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1841 - Jagd auf Ychandor

Titel: 1841 - Jagd auf Ychandor
Autoren: Unbekannt
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gleichen Stellen, millimetergenau.
    „Er aktiviert bestimmte Sensorpunkte, oder was auch immer", sagte Ambras. „Es sind auf jeden Fall Schaltungen und keine zufälligen Berührungen." Er machte eine bedeutsame Pause, niemand unterbrach ihn.
    „Und mehr noch. Diese Aufnahmen, die Bilder davon, wie er das tut, liefern eine genaue Bedienungsanleitung des Geräts."
    „Könnte es sein, daß jetzt die Phantasie mit dir durchgeht?" fragte Gerine stirnrunzelnd.
    Er schüttelte heftig den Kopf. Allmählich kam das Entdeckerfieber wieder. Ambras rutschte in sein Element, je länger sein nichtgewollter Vortrag dauerte.
    „Vergleiche es mit einem einfachen uralten Cassettenrecorder", sagte er. „Es gibt eine Taste für Speichern, eine für Wiedergabe, eine für Stopp und so weiter. Moment, ihr werdet mich gleich besser verstehen.
    Kralik hat mit seinen sensiblen Geräten nämlich noch viel mehr als nur diese Bewegungsabläufe erfaßt. Es ist ihm gelungen, die Götter allein wissen, wie, eine Reihe von eigentümlichen Signalen zu empfangen, die zwischen Ychandor und diesem Gerät hin und her gingen. Zwar auf akustischer Basis, aber für unsere Ohren unhörbar" Er holte tief Luft und sah Gerine in die Augen. „Jetzt wirklich kurz, ich bitte euch, mir einfach zu glauben. Durch Kraliks Aufzeichnungen und unsere Arbeit bei der Auswertung wurden die Signale - oder Worte - für uns hörbar, die zwischen Ychandor und seinem Notebook ausgetauscht wurden."
    „Moment", warf Hermon von Ariga ein. „Sagtest du Notebook?"
    Der Hyperphysiker nickte.
    „Er nennt es selbst sein Inkazz. Es ist das >Geschwür< an seinem vierten Glied, sein positronischer oder syntronischer Partner, sein Minicomputer am Bein." Zum erstenmal sahen die anderen Ambras schwach lächeln. Sofort wurde er wieder ernst. „Die meisten der Signale sind unbekannter Natur und konnten bisher noch nicht entschlüsselt werden. Aber Ychandor kommunizierte mit seinem Inkazz auch verbal - wie gesagt, für Atlan und seine Begleiter nicht hörbar - in der Sprache der Tolkander."
    „Und?" fragte Kaha von Sceer, bisher ein stiller Zuhörer. „Konnten diese Worte übersetzt werden?"
    „Sie konnten", bestätigte Ambras und gab das Wort an Atlan ab, der zunehmend ungeduldiger wurde.
    „Aus dem rekonstruierten Text", erklärte der Aktivatorträger, „geht hervor, daß Ychandor von seinem Rechner sinngemäß bestimmte Milchstraßenkoordinaten anforderte, um sich in absehbarer Zeit einen geeigneten >Ruheplatz< zu suchen. Am liebsten war ihm eine Giftgaswelt in galaktischer Zentrumsnähe, wo er sich ungestört fühlen konnte. In der Folge setzte sich das Inkazz wahrscheinlich mit dem Bordrechner des Kommandoschiffs in Verbindung, und es fand ein reger Datenaustausch statt. Ychandor schien es sehr eilig gehabt zu haben."
    „Gibt es dafür greifbare Beweise?" fragte von Sceer.
    „Insofern", entgegnete Atlan, „als sich schließlich vor Ychandor ein holographisches Bild aufbaute. Es war durch eine Art Deflektorfeld geschützt, so daß es uns völlig entgingnicht aber den komplexen Meßsystemen des Modulas. Kralik besaß Filter, um das Deflektorfeld zu neutralisieren. Und so konnte Ambras die Bilder in der Projektion deutlich genug erkennen."
    „Laß mich raten", warf Sevia ein. „Ychandor erhielt ein Bild vom Treyco-Symm-System, mit allen dazugehörigen Datenreihen."
    „Völlig richtig", gab Atlan zurück.
    „Dann ist mir natürlich alles klar", sagte Arfe Loidan. „Ihr hättet es mir auch eher sagen können. Akhaar ist die Ruhewelt, auf die sich Ychandor zurückziehen wollte - aus welchen Gründen auch immer. Vielleicht will er hier sterben. Vielleicht hat er andere Pläne. Um die Rente abzusitzen, dürfte der Höllenplanet kaum geeignet sein."
    „Wir gehen davon aus, daß Ychandor ein Alter erreicht hat, in dem er sich an einen einsamen Ort zum Sterben zurückziehen will", sagte Ambras. „Es ist die Frage, wie viele Artgenossener dazu braucht -und damit wahrscheinlich zum Tode verurteilt."
    „Woher hat er die Koordinaten?" fragte Hermon. Der junge Arkonide schüttelte heftig den Kopf und lachte trocken. „Falsch! Woher hat sie sein Computer? Ich habe noch nie von Akhaar und dem Treyca-Symm-System gehört. Woher sind die Invasoren aus Tolkandir so gut über unsere Milchstraße informiert? Das ist doch der helle Wahnsinn!"
    Der junge Freiheitskämpfer übertrieb in seinem Übermut, aber seine Frage traf den Punkt.
    „Wie können die Tolkander so gut über die
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