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1823 - Regenten der Träume

Titel: 1823 - Regenten der Träume
Autoren: Unbekannt
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wartungsfrei. Wenigstens ein gutes Zeichen, überlegte ich.
    Eine Holographie diente als Wegweiser. Die Darstellung flimmerte, es war ein ziemlich primitives Ding.
    In leicht verständlichen Symbolen, jeweils mit Schriftzeichen in Goo-Standard ergänzt, wurde zwischen den Sektoren getrennt.
    Wir schauten uns der Reihe nach alles an. Solange die CHIIZ auf festem Boden stand, war das Risiko gering.
    Impulstriebwerke standen als Nummer Eins (mit einem Wort: schockierend! ); dann der komplette Transitionsblock, im Grunde ein verläßliches, wenngleich simples Stück Technologie.
    Schacht Nummer Drei hätte laut Wegweiser zum Reaktor führen sollen. Statt dessen fanden wir uns beim Schutzschirm der Rakete wieder.
    Es dauerte ein paar Sekunden, bis wir den Irrtum bemerkten. Der Feldgenerator ähnelte tatsächlich einem Kraftwerk.
    „Mit ein bißchen Phantasie ...", murmelte Bully. „Und das hier, das dürfte eine Thermokanone sein. Für Asteroidenabwehr, schätze ich. Armselig."
    „Ich frage mich, was ein Wegweiser soll, der nicht korrekt programmiert ist."
    „Tja." Reginald Bull schüttelte den Kopf. Er lächelte dünn. „Da staunt der Laie, und der Fachmann ...
    Aber lassen wir das."
    Antigrav und Andruckabsorber bildeten die Nummer Vier, diesmal korrekt ausgeschildert - und im letzten Schacht fanden wir den Reaktor der CHIIZ.
    Beim Anblick einer Wandung, die ganz offensichtlich mehrfach geflickt worden war, wurde mir kalt und heiß. Die Sprengvorrichtung, die den gesamten Ring von der Rakete trennen konnte, besaß meiner Meinung nach ihre Berechtigung.
     
    8.
     
    „Wetten werden angenommen!"
    „Was steckt in deinem Innersten, AGidecaj?"
    „Das geht dich nichts an."
    „Aber ich möchte es wissen."
    „Das tiefste Innere, das ich besitze, ist bitterschwarz. Ich habe es niemals’ lange angesehen. Es hätte mich vielleicht erschreckt."
    (Psychotaktische Gesprächsprotokolle. A-Betchagas Geheimer Dienst. Auswahlverfahren 11.A.19.)
     
    *
     
    Die Vorrichtung zum Lauschen war zu neunzig Prozent installiert. Einige Schallverstärker, so hatte man gesagt, und es konnte losgehen.
    Wir saßen schon wieder oben, im gelb gestrichenen Sechstel der Rakete, auf den viel zu kleinen und für unsere Zwecke eigentlich nicht brauchbaren Möbeln der Paradea.
    Das Schiff hatte sich auf flammenden Impulstriebwerken gerade in die Luft erhoben. Der namenlose Planet blieb unter uns zurück. An der Situation hatte sich nichts verändert, jedenfalls nicht in nennenswertem Umfang. Einige Mocksgerger weniger, ein kompletter Groß-Kroogh mehr, das wär’s gewesen.
    „Der Erfolg war also gleich Null?" fragte Demin deprimiert.
    „Richtig", antwortete Bully grimmig. „Wir können froh sein, daß wir uns nicht einen Satz heiße Ohren gefangen haben."
    Demin schaute den Dicken verständnislos an. Ich lächelte. Das Übersetzergerät hatte den „Satz heiße Ohren" sicher wörtlich ins Goo-Standard übertragen.
    „Wann ist es denn soweit?" fragte Bully nach einer Weile ungeduldig.
    „Ein paar Minuten noch."
    Die Mahlzeit im Speisesaal hätte fast in einer Schlägerei geendet, als A-Kestahs Leute auf die des A-Gidecaj trafen. Insofern wurde es höchste Zeit. Ich dachte mit einem unguten Gefühl an die bevorstehende Schlafphase. Nach allen Erfahrungen, die wir hatten, würde es erneut zu Opfern kommen.
    Wir brauchten die Abhöranlage dringender denn je. Gespräche hatten keinen Sinn, Verbarrikadieren genausowenig.
    Wenn die Zentrifaal richtig in Fahrt gerieten, war die gesamte CHIIZ betroffen. Und außerdem: A-Kestah hatte mit seinem Vorwurf, wir seien Abziehbilder von Galornen, nicht mal unrecht. Bully und ich hielten uns für Vertreter des Friedens. So gesehen waren wir in Plantagoo am richtigen Platz.
    „Warum sperren wir die ganzen Idioten nicht einfach in einen Hangar und lassen sie aufeinander los?"
    schimpfte Bully.
    Dann grinste er über das ganze Gesicht, die roten Stoppelhaare ließen ihn zu einem pausbäckigen kleinen Jungen mutieren, mit nichts als grobem Unsinn im Kopf.
    „Einfach Schluß mit dem Problem", flachste er. „Wir warten, bis sie sich totgeprügelt haben. Kurzer Prozeß, Wetten werden angenommen! Oder wir lassen ihnen schlicht die Luft ab, wenn’s zuviel wird."
    „Was für ein perverser Vorschlag!" entrüstete sich Demin. „So etwas hätte ich nicht erwartet. Ohne Atemluft würden sie ersticken."
    „Falsch, mein Lieber. Erst mal platzen wie die Luftballons! Der Druckunterschied, du verstehst?"
    Bully lachte
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