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1830 - Der Tod lässt grüßen

1830 - Der Tod lässt grüßen

Titel: 1830 - Der Tod lässt grüßen
Autoren: Jason Dark
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sagen?«
    »Hm. Wie meinen Sie das genau?«
    »Hätte jemand einen Grund gehabt, ihn zu töten?«
    »Oh, das weiß ich doch nicht.« Sie schaute mich spöttisch an. »Ich habe mit meinem Cousin nicht zusammengewohnt.«
    »Das glaube ich Ihnen gern, Madam. Aber niemand bringt einen Menschen einfach nur so um, weil er vorhanden ist. Da muss es einen Grund gegeben haben.«
    »Das sehe ich auch so.«
    »Aber Sie wissen nichts? Oder können sich nichts vorstellen? Oder liege ich da falsch?«
    Sie schwieg. Aber es war ihr anzusehen, dass sie nachdachte. »Es ist nicht einfach«, erklärte sie.
    »Kann ich mir denken.«
    »Ich weiß ja, was Sie wollen, Mister Sinclair, doch ich muss auch bei der Wahrheit bleiben.«
    »Und die lautet?«
    »Ich kann meinem toten Cousin nichts Schlechtes nachsagen.«
    »Das sollen Sie auch nicht. Mich würde nur interessieren, ob er Feinde hatte. Wenn ja, können Sie mir dann dabei helfen?«
    Die Frau setzte sich aufrecht hin. »Er war Geschäftsmann.«
    »Eben.«
    »Und er war erfolgreich, das muss ich ihm zugestehen. Er hatte ja nicht nur einen Laden, sondern mehrere.«
    »Ja, und das kann Neider auf den Plan rufen. Oder Konkurrenten, die ihn klein machen wollen.«
    Die Frau schaute mich skeptisch an. »Glauben Sie das wirklich, dass jemand von der Konkurrenz ihn getötet hat?«
    »Ich weiß es nicht. Aber man muss alles bedenken.«
    »Schon. Nur glaube ich nicht daran.«
    »Ihr Cousin hat auch nie davon gesprochen, dass er Ärger bekommen hat?«
    »Nein.« Ihr Gesicht nahm einen ärgerlichen Ausdruck an. »Nein, das kann ich mir auch nicht vorstellen. Ich weiß nur, dass nicht alle seine Filialen gleich gut liefen. Ansonsten ist mir das Geschäftliche verborgen geblieben. Außerdem haben wir uns nicht jeden Tag gesehen. Dass Nico genau an dem Tag bei ihm war, das muss ich schon als einen Zufall ansehen. Da hat er eben Pech gehabt.«
    »Verheiratet war er nicht?«
    »So ist es. Er machte sich nichts aus Frauen.«
    »Verstehe. Aber könnte das nicht ein Grund gewesen sein, dass man ihn umbringen wollte?«
    »Daran habe ich nie gedacht. Aber er hat sich schon zurückgehalten, Mister Sinclair.«
    »Wie meinen Sie das?«
    »Er ist nicht in die einschlägigen Lokale gegangen. Jedenfalls habe ich davon nie etwas gehört.«
    »Okay, das lässt sich ja nachprüfen.«
    »Wie Sie wollen.«
    Ich überlegte noch, ob mir weitere Fragen einfielen. Das war nicht der Fall, zumindest im Moment nicht. Ich sprach mit der Frau darüber, dass ich anrufen und einen Termin ausmachen würde, wenn mir noch etwas eingefallen war.
    »Gut, Mister Sinclair.«
    Wir standen beide auf, und sie rief Nico zu sich, der mit zwei Kollegen plauderte.
    »Müssen wir schon gehen?«, fragte er.
    Ich nickte. »Ja. Aber hat es dir gefallen?«
    »War toll.«
    »Schön.« Ich strich ihm über den Kopf. Zudem war ich froh, dass die Entdeckung den Jungen nicht zu stark geschockt hatte. Ich wunderte mich auch ein wenig darüber und sprach seine Mutter auf das Thema an.
    Die winkte nur ab. »Er hat das Leuchten in den Augen gesehen, das war für ihn das Phänomen. Er konnte nur staunen, aber er hat nicht mitbekommen, was da wirklich passiert ist. Zum Glück nicht.«
    »Aber er weiß, dass sein Onkel tot ist?«
    »Ja.« Die Frau senkte den Blick. »Wir mussten es ihm sagen. Was mit dem anderen geschehen ist, haben wir ihm verschwiegen. Das sollte er nicht mitbekommen. Er hat auch nicht weiter darüber gesprochen. Für ihn waren die leuchtenden Augen etwas völlig Abgedrehtes.«
    »Kann ich mir denken.«
    Ich brachte die beiden Besucher noch bis zum Ausgang und kehrte dann ins Büro zurück.
    Glenda Perkins sah meinen nachdenklichen Gesichtsausdruck und sprach mich sofort an.
    »Das sieht aber nicht gut aus bei dir.«
    »Meinst du?«
    Sie nickte heftig. »Du musst nur in den Spiegel schauen, dann hast du den Beweis.«
    »Das glaube ich dir auch so.«
    »Und was ist es?«
    Ich hielt mich mit der Antwort zurück und holte mir einen Kaffee. Er war zwar nicht mehr so frisch, aber noch immer wunderbar zu trinken. »Du wolltest was wissen?«
    »Wenn du möchtest.«
    Ich setzte mich auf meinen Stuhl und trank. Dabei dachte ich nach, denn ich musste meine Gedanken erst noch ordnen. Das war ein Fall, den ich nicht so leicht zur Seite schieben konnte. Er bereitete mir Sorgen, und das sagte ich Glenda auch.
    »Könntest du da genauer werden?«
    »Gern.« Mit leiser Stimme berichtete ich, was mir die Frau und auch der Junge über den toten Mörder
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