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184 - Das Kreuz der blinden Göttin

184 - Das Kreuz der blinden Göttin

Titel: 184 - Das Kreuz der blinden Göttin
Autoren: A.F.Morland
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ein Taxi.
    »Wohin?« erkundigte sich der Fahrer.
    »Hotel Paradiso, aber den kurzen Weg, ich bin kein Tourist, kapiert?«
    »Ich habe noch nie einen Fremden beschissen«, protestierte der Fahrer.
    »Dann bist du ein Idiot.«
    Im Hotel fragte der Mann von Gomera nach Tony Ballards Suite. Wenig später öffnete er die Tür mit seiner Kreditkarte und versteckte das Päckchen, das ihm Carmen Benitez gegeben hatte.
    Auftrag ausgeführt, Mr. Peckinpah, dachte er grinsend. Sie können zufrieden sein.
    Niemand schenkte ihm Beachtung, als er kurz darauf das Nobelhotel wieder verließ. Er kehrte nach Los Rodeos zurück und nahm die nächste Maschine nach La Gomera.
    ***
    Garuda war mit Asmodis verschwunden. Ich war Zeuge eines historischen Augenblicks geworden. In der Hölle würden nun Machtkämpfe ausbrechen.
    Nicht alle Schwarzblütler würden Loxagon als neuen Herrscher, akzeptieren. Solange sie sich stritten und schlugen, ließen sie die Menschen in Ruhe.
    Das allein war schon ein Plus.
    Auf welcher Seite stand nun Glynis Elcar? Wenn Asmodis sein Leben verlor, entglitt sie wahrscheinlich den Krallen des Bösen. Ich zog meinen Revolver sicherheitshalber aus dem Leder und trat hinter dem Felsen hervor, der mir Schutz geboten hatte.
    Vicky erblickte mich.
    Erfreut weiteten sich ihre veilchenblauen Augen. Glynis blieb diese Reaktion nicht verborgen. Sie drehte sich um, faßte sich im selben Moment ans Herz, stieß einen heiseren Schrei aus und sackte zusammen.
    War dies der Augenblick von Asmodis’ Tod gewesen?
    Ich steckte den Colt Diamondback wieder weg und eilte auf Vicky zu. Unbeschreiblich erleichtert sank sie mir in die Arme. Ich drückte sie fest gegen mich, und sie erzählte mir, wie Glynis sie in die Falle gelockt hatte.
    »Sie war Asmodis’ Werkzeug«, sagte ich.
    »Ist sie es noch?« fragte Vicky mit belegter Stimme.
    »Wenn Garuda den Höllenherrscher erledigt hat, müßte sie frei sein«, antwortete ich.
    »Du kannst sie mit deinem Ring testen«, sagte Vicky.
    Genau das hatte ich vor. Ich löste mich von ihr und beugte mich über die Ohnmächtige. Wenn sie sich noch auf der schwarzen Seite befand, mußte sie auf einen Kontakt mit meinem magischen Ring reagieren.
    Sie reagierte schon vorher!
    Ihre Finger umschlossen einen faustgroßen Stein, und den schlug sie mir -vor Vergnügen kreischend - gegen den Kopf. Es hatte sich nichts geändert.
    Glynis Elcar war immer noch unsere Feindin.
    Hieß das, daß Asmodis noch lebte? Mir wurde nicht schwarz vor den Augen, aber grau. Mir war, als würde ich in eine unsichtbare, zähe Masse einsinken.
    Mein Geist funktionierte grauenvoll träge.
    Dabei mußte ich froh sein, daß er nach diesem harten Treffer überhaupt noch vorhanden war. Der Schlag hätte mein Gedächtnis ebensogut paralysieren können.
    Ich kippte zur Seite.
    Vicky wollte mir zu Hilfe eilen. Ich spürte, wie Glynis nach meinem Revolver griff. Sie riß ihn heraus und richtete ihn auf meine Freundin.
    Ich war entsetzt.
    Vicky blieb wie angewurzelt stehen. Glynis lachte hämisch. »Das spielt sich ja alles großartig ab! Asmodis ist noch nicht geschlagen! Er wird zurückkommen und euch vom umgedrehten Kreuz töten lassen!«
    Ich hoffte, daß sich Vicky zu keiner Unbesonnenheit hinreißen ließ, denn Glynis Elcar hätte es nichts ausgemacht, sie zu erschießen.
    ***
    Asmodis war tatsächlich noch nicht geschlagen. Er gab sich lediglich den Anschein, als hätte ihn Garuda besiegt, und es gelang ihm, den kriegerischen Adler zu täuschen.
    Scheinbar leblos hing der Höllenherrscher in den Fängen des Greifvogels. Schmerzhaft bohrten sich die scharfen Krallen in seinen Schlangenleib, doch es gelang ihm trotzdem, unbemerkt neue Kräfte zu sammeln, und in einem Augenblick, wo Garuda nicht damit rechnete, sprengte der Teufel den Krallengriff.
    Gleichzeitig versetzte er dem Adler einen Magieschlag, der ihn, da er völlig ungeschützt und unvorbereitet war, erheblich verletzte.
    Torkelnd brachte sich Garuda in Sicherheit.
    Für die nächste Zeit würde es ihm nicht möglich sein, sich schützend an Numas Seite zu stellen. Mit gemeiner List hatte sich der Höllenfürst des Feindes entledigt, und nun fiel er - zurück nach Las Canadas!
    ***
    Er war plötzlich wieder da, jedoch nicht mehr in Gestalt der Schlange, sondern als kraftstrotzender Mann mit Hörnern, Kinnbart und Pferdefuß, und er hielt ein Flammenschwert in seiner Hand.
    Als er mich auf dem Boden liegen sah, unfähig, auf die Beine zu kommen, verzerrte sich sein
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