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1861 - Bomben für den Brutkosmos

Titel: 1861 - Bomben für den Brutkosmos
Autoren: Unbekannt
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wie er es schon Tausende von Malen getan hatte, die Haare mit einer Handbewegung zurechtzustreichen. Aber in einem SERUN ließ sich derlei nicht machen eigentlich eine Kleinigkeit, aber es waren gerade solche Kleinigkeiten, die viele Menschen in Raumanzügen nach kurzer Zeit um den Verstand zu bringen schienen.
    Myles Kantor reagierte schnell, stoppte seine Hand und machte eine schlenkernde Bewegung mit dem ganzen Kopf, die zum gewünschten Ergebnis führte. Oft nahm er in solchen Fällen das Gebläse des SERUNHelms zu Hilfe Dao-Lin-H’ay gab sich mit dem, was Myles gesagt hatte, nicht zufrieden.
    „Ich möchte es genauer wissen: Was wird passieren, wenn die ausbrechenden Energien die Barriere zwischen Brutkosmos und Einsteinraum durchbrechen? Wird es zu Schäden kommen?"
    Myles schüttelte den Kopf.
    „Wohl kaum", sagte er, ohne aufzublicken. „Eher zur vollständigen Vernichtung aller Objekte in der näheren Umgebung ..."
    „Und was nennst du in diesem Zusammenhang nähere Umgebung?"
    Myles Kantor wandte den Kopf und blickte uns an.
    „Mindestens den Planeten", antwortete er. „Wenn nicht das gesamte Sonnensystem. Aber ihr vergeßt dabei eines: Der physikalische Ort dieses Brutkosmos im Hyperraum ist nicht eindeutig zu bestimmen. Es gibt zwar höchstwahrscheinlich gewisse Verbindungen zwischen diesem Raum und unserer heimatlichen Erde, aber das muß nicht heißen, daß Goeddas Brutkosmos irgendwie über der Erde schwebt oder daneben. Solche beschreibenden Begriffe haben auf diesem Gebiet der Fünf-D-Physik nur eine minimale Aussagekraft. Und außerdem habe ich ja bereits gesagt, daß Goeddas Lebensraum mit größter Wahrscheinlichkeit in den Hyperraum hinein aufreißen und Goedda in ein Kontinuum speien wird, aus dem diese Bestie niemals wieder zurückfinden wird ..."
    „Hoffentlich", murmelte ich.
     
    8.
     
    Nerghana Bilox „Eine lächerliche und alberne Vorstellung, geradezu absurd", sagte ich laut. „Ich weiß, daß viele Menschen daran geglaubt haben, aber dadurch wird es nicht weniger absurd. Ein Zusammentreffen mit allen, die man gekannt und geliebt hat, im Jenseits ... Wie soll denn das funktionieren? Ich habe bis jetzt zwei Eheverträge abgeschlossen, und wäre ich so dumm, weiterleben zu wollen, wird noch der eine oder andere Vertrag dazu kommen- rund hundertzwanzig Jahre, die ich nach der Statistik noch vor mir habe, sind eine lange Zeit. In welchem Lebensalter werde ich dort drüben auftauchen? Als junges Mädchen, berauscht von der Liebe zu irgendeinem Jugendstar? Oder als die steinalte Greisin, die ich beim Eintritt des Todes sein könnte, von der Gicht geplagt, schwerhörig und mit triefenden Augen? Werden dann meine fünf ehemaligen Ehemänner um mich sein die im Laufe ihres Lebens ja dann auch geheiratet haben, vielleicht ausgerechnet jene Frau aus meinem Bekanntenkreis, die ich ohnehin nicht ausstehen konnte und die ich jetzt für den Rest der Ewigkeit ertragen darf? Und das ist dann das Paradies, angeblich ..."
    Julio Mangana lachte laut.
    „Es freut mich, daß deine Lebensgeister wieder zurückkehren", sagte er. „Auch wenn sie sich hauptsächlich als Dickschädeligkeit und Widerborstigkeit bemerkbar machen. Wie fühlst du dich?"
    „Schlecht ... !"
    Eine andere Antwort konnte es nicht geben. Meine körperlichen und geistigen Kräfte waren teilweise zurückgekehrt, man hatte mich aufstehen lassen, aber ich durfte meine Kabine nicht verlassen, ständig wurde ich von einem Medo-Robot beaufsichtigt. Was für ein Blödsinn - ich hatte nicht vor, Selbstmord zu begehen!
    „Die christliche Vorstellung von einem Leben nach dem Tode lehnst du also ab", faßte Julio Mangana die letzte halbe Stunde unseres Gespräches zusammen.
    Er suchte mich jeden Tag auf, manchmal drei bis viermal, und jedesmal sprachen wir mindestens eine halbe Stunde lang miteinander. Natürlich immer über das gleiche Thema; er war wie besessen davon, es war eine regelrechte Manie - eigentlich hätte er in psychologische Behandlung gehört, so sehr klammerte er sich an dem Thema fest.
    „Sie ist in meinen Augen zum einen nicht beweisbar, zum anderen albern und absurd. Und in einigen Aspekten finde ich sie sogar eher abschreckend. Mein erster Mann war liebenswert und ganz gewiß kein Bösewicht; ich würde ihn also im Jenseits wieder treffen. Aber er war zugleich ein entnervender Schwätzer und Besserwisser, und bei der Vorstellung, wirklich eine Ewigkeit mit ihm verbringen zu müssen - brrrr!"
    „Es gibt aber auch
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