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1794 - Plan der Auferstehung

Titel: 1794 - Plan der Auferstehung
Autoren: Unbekannt
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senkrechte Schächte, Ausbuchtungen, rätselhafte Gitter, die verschiedene Gänge voneinander trennten, und wabenförmige Nester, in denen irgendwann einmal die Eier der Königin der EleaXXina ausgebrütet worden waren.
    Durch einige Gänge war Crowon immer tiefer gekrochen, bis er weit unter der Oberfläche von Zonder-Myry eine unerwartete Entdeckung gemacht hatte.
    Vor dem Turm blieb er stehen und drehte sich zu seinen Anhängern um.
    „Hört mich an!" rief er ihnen zu. „Wir nehmen unser Reich in Besitz. Ich gehe euch voran, und ihr werdet mir einfach folgen. Habt keine Angst! Die Gänge sind sehr eng, weil sie für die EleaXXina vorgesehen waren, doch sie bieten auch uns genügend Platz. Je tiefer wir kommen, desto weiter werden die Gänge."
    Er war sich seiner Sache so sicher, daß er auf weitere Worte verzichtete. Er zweifelte nicht daran, daß ihm fast alle seiner Anhänger folgen würden. Möglicherweise würden einige sich im letzten Moment dafür entscheiden, zurückzubleiben, und ihr Heil bei den Transmittern suchen.
    Die meisten aber würden bei ihm bleiben.
    Mit einem Desintegrator hatte er den Eingang trichterförmig erweitert und so einen leichten Einstieg geschaffen. Er legte sich auf den Boden und kroch hinein. Schon wenig später steckte er in einem Gang, der so eng war, daß er sich nur mühsam voranbewegen konnte.
    Der Gang führte schräg in die Tiefe, und der Boden war glatt, so daß er sanft darauf nach unten rutschte.
    Hin und wieder stemmte Crowon die Ellenbogen gegen die Gangwand, um anzuhalten und zu horchen. Dann stellte er fest, daß die anderen hinter ihm waren. Er rief ihnen aufmunternde Worte zu, um ihnen die Angst zu nehmen.
    In den nach vorn gestreckten Händen hielt der Guru eine Taschenlampe. Mit ihr erleuchtete er den Gang. Überall sah er die Spuren, die zahlreiche EleaXXina mit ihren scharfen Krallen zurückgelassen hatten, und ein stechender Geruch drang ihm in die Nase. Er kroch gelassen, weiter; Crowon war sicher, daß er auf keines der Insekten stoßen würde.
    Allmählich wurde der Gang weiter, und er kam rascher voran. Schließlich konnte er auf allen vieren kriechen. Der Gang verlief in weitem Bogen spiralförmig in die Tiefe.
    „Wie weit ist es noch?" fragte Ramona Iss, die ihm dicht auf den Fersen folgte.
    „Wir sind etwa dreißig Meter tief", entgegnete er. „Es liegt also noch ein gutes Stück vor uns."
    Während sie die Nachricht nach hinten zu den anderen weitergab, kroch Art Crowon schneller.
    Damit zwang er die Männer und Frauen hinter ihm zu größerer Anstrengung. Das hatte zur Folge, daß sie auf Fragen verzichteten und sich ganz darauf konzentrierten, den Anschluß zu ihrem Vordermann auf keinen Fall zu verlieren.
    Etwa siebzig Meter unter dem Wüstenboden erreichte er eine eiförmige Höhlung, die etwa zehn Meter lang, fünf Meter breit und drei Meter hoch war. Er kroch zur Seite, setzte sich auf den harten Boden und wartete auf die Nachfolgenden. Nach und nach füllte sich der Raum mit Männern und Frauen. Crowon lächelte ihnen aufmunternd zu.
    „Wir haben es bald geschafft", versprach er. „Dann werden euch die Augen aufgehen!"
    Ramona Iss reichte eine Flasche mit Wasser herum, und die meisten nahmen einen Schluck daraus.
    „Weiter!" beschloß Crowon, nachdem auch er getrunken hatte. „Nur noch zehn Meter. Zwar sind wir noch nicht am Grund dieses Insektenbauwerks, aber dort müssen wir auch gar nicht hin."
    „Ich wundere mich, wie kühl es hier drinnen ist", versetzte Ramona, „und daß wir genügend frische Luft zum Atmen haben."
    „Der ganze Bau wird von einem raffinierten System von Schächten durchzogen, durch das die warme und verbrauchte Luft aufsteigt und kühle, frische Luft nach unten strömen kann", erläuterte Crowon.
    Er kroch durch einen in die Tiefe führenden Gang weiter. Minuten später hatte er sein Ziel erreicht.
    „Ich bin da!" schrie er voller Begeisterung nach hinten. „Ramona, sag den anderen Bescheid, daß wir es geschafft haben!"
     
    2.
     
    Nur noch Minuten bis zum Ablauf des Ultimatums.
    Annähernd fünfzig Männer von der BASIS stemmten sich der Masse entgegen, die sich immer ungeduldiger und hektischer zu den Transmittern drängte. Sie hatten Zäune aus Prallenergie um die Transmitter aufgebaut, die niemand gegen ihren Willen überwinden konnte. Trichterförmige Schleusen kanalisierten die Massen auf ihrem Weg zu den Transmittern. Nur so war es möglich, die Menge einigermaßen zu beherrschen und den Andrang in
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