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1811 - Der Vogelmensch

1811 - Der Vogelmensch

Titel: 1811 - Der Vogelmensch
Autoren: Jason Dark
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sehen können, denn er kam von oben.
    Zuerst war er nur ein Schatten, der jedoch blitzschnell eine Gestalt annahm.
    Etwas kippte auf sie nieder.
    Maxine erwischte der Schlag voll. Sie war nicht mehr in der Lage, sich zu halten. Sie fiel, aber sie wusste nicht, in welche Richtung. Alles war für sie anders geworden. Die Welt hatte sich in einen schnell drehenden Kreisel verwandelt, der sie mitriss und zu Boden schleuderte. Sie hörte noch den schrillen Schrei des Vogelmädchens.
    Bewusstlos wurde sie nicht. Maxine geriet in einen anderen Zustand, der ihr wie ein Wachkoma vorkam. Sie bekam mit, was in ihrer Umgebung geschah, nur konnte sie nichts tun und eingreifen, um Carlotta zur Seite zu stehen …
    ***
    Es war okay. Sie konnte sich freuen. Wieder einmal. Maxine hatte es geschafft. Sie kehrte zurück, ihr war nichts passiert, und das freute Carlotta.
    Den Schatten hatte sie vergessen. Das normale Leben hatte sie wieder. Jetzt hoffte sie nur, dass Maxine nicht noch mal raus musste. Die Nacht war einfach zu kalt.
    Der Wagen kam näher und stoppte an der Stelle, wo Maxine ihn immer parkte. Sein Licht blendete die wartende Carlotta für einen Moment, dann verlosch es. Sie dachte daran, dass sie sich noch mit Maxine zusammensetzen wollte, um ein wenig zu plaudern oder auch etwas zu trinken.
    Maxine stieg aus.
    Es war alles normal, bis zu dem Zeitpunkt, als sich die Lage innerhalb von Sekunden änderte. Die große Gefahr kam von oben. Dort auf dem Dach hatte der Monstervogel gelauert, und er hatte den richtigen Zeitpunkt abgewartet. Er musste sich nur noch fallen lassen, und das tat er auch.
    Er prallte gegen die Tierärztin und schleuderte diese zu Boden. Während sie fiel, bekam sie noch einen Schlag mit. Es sah aus wie eine wischenden Handbewegung. Maxine landete auf dem Boden.
    Carlotta schrie auf, als sie ihre Starre überwunden hatte. Ihr war klar, dass jetzt sie an der Reihe war, und da hatte sie sich nicht geirrt. Die Gestalt drehte sich um und wollte nach Carlotta greifen.
    Die reagierte rechtzeitig und drehte sich weg, um zu fliehen.
    Das schaffte sie nicht mehr. Die andere Seite war schneller und griff zu.
    Sie fasste leider nicht daneben, Carlotta spürte den Druck beider Hände, und dann war es auch für sie vorbei.
    Ein Schlag traf ihren Kopf. Plötzlich sah sie Sterne. Alles funkelte vor ihren Augen, dann wurde es schwarz um sie herum und sie bekam nicht mehr mit, wie sie in die Höhe gerissen wurde.
    Der Vogelmensch hatte zugeschlagen. Jetzt flog er mit seiner Beute davon …
    ***
    Es war kalt.
    Und die Kälte schien aus zahlreichen Messern zu bestehen, die durch die Kleidung drangen, in die Haut stachen und Maxine malträtierten. Es war so demütigend, auf dem eiskalten Boden zu liegen und nur zuschauen zu müssen, was da passierte.
    Ja, Maxine war eine Zuschauerin, daran gab es nichts zu rütteln. Ihre Augen waren nicht geschlossen, und doch konnte sie nichts tun, denn der Schlag hatte sie paralysiert. Sie musste liegen bleiben und darauf hoffen, dass sich etwas ändern würde.
    Das war nicht der Fall.
    Nur bei Carlotta, denn sie war das eigentliche Ziel gewesen. Und da hatte die andere Seite auch zugeschlagen.
    Wehren konnte sich das Vogelmädchen nicht. Es sackte nach dem Treffer, den es hatte hinnehmen müssen, in den Armen ihres Entführers zusammen. Er griff noch mal nach, dann bewegten sich am Rücken seine Flügel, und er startete.
    Schnell hatte er den Boden verlassen, auf dem Maxine Wells weiterhin lag.
    Die Tierärztin war nicht in der Lage, etwas zu tun. Die Paralyse dauerte noch immer an, und sie konnte nur hoffen, dass dies kein Dauerzustand war, denn sie wollte nicht erfrieren. Das brauchte sie auch nicht.
    Es klappte wieder. Die Starre verschwand. Zwar nicht auf einmal, sondern in Intervallen, und sie wartete darauf, dass sie sich wieder erheben konnte.
    Der Zeitpunkt kam. Ihr ging es besser. Zuerst zog sie die Beine an, dann schaffte sie es, sich auf die Seite zu drehen und sich aufzustemmen.
    Sie blieb erst knien, schaute vor sich zu Boden. Ihre Hände fühlten sich wie vereist an.
    Sie atmete heftig. Sie fluchte. Sie wollte nicht aufgeben, sie musste einfach hoch kommen, und das schaffte sie auch. Es brauchte dazu einen Ruck, dann stand sie auf den Füßen und rutschte auch nicht aus.
    Endlich geschafft.
    Wieder pfiff der Atem aus ihrem Mund. Sie stand zwar, aber sie hatte zugleich das Gefühl, dass sich um sie herum alles drehte. Da war sie froh, sich an der Hauswand abstützen zu
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