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1812 - Der wandelnde Tod

1812 - Der wandelnde Tod

Titel: 1812 - Der wandelnde Tod
Autoren: Jason Dark
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deutlich gesagt bekommen, aber man hat ihn wohl losgeschickt, um zu erfahren, wie man den Tod überlisten kann.«
    Jetzt lag es an uns, erstaunt zu sein. Sir James sagte nichts und wartete, bis wir uns gefangen hatten. »Ist das nicht schon ein Erfolg?«
    »Ein kleiner«, korrigierte ich.
    »Nun werden Sie mal nicht übermütig, John. Seien Sie froh, dass ich so viel habe herausfinden können.«
    »Dagegen sage ich auch nichts, Sir. Aber wie hat er denn herausfinden wollen, wie man den Tod überlistet?«
    »Er muss einen Versuch gestartet haben.«
    »Und wo?«
    »Das hat er selbst seinen Vorgesetzten nicht sagen wollen.«
    »Warum nicht?«
    »Er wollte zunächst die entsprechenden Beweise sichern.«
    So etwas war wieder typisch für einen Einzelgänger. Nicht in die Karten sehen lassen. Oder nicht zu früh. Man ließ sie auch in der Regel in Ruhe ihren Job machen. Dazu gehörten auch oft die V-Leute.
    »Hat Simon Lecco die Beweise denn sichern können?«, wollte ich wissen.
    Sir James runzelte die Stirn. »Das denke ich schon. Nur seine Vorgesetzten nicht. Sie werden keine Ahnung haben.«
    »Wie kommen Sie darauf?«
    »Weil er zunächst mit Ihnen Kontakt aufnehmen wollte.«
    »Das ist wahr. Aber angerufen hat er mich nicht.«
    »Das hätte er bestimmt getan«, meinte Glenda und lachte für einen Moment auf. »Wisst ihr, was mir komisch vorkommt?«
    »Nein«, sagte ich.
    »Dass er auf einem Friedhof gefunden wurde. Ich frage mich, warum das so passiert ist. Warum hat man ihn auf einem Friedhof und im offenen Grab gefunden?«
    Glenda hatte recht. Das war schon mehr als ungewöhnlich. Hatte dieser Fund eine Bedeutung? War es ein Zufall oder steckte mehr dahinter? Ich hatte keine Ahnung, doch drei Augenpaare schauten mich an, als wüsste ich die Lösung.
    »Sorry, da bin ich überfragt. Ich habe keine Ahnung, wo ich anfangen sollte, nachzuforschen. Aber wir können den Fall auch nicht schleifen lassen. Irgendwo muss es wieder einen Anfang geben.«
    Ich traute den Burschen vom Geheimdienst nicht so recht. Ich sprach Sir James darauf an und wollte wissen, ob er sich noch mal mit ihnen in Verbindung setzen konnte, um bei ihnen nachzufragen.
    Hinter den Brillengläsern wurden die Augen noch größer. »Das können Sie vergessen, John. Ja, das können Sie wirklich vergessen. Man wird mir nicht mehr sagen. Man hält den Mund. Das ist eine arrogante Clique. Für diese Leute bin ich ein Eindringling. Ich wundere mich noch jetzt darüber, dass ich überhaupt so viel erfahren habe. Den Namen zum Beispiel.«
    »Aber Sie wissen nicht, wo er gewohnt hat?«
    »Nein, John. Als ich mich danach erkundigte, erhielt ich die Antwort, dass er keinen festen Wohnsitz hatte. Er lebte immer in Hotels, die er ständig wechselte. Das ist leider so.«
    »Sollen wir nicht alles hinwerfen?«, fragte Suko. »Es hat wohl keinen Sinn.«
    Ich schüttelte den Kopf. »Nein, Suko, es hat einen Toten gegeben. Es gibt einen Mörder, und den will ich finden.«
    »War nur ein Vorschlag«, sagte Suko.
    Mehr konnten wir nicht tun. Wir mussten passen, und von einer bestimmten Seite her konnten wir uns keine Hinweise erhoffen.
    Sir James nickte uns zu. »Das ist so, meine Herren. Wir haben nichts mehr, oder?«
    »Nein«, sagten Suko und ich wie aus einem Mund.
    »Dann können Sie Feierabend machen. Morgen ist auch noch ein Tag. Einen schönen Abend noch.«
    Und schon war er weg, was uns schon wunderte. Glenda meinte: »Der hat es aber eilig gehabt. So kenne ich ihn gar nicht.«
    »Ich auch nicht«, stimmte ich ihr bei.
    »Aber, John, er kann sauer gewesen sein. Der muss sich gewaltig geärgert haben, dass man ihn so hat auflaufen lassen. Das ist er nicht gewohnt.«
    »Richtig, Glenda.«
    »Der wird sicherlich Magentabletten nehmen, um seinen Frust zu bewältigen.«
    »Ist auch möglich.«
    »Fahrt ihr denn nach Hause?«, fragte sie.
    Ich schaute Suko an, der mich. Beide nickten wir synchron. Zu Hause fühlten wir uns noch immer besser aufgehoben als im Büro. Und so traten wir frustriert den Heimweg an …
    ***
    Suko hatte noch versucht, mich in seine Wohnung zu locken, wo wir noch hätten diskutieren können, aber ich hatte dazu keine Lust. Ich wollte einfach allein sein und nachdenken. Oder einfach nur in die Glotze schauen und mich ablenken lassen. Das würde nicht einfach sein, denn ich kannte mich gut genug. Das, was ich heute erlebt hatte, war so etwas wie eine Niederlage. Jedenfalls empfand ich es so. Darüber musste ich noch mal nachdenken. Vielleicht fand
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