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1831 - Der Jenseits-Bann

1831 - Der Jenseits-Bann

Titel: 1831 - Der Jenseits-Bann
Autoren: Jason Dark
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möchten.«
    »Wasser.«
    »Okay, ich hole es Ihnen.« Er stand auf und verließ das Zimmer in Richtung Küche.
    Ich blieb im Sessel sitzen und dachte darüber nach, ob ich mich richtig verhalten hatte. War dieser Mann echt, oder war Jane Collins auf einen Spinner reingefallen, den sie mir dann angedreht hatte. Das war auch nicht Sinn der Sache, denn ich hätte meine Zeit auch woanders verbringen können.
    Draußen zog es sich langsam zu. Die Dämmerung brachte ihren Vorhang mit, den sie über den Himmel legte. Auch hier in der Wohnung wurde es dunkler. Ich schaltete kein Licht ein. Das konnte Don Gordon übernehmen, wenn er zurückkehrte.
    Aber wann kam er zurück?
    Er hätte schon längst wieder hier im Zimmer sein müssen, doch er war nicht zu sehen und auch nicht zu hören.
    Das machte mich misstrauisch.
    Ich rief seinen Namen.
    Er gab mir keine Antwort.
    Ich startete einen zweiten Versuch, und diesmal hatte ich meine Stimme verstärkt. Jetzt musste er mich gehört haben, aber da tat sich nichts. Und genau diese Ruhe machte mich nervös. Meiner Ansicht nach war da etwas schiefgelaufen, und ich kam schwungvoll aus dem Sessel.
    Gordon hatte das Wasser aus der Küche holen wollen. Ich dachte dabei an einen Kühlschrank, und mein erster Weg führte mich in den Flur. Von dort aus ging auch die Tür zur Küche ab.
    Ich ging nach links und lauschte dabei auf ein Geräusch, weil ich mir sicher war, dass ich es einfach hören musste, aber da war nichts, was an meine Ohren drang.
    Bis zur Küchentür waren es nicht mal drei Schritte. Die legte ich locker zurück, aber meine Lockerheit war wie weggeblasen, als ich in die Küche schaute. Das war möglich, weil die Tür offen stand.
    Ich sah hinein – und musste schlucken. Denn mit diesem Bild hatte ich nicht gerechnet.
    In der Küchenmitte sah ich Don Gordon. Wie tot lag er auf dem Rücken …
    ***
    Ich war ja schon misstrauisch geworden, aber dass es mich so hart treffen würde, damit hatte ich nicht gerechnet und war entsprechend überrascht.
    Bevor ich die Küche betrat, warf ich erst einen Blick in den Raum. Ich suchte ihn nach weiteren Überraschungen ab, die aber nicht vorhanden waren, abgesehen von dem leblosen Mann.
    Ein langer Schritt brachte mich neben Don Gordon. Ich ging in die Knie, um ihn besser untersuchen zu können, ob er noch lebte, und da konnte ich beruhigt sein, er lebte noch.
    Ich schaute mir sein Gesicht an. Manchmal kann man dem Ausdruck entnehmen, was die Menschen vor ihrem Zustand erlebt oder gesehen hatten, aber hier war nichts. Das Gesicht war ausdruckslos.
    Warum war ihm das passiert? Wer hatte daran gedreht? Auf diese Fragen wollte ich gern eine Antwort haben, aber niemand konnte sie mir geben.
    Ich blieb in der Küche und schaute mich um. Es gab keinen Feind.
    Don Gordon hatte von Geistern gesprochen. Ich war trotz meines Engagements skeptisch geblieben, doch jetzt musste ich ihm Abbitte leisten, obwohl ich noch keinen dieser Geister hier in der Wohnung gesehen hatte. Es stellte sich die Frage, ob sie noch da waren oder ob sie sich wieder zurückgezogen hatten.
    Ich wartete ab. Es blieb in meiner Umgebung weiterhin still. Es tauchte auch kein Geist auf, der mich attackierte, es blieb alles ruhig, aber ich traute dem Frieden nicht.
    Passierte was? Passierte nichts? War alles schon vorbei?
    Auf keine der Fragen konnte ich eine Antwort geben, aber ich war überzeugt davon, dass jemand anderer sie mir geben würde. Entweder Don Gordon oder die Macht, die ihn ausgeschaltet hatte.
    Ach ja, da gab es noch eine dritte Alternative. Ich dachte an mein Kreuz und hatte den Gedanken kaum gefasst, als ich es unter meiner Kleidung hervorholte.
    Es blieb in meiner Hand liegen.
    Ab jetzt lauerte ich darauf, dass es mir gelang, eine Spur zur anderen Seite zu finden.
    Noch ließ mich das Kreuz im Stich. Es gab mit keiner Reaktion zu erkennen, dass sich etwas Gefährliches in der Nähe befand. Es war alles normal.
    Hielt sich eine fremde Macht hier in der Küche verborgen? Ich drehte eine Runde durch die Küche und musste erkennen, dass sich hier nichts tat.
    Und im Flur?
    Ich betrat ihn und sah sofort die Veränderung. Sie spielte sich nicht auf oder an meinem Kreuz ab, sondern war in der Diele zu sehen.
    Mir genau gegenüber, wo sie aufhörte, sah ich zum ersten Mal den seltsamen Geist …
    ***
    Und er schimmerte tatsächlich in einem kalten Blau. Ich wusste nicht, ob man bei ihm von einem Körper sprechen konnte, vielleicht von einem Astralleib, aber der sah
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