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1862 - Aufbruch der Herreach

Titel: 1862 - Aufbruch der Herreach
Autoren: Unbekannt
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eingeboten. Das Kampfroboter-Heer hatte den Platz vollzählig erreicht und um sich möglichst wenig Raum einzunehmen, in zwei weiteren Ebenen mittels Antigravfeldern übereinandergestapelt.
    „Sie warten auf unseren Einsatz", sagte Tarad Sul und deutete auf den imposanten Anblick.
    „Dann wollen wir beginnen." Die Mahnerin rief Adams an und teilte ihm mit, daß das Gebet demnächst beginnen würde. Adams war nicht allein, zwei Frauen und ein Mann zeigten sich ebenfalls auf dem Holo.
    „Während des Gebetes kann ich natürlich nicht kommunizieren, deshalb bitte ich euch auch, unauffällig zu bleiben. Das würde unsere Konzentration nur stören."
    „Selbstverständlich, Caljono Yai. Ich wünsche euch viel Erfolgin unser aller Interesse."
    Bald darauf machte sich die Prozession der Herreach auf den Weg, um sich außerhalb des Lagers zu versammeln. Diesmal zeigten sich überhaupt keine Tiere, auch keine Vögel, was vermutlich an dem bedrohlichen Anblick der 10.000 Roboter lag.
    Die Herreach achteten nicht auf sie. Sie nahmen mit schlafwandlerischer Sicherheit an denselben Stellen des Vortages Platz und richteten ihre volle Aufmerksamkeit auf die Mahnerin in der violetten Kutte, die sich wiederum von einem erhöhten Sitz zeigte.
    „Wir werden genauso verfahren wie gestern und diesmal die volle Konzentration auf die Stabilität des Tors richten. Wenn uns das gelungen ist, schickt Adams die Roboter auf die andere Seite. Wir können uns dabei auf die Beobachtung konzentrieren, vielleicht entdecken wir Atlan und seine Gefährten. Sollte einer von euch unsicher werden, soll er Hilfe bei den Nachbarn suchen. Er soll aber auf keinen Fall das Gebet abbrechen! Wir sind zu wenige, um Ausfälle riskieren zu dürfen, sonst können wir Schimbaa nicht aufrechterhalten. Ich glaube jedoch nicht, daß das der Fall sein wird. Unser gestriger Erfolg hat gezeigt, daß wir hier am richtigen Ort sind.
    Laßt euch auch nicht von dem abschrecken, was ihr sehen werdet! Dies darf uns nicht beirren, denn sonst sind wir alle verloren."
    Nach dieser Ansprache kauerten sich die Herreach in die typische Gebetshaltung. Ihre Gestalten sanken leicht zusammen, als die Trance begann.
    Vor dem Hintergrund des mächtigen Berges, des mysteriösen Flimmerfeldes und des schimmernden Roboterheeres erschufen die Herreach ein zweites Mal den zwölf Meter hohen Riesen Schimbaa, und seine Erscheinung übertraf mühelos alles andere.
    Er begann sofort mit seiner Aufgabe, die Luft zu „zerreißen", und schuf den blitzförmigen Spalt zwischen den Dimensionen. Nachdem diese Hürde genommen war, schien der Rest ganz leicht zu folgen: die Vergrößerung des Risses zu einem Fenster, dann zu einem Tor.
    Das Tor nahm eine ovale Form an, je höher und breiter es wurde. Seine fertigen Maße waren gut hundert Meter an der breitesten Stelle und fast 200 Meter in der Höhe. Ein riesiges, matt schimmerndes, an manchen Stellen funkeln des Fenster, in dessen Zentrum ein Wirbel langsam kreiste.
    Caljono Yai gestattete sich einen kurzen Gedanken an die Menschen, die diesen Vorgang auf weite Entfernung von der GILGAMESCH aus beobachteten. Sicherlich waren sie sprachlos über diese Erscheinung.
    Etwas Derartiges hatten sie bestimmt noch nie gesehen. Leider aber war ihnen der Einblick auf die andere Welt nicht gestattet, die visuelle schwarze Schutzwand bestand auch bei einem Tor in dieser Größe.
    Für die Herreach war es kein Problem, diesen Wall mental zu durchdringen, doch so weit waren sie noch nicht.
    Nahezu eine Stunde verbrachte Caljono Yai damit, die Herreach zur Stabilisierung des Tors anzuleiten.
    Es mußte stabil bleiben, sollte aber nicht die volle Konzentration der Betenden in Anspruch nehmen dürfen, deshalb mußte sie hierbei besondere Sorgfalt anwenden. So groß hatten sie das Tor bisher auch noch nie erschaffen - und es war ihnen so leicht wie nie gefallen.
    Vielleicht könnten Mila und Nadja noch leben, wenn die Herreach früher den Einfall gehabt hätten, schoß es kurz durch Yais Verstand.
    Selbstverständlich ohne Reue oder Kummer, es war nur eine sachliche Überlegung. Und sinnlos, da die Vergangenheit nicht mehr zu ändern war, deshalb vergaß sie diesen Gedanken ebenso schnell wieder, wie er gekommen war.
    Optisch war die Stabilisierung des Tors gut zu beobachten. Der Riese Schimbaa machte sich intensiv an den Rändern des Tors zu schaffen, glättete und strich, verbesserte hier noch einmal und preßte dort ein wenig, bis schließlich alle Ränder fest
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