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1846 - Lockvogel Larissa

1846 - Lockvogel Larissa

Titel: 1846 - Lockvogel Larissa
Autoren: Jason Dark
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noch einige Stunden Zeit haben. Dann aber musste es zur Sache gehen, und seine Vorfreude wuchs von Minute zu Minute an …
    ***
    Ray Parker war unterwegs.
    Er war nach Osten gefahren, denn er musste in einen Stadtteil von London, der weltbekannt war. Er hieß Greenwich. Zu Greenwich gehörte auch ein recht großer Park mit mehreren Colleges, einem Museum, einem Theater und einer Kunstgalerie.
    Das alles wusste Ray Parker, weil er hier mal beruflich zu tun gehabt hatte, aber daran wollte er jetzt nicht denken. Heute war für ihn etwas anderes wichtig.
    Über die Shooters Hill Road war er in den Park gefahren. Die Straße lag in der Südhälfte der Grünfläche, hier gab es praktisch nur Wiesen. Die Bäume wuchsen weiter nördlich, hier in der Südhälfte gab es sie nicht in Massen.
    Mit der Nordseite grenzte der Park an die Themse. Da gab es noch eine Schiffsanlegestelle, die aber nicht zu sehen war, weil der Nebel sie verdeckte.
    Der Nebel kam vom Fluss her und wälzte sich lautlos in den Park hinein nach Süden. So war es kein Wunder, dass er auch den einsamen Autofahrer erreichte, der hier unterwegs war.
    Das gefiel Ray Parker nicht. Zuerst hatte er den Dunst noch gelassen hingenommen, wenig später war er dichter geworden, und es würde nicht leicht sein, das Ziel zu finden.
    Er hatte die Shooters Hill Road verlassen müssen und war noch weiter nach Süden gefahren. Straßen gab es genug, und eine führte auch nicht weit an seinem Zielort vorbei.
    Im Nebel war sie nur schwer zu finden. Jetzt hätte er sich Larissas Handynummer gewünscht, aber die hatte sie ihm nicht gegeben. Außerdem hatten sie darüber nie gesprochen.
    Zum Glück war er früh genug gestartet. Jetzt rollte er im Schritttempo weiter und war froh, keinen Gegenverkehr zu erleben.
    Einen Wohnwagen oder ein Wohnmobil hatte er bisher nicht entdeckt.
    Er befand sich auf der richtigen Straße. Sie hieß Long Pond Road und war kaum breiter als eine Gasse. Hier in der Nähe stand der Wagen. Und zwar dort, wo Bäume standen, die eine grüne Lunge bildeten.
    Die Gruppe der Bäume würde an der linken Seite liegen. Darauf achtete der Fahrer, und er machte sich auch Gedanken über die Frau. Ob Larissa wirklich immer hier lebte? Er konnte es nicht glauben, aber das war jetzt unwichtig. Für ihn zählten nur die nächsten Stunden, die er mit ihr verbringen würde.
    Endlich! Endlich würde er das bekommen, nach dem er sich so gesehnt hatte. Das warme Fleisch. Genau das spornte ihn an, weiterzufahren.
    Zu dicht war der Nebel nicht. Parker konnte immer etwas erkennen, nur war es nicht relevant. Ab und zu mal ein Baum oder ein größeres Gebüsch, das war alles. Er sah nur nicht den Ort, an dem er sich sein großes Vergnügen gönnen wollte.
    Und dann hatte er Glück. Auf der linken Seite wuchs innerhalb des Nebels ein dunkler Schatten hoch. Jetzt fuhr Ray Parker noch langsamer, und sehr bald stellte er fest, dass es sich bei dem Schatten um eine Baumgruppe handelte.
    Lag dort sein Ziel?
    Er fuhr noch langsamer.
    Und dann sah er Licht.
    Das war nicht strahlend hell. Eine Lampe nur, die ihren Schein abgab, der im Nebel aber verwaschen wirkte.
    Er stoppte, schaute genauer nach und war zufrieden, denn er sah nicht nur das Licht, sondern noch etwas anderes. Eine helle Fläche in der Nähe, und das musste die Außenwand des Wohnmobils sein.
    Auf der Straße konnte er nicht parken. Deshalb drehte er das Lenkrad nach links und rollte langsam auf die Bäume zu, die zum Glück so wuchsen, dass sie nicht störten.
    Er stoppte und stellte den Motor ab. Seine Hände zitterten etwas, was ihm gar nicht gefiel.
    Noch blieb Parker im Wagen sitzen. Er richtete seinen Blick auf die Breitseite des Wohnmobils und wartete darauf, dass sich dort etwas tat. Nein, da passierte nichts, und Ray Parker blieb nichts anderes übrig, als den Wagen zu verlassen und auf das Ziel zuzugehen.
    Dass man ihn nicht begrüßte, empfand er nicht als unnatürlich. Wer lauerte schon hinter einem schmalen Fenster, um auf etwas zu warten, das irgendwann eintraf?
    Nebel umgab ihn. Er hatte das Gefühl, von nassen Tüchern gestreichelt zu werden.
    Der Wagen war nicht weit von ihm entfernt. Mit einigen Schritten hatte er ihn erreicht. Nichts deutete darauf hin, dass hier jemand lebte. Es gab auch kein rotes Licht, das auf etwas Bestimmtes hinwies. Nur eben diese Außenleuchte.
    Und es war still, sehr still sogar. Das mochte auch an der grauen Soße liegen, die alles an Geräuschen schluckte.
    Schon bald sah
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