für Jahrtausende gelebt hatten, bis die Kapazität des dortigen Drachen erschöpft gewesen war, in einem engen Orbit umkreist, als sie merkten, wie etwas nach ihrem Geist griff. Die Galornen hatten es noch geschafft, dem Einneuß zu entkommen, indem sie sich per Linearflug bis an die Grenzen des Systems zurückzogen, doch dann, nur kurze Zeit später, habe es sie auch dort getroffen.
    Dies hatten sie noch berichten können. Und dann war Schluß.
    Kaif Chiriatha und die Ratsmitglieder hatten kurz darüber diskutiert, und am Ende stand die Annahme, daß nicht nur der Drache auf Helter Baaken - in dem wesentlich weniger Aggressionspotential gespeichert war als in den anderen, deren Kapazität erschöpft gewesen war - ausgebrochen war, sondern auch die drei anderen in Plantagoo. Die Drachen auf Bushtam, auf Galorn und auf Pondor ...
    Kaif Chiriatha verließ die Zusammenkunft mit schwarz leuchtenden Augen.
    Sie hatte, so überlegte sie, gerade die Zukunft gesehen, in der alles wie von der Hand eines großen, geheimnisvollen Strategen für sie und ihre Neue Zeit arbeitete Und sie beglückwünschte sich selbst dazu, in dieser Hinsicht bereits entsprechende Schritte unternommen zu haben: Jetzt konnte sie die weiteren Ergebnisse kaum noch erwarten.
     
    *
     
    Sie stand wieder in ihrem Kom-Raum und überwachte die Spezialisten, die ihren Syntron erweiterten.
    Sie beobachtete jede ihrer Bewegungen und versuchte zu erkennen, ob sie nicht irgendwelche Abhöranlagen zu verstecken versuchten. Im Zustand des Hasses und Mißtrauenes jedem anderen gegenüber gedieh die Paranoia.
    Als die Techniker endlich fertig waren, verabschiedete Kaif Chiriatha sie mit einem knappen Dank und verschloß die Tür hinter ihnen.
    „Syntron?" fragte sie dann, allein im Kom-Raum, der sich stark verändert hatte. Wo vorher noch Nischen gewesen waren, war jeder Quadratzentimeter Raum mit neuen Anlagen vollgepackt worden. Türme von syntronischen Komponenten ragten bis zur Decke auf. Es waren mehr als zehn neue Schirme hinzugekommen. „Tammen?"
    „Ja, Kaif", erhielt sie zur Antwort. „Ich höre dich."
    Sie erschrak beim Klang der Stimme. Dabei war sie jetzt genau so, wie sie sie sich vorgestellt hatte: tief, hart, männlich.
    „Wie fühlst du dich, Tammen?"
    „Ich fühle mich ausgezeichnet, Kaif."
    Sie nickte. Auch das hatten die Techniker gut gemacht. Sie hatte gesagt, daß sie dem Syntron eine Identität geben sollten. Er sollte sich als etwas Eigenes begreifen, gewissermaßen eine eigene Persönichkeit entwickeln.
    Natürlich barg dies Gefahren, also mußte sie eine Distanz zwischen ihnen aufbauen.
    „Was bin ich, für dich, Tammen?" fragte sie in den Raum.
    „Bitte, sag es mir", erhielt sie zur Antwort.
    „Ich bin deine Herrin, Tammen. Du wirst jedem meiner Befehle gehorchen und nur meinen. Also, wie hast du mich
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