Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
1838 - Der Begleiter

1838 - Der Begleiter

Titel: 1838 - Der Begleiter
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
mir vorstellen, dass es wichtig war, diesen Elmar Dawson aufzusuchen …
    ***
    In London herrscht immer Verkehr. Aber es gibt Orte, an denen er besonders schlimm ist. Dazu gehört der Trafalgar Square. Hier brannte die Luft, hier brummte der Bär, hier war das große Durcheinander.
    Wir waren mit der Tube bis zu unserem Ziel gefahren. Als wir aus der Unterwelt auftauchten, blendete uns die Sonne, die sich wieder am Himmel zeigte.
    Ich setzte meine dunkle Brille auf, hörte die Klänge der Straßenmusiker, schaute mich um und suchte das Haus, in dem Elmar Dawson residierte. Es war ein alter Bau aus der Tudorzeit. Die Fassade war hell gestrichen. Es gab an ihr Erker und andere Stuckarbeiten, die die Ränder der großen Fenster schmückten.
    Ich wartete auf Suko, der mit einem Landsmann sprach und ihm etwas erklärte.
    »Ein Tourist, John.«
    »Das habe ich mir schon gedacht.«
    Suko bewegte seinen Kopf. »Und wohin müssen wir?«
    »Kann ich dir sagen. Schau nach vorn.«
    »Das helle Haus?«
    »Ja.«
    Es gab keine Wohneinheiten dort. Nur Firmen hatten hier ihren Sitz. Und wer sich hier etabliert hatte, der gehörte zu denjenigen, die viel Geld verdienten. Denn hier zu residieren, musste man sich leisten können. Trotzdem waren die Etagen belegt.
    Die große Doppeltür öffnete sich auf unser Klingeln hin. Zwei Kameras hatten uns längst erfasst und unsere Bilder auf einen Monitor transportiert. Man hielt uns also für harmlos, denn die schwere Doppeltür schwang auf, als wäre sie von einer leichten Hand geführt worden. Wir konnten eintreten und hatten das Gefühl, in eine moderne heilige Halle zu gehen. Es herrschte zwar keine Stille, aber wer hineinging, der dämpfte unwillkürlich seine Schritte und bekam vielleicht ein schlechtes Gewissen, dass er mit gewöhnlichen Straßenschuhen den Boden berührt hatte.
    Wir wurden in Empfang genommen. Ein junger Mann meldete sich aus einem Glaskasten, wo er hinter einem Pult stand. Neben ihm hielt sich ein junges Ding auf, das seine Nase puderte.
    Wir gingen näher und wurden angesprochen.
    »Bitte, was kann ich für Sie tun?«
    Suko sagte: »Wir möchten zu Mister Elmar Dawson.«
    »Sind Sie angemeldet, Sir?«
    »Nein.«
    »Oh …« Sein Blick bekam eine bedauerliche Note. »Ich will Sie ja nicht in Schrecken versetzen oder verunsichern, aber in der Regel empfängt Mister Dawson nur Leute, die angemeldet sind. Das zu Ihrer Information.«
    »Versuchen Sie es trotzdem«, sagte ich und zeigte meinen Ausweis. »Aber sagen Sie nicht, welchen Beruf wir haben. Das übernehme ich dann gern persönlich.«
    »Ich habe verstanden.«
    »Das hoffe ich.«
    Der Knabe telefonierte. Es dauerte nicht lange, da hatte er eine Antwort bekommen. Er nickte uns zu, nachdem er sich bedankt hatte. Dann sagte er: »Die Dinge liegen so. Sie können hochfahren in den vierten Stock. Dort wird Sie Mister Warner empfangen.«
    »Und wer ist das?«
    »Der Büroleiter.«
    »Aha«, sagte ich und schaute zu, wie der Mann zurückwich. »Was ist mit dem Chef persönlich?«
    »Der hat keine Zeit.«
    Die Antwort passte mir nicht. Recht hart fragte ich nach. »Er ist doch da – oder?«
    »Da schon. Ich habe ihn das Haus hier nicht verlassen sehen.«
    »Okay.«
    Wir mussten in die vierte Etage und nahmen den Lift. Das junge Ding feilte jetzt an seinen Nägeln und schaute uns nach. Der Lift kam sehr schnell. Die silberne Tür verschwand, und wir konnten die Kabine betreten. Sie war getäfelt. Einen Spiegel gab es auch, und sehr schnell schossen wir hoch.
    Ein weicher Teppichboden, ein lautloses Öffnen der Tür, alles war hier gediegen.
    Der Gang war recht breit. Von ihm gingen mehrere Türen ab. Wir mussten nicht weit gehen und hatten auch die richtige Seite erwischt. Schon bald standen wir vor der Tür des Vorzimmers.
    Wir klopften. Die Tür selbst mussten wir nicht aufstoßen, nach einem schwachen Summton glitt sie nach innen, sodass wir in ein Vorzimmer eintreten konnten.
    In ihm residierte der Bürovorsteher. Ein junger Mann mit farbiger Haut, die auf die Karibik schließen ließ.
    Er hieß Jock Warner. Als solcher stellte er sich vor und zupfte die Manschetten seines cremefarbenen Hemds zurecht, das er zum braunen Anzug trug.
    »Was kann ich für Sie tun, meine Herren?«
    »Sie nichts«, sagte ich. »Oder sind Sie Elmar Dawson?«
    Er lachte gekünstelt. »O nein, das bin ich nicht. Ich arbeite als Sekretär.«
    »Dann möchten wir mit Mister Dawson sprechen.«
    Er plusterte sich auf. »Da sind Sie bei mir
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher