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1820 - Karenas Liebesbiss

1820 - Karenas Liebesbiss

Titel: 1820 - Karenas Liebesbiss
Autoren: Jason Dark
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Er sah, dass sie noch näher an ihn heran wollte und auch musste, wenn sie ihren Plan durchziehen wollte. Deshalb zuckte er leicht nach hinten und auch zur Seite.
    »Was soll das?«
    Johnny gab keine Antwort. Ihr Gesicht schwebte jetzt dicht vor dem seinen. Ein Zurück gab es nicht, und er sah, dass sie ihren Mund noch weiter öffnete!
    So konnte sie den optimalen Biss ansetzen. Er sagte und tat nichts und hatte große Mühe, ruhig zu bleiben. Er spürte sein inneres Zittern, und dann griff sie zu.
    Ihre Hände erwischten seine Schultern. Sie wollte ihn so weit wie möglich nach hinten gegen die Rückenlehne drücken.
    Er ließ alles mit sich geschehen. In seinem Kopf wirbelten die Gedanken. Er wusste nicht, wie er sich noch wehren sollte. Er saß auf der Couch wie festgenagelt und sah ihr Gesicht, das immer näher kam. Der Mund war weit geöffnet, die Vampirzähne glänzten, als wären sie lackiert worden. Er sah auch, dass sich die Zunge in ihrem Mund bewegte – und dann folgte der Biss.
    Blitzschnell durchgeführt. Johnny hatte keine Chance zur Abwehr. Für einen winzigen Moment spürte er an seiner linken Halsseite die beiden Zähne als eine Berührung, dann zuckten sie zurück, und Karena schrie wütend auf.
    Zugleich spürte Johnny den leichten Schmerz an seiner linken Halsseite. Dort waren Wunden zurückgeblieben. Er spürte auch, dass die Wunde nässte, weil Blut ausgetreten war, aber das war auch alles. Es war nichts weiter passiert, er konnte normal atmen, er fühlte sich auch nicht anders, und als er nach vorn schaute, da sah er Karena, die den Kopf schüttelte.
    Er konnte sich den Grund vorstellen. Sie war enttäuscht, dass sie kein Blut hatte trinken können. Wohl daran schmecken, aber das war auch alles, und das konnte ihr nicht gefallen.
    Jetzt heulte sie sogar auf. So tief war die Enttäuschung, und sie hörte auch das Lachen der Cavallo, das Johnny Conolly ebenfalls nicht verborgen blieb.
    »Du bist nicht gut gewesen, Karena, gar nicht gut. Du hast alles vergessen. Was habe ich dir gesagt?«
    »Ich soll zubeißen.«
    »Genau.«
    »Das habe ich getan.«
    »Stimmt, aber nicht an der richtigen Stelle. Du hast einfach nur gebissen und hast nicht dabei bedacht, wie widerstandsfähig eine menschliche Haut ist.«
    »Und weiter?«
    »Setz an der linken Halsseite genau an der richtigen Stelle an. Da musst du die Ader treffen, nur die Ader. Und wenn du sie getroffen hast, dann kannst du sehen, wie das Blut sprudelt.«
    »Ja, das wollte ich auch so. Ehrlich. Aber …«
    »Kein Aber. Du musst es noch mal versuchen. Ich habe dich ausgebildet. Du bist eine kleine Schönheit. Du spielst in meinen Plänen eine große Rolle. Mach mir nur keine Schande.«
    »Ja, ich versuche es noch einmal.«
    Johnny hatte alles gehört. Es war verrückt. Er hatte das Gefühl, etwas völlig Abgefahrenes zu erleben. Das konnte irgendwie nicht wahr sein, und das war es trotzdem.
    Die beiden sprachen vom Blutsaugen wie andere Menschen von einem guten Essen.
    »Alles klar?«
    »Ja, Justine.«
    »Dann starte einen neuen Versuch.«
    »Gut.« Karena senkte den Kopf und schaute zu Boden. »Was ist denn, wenn dieser Versuch auch nicht klappt?«
    »Dann werde ich es dir zeigen. Ich werde ihn anbeißen, einen Teil seines Blutes trinken und dir den Rest überlassen. Für den Anfang wird das reichen.«
    »Wirklich?«
    »Ja, aber einen Versuch hast du noch.«
    »Okay.«
    Wieder hatte Johnny alles mitbekommen, und er sah, wie sich die junge Vampirin umdrehte.
    Es war wieder so weit. Sie kam. Sie schlich heran und hatte sich dabei geduckt. Er sah das kalte Glitzern in ihren Augen, es war der unbedingte Wille, endlich an sein Blut zu gelangen.
    Die Gelegenheit wollte Johnny ihr nicht ein zweites Mal geben. Er war bisher nur angebissen worden, und sogar das Blut rann nicht mehr aus den beiden Wunden. Dabei sollte es bleiben. Er wollte sich auf keinen Fall von ihren Zähnen die Halsschlagader aufreißen lassen. Er wollte dafür kämpfen. Er wollte ihr den Triumph nicht gönnen.
    Dass er gegen die Cavallo keine Chance hatte, das wusste Johnny. Daran war nichts zu ändern, aber es war für ihn besser, wenn er gegen sie kämpfte und verlor, als sich einfach dieser jungen Vampirin hinzugeben.
    Karena wollte es so machen wie beim ersten Versuch. Dabei war sie dicht an die Couch herangetreten. Johnny sah, dass sie ihre Hände bewegte und dabei die Augen verdrehte. Sie war jetzt voll und ganz darauf konzentriert, an Johnnys Blut zu gelangen.
    Plötzlich
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