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184 - Das Kreuz der blinden Göttin

184 - Das Kreuz der blinden Göttin

Titel: 184 - Das Kreuz der blinden Göttin
Autoren: A.F.Morland
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Lippen formten ein Wort - oder… einen Namen?
    Was immer sie gegen den Satan unternahm, fruchtete nicht. Er drängte sie in die Defensive. Bald würde er darangehen, sie zu unterjochen und ihr seinen Willen aufzuzwingen - und anschließend würde Glynis Elcars Blut das Kreuz färben…
    Ich konnte mir auch schon denken, weshalb Vicky hier war: Sie war wahrscheinlich von Asmodis als erstes Opfer des umgedrehten Kreuzes vorgesehen.
    Ich mußte weiter.
    Hastig lief ich hinter den schroffen Felsen einen Bogen. Sobald mir Glynis Elcar den Rücken zukehrte, richtete ich mich auf. Sie ließ meine Freundin nicht aus den Augen, verfolgte aber gleichzeitig mit Spannung und Interesse, wie der Kampf zwischen Asmodis und Numa weiterging.
    Über dem Kreuz strahlte mit einemmal der Himmel auf, als wäre dort eine Sonne entstanden, und aus diesem grellen Gleißen fiel etwas heraus.
    Das war mein erster Eindruck.
    Dann aber sah ich, daß der Himmel etwas »freigegeben« hatte. Einen Vogel. Einen Adler.
    Garuda
    Ihn hatte Numa in ihrer Not gerufen, und er griff die Schlange sofort an.
    ***
    Während sich Cruv, der Gnom von der Prä-Welt Coor, gesundschlief, zerbrach sich Tucker Peckinpah darüber den Kopf, auf welche Weise er Rache für Amphibias Tod nehmen konnte.
    Er erwog vieles, verwarf die meisten Ideen aber wieder.
    Er wollte nicht offen gegen Tony Ballard und seine Freunde vorgehen, sondern ihnen mit List und Tücke Stolpersteine in den Weg legen.
    Sie sollten weiterhin den Eindruck haben, er stünde auf ihrer Seite, während er im Geheimen gegen sie intrigierte und ihnen das Leben schwermachte.
    Auf diese Weise schuf er eine Basis für schwarze Feinde.
    Wenn Tony Ballard sich mit allen erdenklichen Schwierigkeiten herumschlagen mußte, konnte er sich wesentlich schlechter auf die Dämonenjagd konzentrieren.
    Dadurch wurde er verletzbarer.
    Und eines Tages würde er stürzen und nicht mehr hochkommen. Dann war Amphibias Tod gesühnt.
    Der Industrielle zeigte der schwarzen Macht seinen guten Willen, indem er viele Informationen löschte, die er in seinem Computer gespeichert hatte.
    Daten, Fakten und Zahlen, die irgendwann zur Aufklärung eines schwarzmagischen Verbrechens hätten dienen können, verschwanden von den Magnetplatten.
    Seit einer Stunde war Tucker Peckinpah damit beschäftigt, wichtige Dokumente, die er - manchmal mit großer Mühe - zusammengetragen hatte, zu eliminieren.
    Sie waren unwiederbringlich verloren, und genau das bezweckte der Industrielle damit. Auch Cruv sollte keine Informationen mehr abrufen können.
    Zufrieden lehnte sich Tucker Peckinpah zurück.
    Ein wichtiger Anfang war getan, morgen und in den nächsten Wochen würde er weitermachen. Nur jene Informationen ließ er unangetastet, die seiner Ansicht nach unbedeutend waren.
    Schließlich mußte er den Schein wahren.
    Als nächstes setzte er sich mit einem Mann in Verbindung, der auf Teneriffas Nachbarinsel La Gomera lebte. Er stellte ihm eine beträchtliche Summe in Aussicht, wenn er ihm »einen kleinen Gefallen« erwies.
    Dieser »kleine Gefallen« sollte für Tony Ballard mit erheblichen Schwierigkeiten verbunden sein. Der Mann am anderen Ende versprach, sich in Tucker Peckinpahs Sinn zu verwenden.
    Er stellte keinerlei Fragen.
    Wenn für eine so geringe Leistung so viel Geld zu verdienen war, stellte man keine Fragen, sonst verdarb man das lukrative Geschäft.
    »Sie hören demnächst von mir, Mr. Peckinpah«, sagte der Mann auf La Gomera.
    »Das ist nicht nötig«, wehrte der Industrielle ab. »Ich lasse das Geld noch heute auf Ihr Konto überweisen. Es versteht sich von selbst, daß ich prompte Erledigung erwarte - und… ich habe noch nie für nichts bezahlt.«
    »Ich habe verstanden«, sagte der Mann auf La Gomera. »Ich werde Sie bestimmt nicht enttäuschen.«
    »Das würde Ihnen auch mit Sicherheit sehr schlecht bekommen«, erwiderte Tucker Peckinpah und legte den Hörer in die Gabel.
    ***
    Garuda stieß mit vorgestreckten Fängen auf Asmodis herab. Der Herrscher der Hölle blähte seinen Schlangenleib auf und streckte sich dem aggressiven Greifvögel entgegen.
    Mir kam es vor, als würde auch Garuda wachsen.
    Ich hatte nicht die Absicht, in diesen Kampf einzugreifen, hoffte, daß der Adler der Schlange überlegen war. Garuda peitschte die Luft mit weit ausgestreckten Schwingen.
    Asmodis spannte sich wie eine Stahlfeder.
    Im nächsten Moment zuckte sein Kopf nach oben, er riß das Maul auf und biß zu, doch seine Zähne verfehlten den
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