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1849 - Der Unheilbringer

1849 - Der Unheilbringer

Titel: 1849 - Der Unheilbringer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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getan, aber seine Eltern hatten ihm noch kein Mobiltelefon gekauft. Sie wollten noch ein Jahr damit warten.
    Das war bei Lilly nicht der Fall. Sie hatte ihr Telefon zum letzten Geburtstag geschenkt bekommen und stellte mit schwacher Stimme eine Frage. »Meinst du?«
    »Sonst hätte ich es nicht gesagt.«
    »Und wenn ich störe?«
    »Ach, du musst ja nicht lange reden. Man sollte sie nur an unser Treffen erinnern.«
    »Gut, dann versuche ich es bei Leila.«
    »Ja, ist okay.«
    Leila kam aus dem Orient, aus Ägypten. Ihr Vater hatte Ärger mit gewissen Leuten bekommen, da war es für die Familie besser gewesen, das Land zu verlassen.
    Der Ruf kam durch, jetzt musste sie nur noch warten, bis jemand abhob. Und das passierte auch.
    »Leila hier.«
    »Hi, ich bin’s, Lilly.«
    »Ich weiß.«
    »Wieso?«
    »Ich habe schon mit deinem Anruf gerechnet.«
    »Gut, dann weißt du also Bescheid?«
    »Nein, nicht genau, aber wir haben beschlossen, nicht mehr nach draußen zu gehen.«
    Lilly war so überrascht, dass sie erst mal nichts sagen konnte. Sie atmete nur heftig und schüttelte den Kopf.
    »Hörst du mich noch, Lilly?«
    »Klar.«
    »Noch mal. Ich komme nicht, und die anderen Freunde bleiben auch zu Hause.«
    »Warum denn?«
    »Weil alle Angst haben.«
    »Aha. Und wovor?«
    »Vor dem Monster.«
    Da musste Lilly lachen. Erst nach einer Weile konnte sie wieder sprechen. Und das tat sie mit einer etwas lauteren Stimme. »Hör mal zu, meine Liebe, das ist doch zum Lachen.«
    »Wenn du meinst. Aber die Angst ist da. Ich weiß nicht, wer die Warnungen aufgebracht hat, aber wir haben gehört, dass ein Killer umherläuft. Hast du die Filme über Halloween gesehen?«
    »Den einen oder anderen.«
    »Da ist doch auch gekillt worden.«
    Lilly lachte in den Hörer. »Und jetzt glaubst du, dass sich das wiederholen wird, was in den Filmen zu sehen war? Nein, das glaubst du doch selbst nicht.«
    »Keine Ahnung. Ich weiß nur, dass es besser ist, wenn wir zu Hause bleiben.«
    »Gut.« Lilly stöhnte auf. »Aber das tun nicht alle. Ich sehe noch genug, die im Freien herumlaufen.«
    »Mag sein. Wenn du sie siehst und vielleicht mit ihnen sprichst, solltest du ihnen den Rat geben, dass sie sich besser in den Wohnungen versteckt halten.«
    »Nein, ich bin doch kein Spaßverderber. Aber ich habe verstanden. Ihr wollt nicht kommen, dann werden Timmy und ich eben allein durch den Ort ziehen.«
    »Tut das lieber nicht.«
    Lilly gab eine Antwort, indem sie das Handy ausstellte. Timmy Burke stand neben ihr und schaute sie an.
    »Nichts, wie?«
    »Genau.«
    »Und jetzt? Was machen wir jetzt?«
    »Hm. Mal nachdenken.«
    Timmy Burke grinste. Er kannte seine Freundin. Wenn sie das sagte, hatte sie längst einen Plan, und mit dem rückte sie auch heraus.
    »Ich denke, wir ziehen unsere Show alleine durch. Du setzt dir deine Maske auf und dann ziehen wir los. Wir gehen nicht hier in die Hochhäuser, sondern nehmen uns die kleineren vor.«
    »Wann?«
    Lilly schaute gegen den Himmel. »Es wird gleich dämmrig, da könnten wir jetzt schon losgehen.«
    »Okay.« Timmy schaute noch mal auf die Hochhäuser, dann drehte er sich um, weil sie in die andere Richtung gehen wollten. Mitten in der Bewegung erstarrte er.
    Jemand starrte ihn an.
    Es war eine Frau mit sehr hellen Haaren. Sie hielt sich am Waldrand auf, stand dort zwischen zwei Bäumen und schaute zu den beiden herüber.
    Timmy Burke sagte nichts. Aber er spürte, wie ihm ein Schauer über den Rücken lief, und musste schlucken.
    Er sagte kein Wort, und das fiel auch Lilly auf. »He, was ist denn los mit dir?«
    »Schau mal zum Wald hin.«
    Das tat sie auch und fragte dann mit leiser Stimme: »O Gott, wer ist das denn?«
    »Das frage ich mich auch.« Timmy holte durch die Nase Luft. Dann meinte er: »Fast hätte ich was gesagt.«
    »Tu es ruhig.«
    »Da war doch die Rede von einem Monster.«
    Lilly musste lachen. »Sieht so ein Monster aus? Das ist eine Frau, aber kein Monster!«
    »Manchmal gibt es da keine Unterschiede.«
    Lilly drohte ihm mit der Faust. »Untersteh dich. Ob Frau, ob Monster, wir ziehen uns jetzt zurück.«
    »Was heißt da?«
    Lilly deutete zum Himmel. »Allmählich wird es dunkel, und wir wollen doch nicht die Letzten sein.«
    »Gut, dann komm.«
    Timmy Burke warf noch einen letzten Blick auf den Waldrand. Er zuckte leicht zusammen, denn jetzt stand niemand mehr dort. Der Platz zwischen den Bäumen war leer, was er mit einem Kopfschütteln quittierte.
    Die Frau war weg.
    Einfach

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