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1822 - Die neue Haut

Titel: 1822 - Die neue Haut
Autoren: Unbekannt
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ja, ungewöhnliche Hyperemi... was?"
    „Hyperemissionen", half Thea aus.
    „Ja, das hast du gesagt", stimmte Rudy erleichtert zu. „Mach es doch fürs erste so. Versuch doch mal, die Möglichkeiten des Hyperraum-Dingsda abzugrenzen."
    „Um das zu können, brauche ich meine Unterlagen, Rudy", sagte Thea. „Ich habe sie zu Hause vergessen. Könntest du mir den Gefallen tun und sie mir zuspielen?"
    Rudy sah sie aus dem Bildwürfel zuerst ratlos an. Aber seine Souffleure wußten, worauf Thea hinauswollte nämlich daß Kummerog ihr übermittelte, wonach sie ungefähr suchen sollte -, und kauten Rudy vor, was er antworten sollte.
    „Ach ja, deine Unterlagen, Marga ... Ich werde sie umgehend an den Speicher deines Interkoms weiterleiten."
    „Danke, Rudy. Ich melde mich wieder. Paß inzwischen auf dich auf."
    „Alles Gute, Marga."
    Keine Minute, nachdem Thea die Verbindung zur Einsiedelei ihres Vaters unterbrochen hatte, liefen die gewünschten Daten über ihren Interkom-Anschluß ein. Sie überspielte sie auf einen Datenspeicher. Während der Übertragung überflog sie die Angaben.
    Wie nicht anders erwartet, handelte es sich um Daten über eine Galaxis. Und zwar um eine Balkenspirale vom Typ SBb oder SBc mit einem ungefähren Durchmesser von 60.000 Lichtjahren; genauere Angaben konnte Kummerog nicht machen. Aber er hatte das Bekannte für sie immerhin in galaktischer Maßeinheit angegeben.
    Thea nahm an, daß Kummerog diese Vorarbeit bereits auf Mimas geleistet hatte. Vermutlich kannte er nicht die exakte Größe und Masse der gesuchten Galaxis. Es waren auch einige hyperphysikalische Formeln angeschlossen, die Thea nicht verstand. Aber ein Querverweis zu diesem Formelsatz ließ sie wissen, was sie damit anzustellen hatte.
    Der Vermerk lautete folgendermaßen: Diese charakteristische und unverwechselbare Hyperquelle ist mittels des Hyperraum-Resonators zu eruieren! Die Formel ist der Wegweiser zum gesuchten Objekt.
    Es war allerdings gar nicht so leicht, an den Hyperraum-Resonator zu gelangen, obwohl sie das Benutzerrecht besaß. Als sie ihre Ansprüche geltend machen wollte, staunte man zwar ein wenig, legte ihr jedoch nichts in den Weg.
    Allerdings mußte sie mit einem Zubringer in den Orbit zu einer der Weltraumstationen fliegen. Ein Prototyp des Hyperraum-Resonators mit entsprechender Reichweite war auf der Orbitalstation Cam IV eingerichtet worden.
    Eine kurze Rücksprache ergab, daß auch „Rudy" nichts gegen diesen Absteeher einzuwenden hatte und ihr viel Glück und Erfolg wünschte.
     
    *
     
    „Wann hast du dein Interesse für den Kosmos entdeckt, Dorothea Ringent?" erkundigte sich Jamero Inquard, Chef der Orbitalstation Cam IV und von allen nur „Jam" genannt, mit seiner sanften Stimme. „Soweit ich informiert wurde, warst du bis jetzt als Mikromechanikerin im Sicherheitsbereich tätig. Das eine paßt doch nicht zum anderen."
    Er war ein mittelgroßer, hagerer Terraner mit schmalem Gesicht und braunem Haar, das er zu einem Mittelscheitel gekämmt hatte. Thea schätzte, daß er um die hundert war.
    „Die Sterne waren schon immer meine Sehnsucht", antwortete Thea mit der vorbereiteten Lüge. „Jetzt möchte ich mir endlich die Zeit dafür nehmen, mich einmal näher mit ihnen zu befassen. Ich sehe Astronomie als ein unglaublich faszinierendes Gebiet."
    „Ja, und sehr weitläufig", stimmte Jamero Inquard zu. „Es gibt eine schier unüberschaubare Zahl von Teilgebieten, und man muß immer darauf bedacht sein, sich bei der Erforschung kosmischer Objekte nicht zu verlieren. Komm mit, ich zeige dir die Station."
    Die acht Orbitalstationen waren alle von derselben Form wie die vier Bödenstationen, die außerhalb des Grüngürtels von Port Arthur im Halbkreis angeordnet waren. Es handelte sich um runde Scheiben mit einem Durchmesser von 1200 Metern und einer Dicke von 100 Metern.
    Cam IV war als Sternwarte konzipiert, obwohl auch hier zur Not Raumgefährte überholt und repariert werden konnten. Aber die Mehrzahl der Einrichtungen war auf astronomische Beobachtungen ausgerichtet. Es gab drei großzügig ausgestattete Planetarien, von denen eines ausschließlich auf die Milchstraße und die Lokale Gruppe, die Mächtigkeitsballung der Superintelligenz ES, programmiert war. Das zweite war für ferne Projekte zuständig und projizierte das gesamte Universum - inklusive des Arresums. Dazu erklärte Jamero Inquard: „Das Modell des Arresums stammt von Cyrus Morgan, dem besten Astronomen, den ich kennengelernt
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