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1860 - Goedda

Titel: 1860 - Goedda
Autoren: Unbekannt
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Schwingungen der Bewohner einer Welt. Je stärker diese waren, was hauptsächlich mit der Bevölkerungsdichte zu tun hatte, desto stärker wurde der Philosoph davon angezogen.
    So gelangten 47 Philosophen auf 47 dicht besiedelte Welten der Viniden. Diese Welten befanden sich alle in einem Sektor von etwa tausend Lichtjahren Größe. Und auf diesen Welten begannen die Philosophen nach und nach alle Bewohner des gesamten Sonnensystems in ihren Bann zu schlagen. Indem sie an den Lebensenergien ihrer „Wirte" partizipierten, diese in unglaublichen Mengen in sich aufsogen, wurden sie immer mächtiger.
    Bis sie stark genug waren, sich eine zweite Existenzebene zu schaffen und mit dem Gros ihrer geistigen und körperlichen Substanz auf diese überzuwechseln. Im Zusammenwirken aller 47 Philosophen entstand so ein neuer Brutkosmos für Goedda, in den sie, kaum daß er als Hohlwelt im Hyperraum Bestand hatte, überwechselte.
    Und nun konnte der neue Lebenszyklus beginnen. Goedda hielt dabei jenen Sechs-Phasen-Rhythmus ein, den sie einst als Protestaktion eingeleitet hatte. Sie gebar Vivoc in sechs immer kürzer werdenden Schüben, ohne diese auszustoßen.
    Mit jedem Schub wuchs sie, bis sie zuletzt den gesamten Brutkosmos ausfüllte. Und mit jedem Azzamus, einem solchen Evolutionssprung, schrie sie ihre Lust und Qual dieses schmerzhaften Geburtsprozesses paramental hinaus.
    Ihre paramentalen Klagelaute hatten inzwischen eine Intensität erreicht, daß man sie auch im Normalraum, im gesamten Bereich aller 47 Philosophenwelten, vernehmen konnte. Dies äußerte sich bei Lebewesen optisch als Flimmern und psychisch als starker geistiger Druck. Die Klagelaute waren so heftig, daß auf hyperenergetischer Basis funktionierende Technik durch diese heftigen Schockwellen mit vorübergehenden Ausfällen reagierte.
    Und jedes folgende Flimmern war heftiger als das vorangegangene. Die davon betroffenen Lebewesen wurden unter dem Einfluß der Philosophen gleichzeitig auf ihren bevorstehenden Opfertod vorbereitet. Fünf solcher Flimmerphänomene waren gewissermaßen die Vorwarnung auf das zu erwartende Großereignis.
    Mit dem sechsten Flimmern aber entlud sich aus Goedda die zigmillionenfach, ja milliardenfach angestaute Vivoc in einer einzigen Explosion. Die durch diese letzten Wehen entstandenen Schmerzen waren für Goedda so, heftig, daß der Klagelaut, der an diesem Höhepunkt des Geburtsprozesses aus ihr ausbrach, alles Leben im Bereich der 47 Philosophenwelten auslöschte - im gesamten Raumsektor von 1000 Lichtjahren!
    Während Goedda danach auf ihre ursprüngliche Größe zusammengefallen war und sie sich einer Regenerationsphase hingab, kamen ihre Kinder in den Brutkosmos, um all die viele Vivoc einzusammeln und sie auf neue Brutwelten zu bringen, wo sie ausschlüpfen und zu Kriegern der sechs Arten - und zu einigen wenigen Philosophen - heranwachsen konnte.
    Aber schon beim zweiten Lebenszyklus nach den neuen, von Goedda selbst festgesetzten Regeln stellte sich den Philosophen ein Hemmnis in den Weg. Denn es gab keine ausreichend großen und nicht ausreichend genug Ballungszentren der Viniden mehr, die als Basis für einen zweiten Lebenszyklus der Goedda benötigt wurden. Die wenigen überlebenden Viniden waren über ganz Suuvar verstreut, sie waren zu Nomaden geworden, die ständig auf der Flucht waren.
    Und so maßten die Philosophen, der Not und Goeddas Selbsterhaltungs- und Machttrieb gehorchend, auf Planeten der Insedder ausweichen. Darum kam es, daß nach dem Abschluß des zweiten Lebenszyklus auch im wieder aufstrebenden Sternenimperium der Brudervölker der Insektoiden eine Todeszone mit einer Größe von bereits weit mehr als 1000 Lichtjahren klaffte: Zu spät erkannten die Insedder, daß sie mit Goedda einen Vernichtungsorganismus in Gang gesetzt hatten, der eine unaufhaltsame Eigendynamik entwickelte und sich nun, da es praktisch keinen Feind mehr gab, gegen sie selbst wandte. In höchster Not schlossen sich Insedder und Viniden gegen den so erwachsenen gemeinsamen Feind zusammen. Aber diese Einsicht kam zu spät, denn Goedda war längst viel zu mächtig.
    Auch gemeinsam fanden die letzten Suuvarer kein Mittel, Goeddas Gebärfreudigkeit und ihren Vernichtunsgsfeldzug durch Suuvar zu stoppen.
    Goedda hatte unumschränkte Macht über die ganze Galaxis erlangt.
    Shabazzas Erzählungen: Das Universum wird von zwei Hauptströmungen beherrscht, die sich anmaßen, die kosmischen Geschicke steuern zu müssen. Man kann sie in die
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