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179 - Der rote Tod

179 - Der rote Tod

Titel: 179 - Der rote Tod
Autoren: A.F.Morland
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müssen mit einem schwarzmagischen Wesen in Berührung gekommen sein«, erklärte ich. »Es kann seine Zellen anscheinend beliebig oft teilen, hängte etwas davon sowohl an Sie, Mr. Lonnen, als auch an Sie, Mr. Thompson. Denken Sie nach. Wo könnte es zum Kontakt mit dem Schleim gekommen sein?«
    »Das kann ich Ihnen genau sagen«, antwortete Derek Lonnen mit kraftloser Stimme. »Ray und ich sind Nachbarn. Ray will sich im Frühjahr eine Gartengerätehütté kaufen. Da wir einen so milden Winter haben, beschlossen wir, mit den Vorbereitungen für ein kleines Fundament zu beginnen. Beim Graben stießen wir dann auf diesen sonderbaren Schleim. Ray berührte ihn und bekam ihn nicht mehr ab. Er schüttelte wütend die Hand, dabei kam ich mit dem Zeug in Berührung, und als sich diese bleierne Mattigkeit einstellte, gingen wir zum Arzt. Der schickte uns ins Krankenhaus.«
    Thompson nickte müde. »Genauso war es, Mr. Ballard.«
    Ich forderte Travis Cameron und Dr. Shimkus auf zurückzutreten.
    »Was haben Sie vor?« wollte Lonnen wissen.
    Ich zeigte ihm meinen magischen Ring. »Mr. Silver wird Sie festhalten, und ich werde den Schleimegel mit dem schwarzen Stein meines Rings berühren«, erklärte ich.
    »Wird dieses Zeug dann loslassen?« fragte Lonnen unglücklich, »Ich bin ziemlich sicher, daß es von Ihnen ablassen wird. Falls es nicht schon zu stark wurde.«
    »Was, wenn es schon zu stark ist?«
    »Dann werden wir es anders bekämpfen«, antwortete ich.
    Ich nickte Mr. Silver zu. Der Ex-Dämon beugte sich über Derek Lonnen und hielt ihn fest.
    »Vertrauen Sie uns, Mr. Lonnen. Haben Sie keine Angst«, redete ich ihm zu. »Es wird alles gut werden.« Dann setzte ich meinen magischen Ring an.
    ***
    James Lukas stand am Fuß der Treppe. Seine Finger waren um das Geländer gekrampft. Mit unbeweglichem Gesicht blickte er nach oben, dorthin, wo sich dieses unbegreifliche Wesen befinden mußte, und er brachte nicht den Mut und die Kraft auf, die Stufen hinaufzusteigen.
    Er hatte Gwendolyn verloren, stand unter dem Schock des Erlebten. Wenn er sich davon nicht befreite, würde auch sein Enkel sterben!
    Obwohl ihm das klar war, konnte er sich nicht entschließen, zu Gordon hinaufzugehen. Er rief ihn, doch der Junge antwortete nicht.
    Lukas’ Kopfhaut zog sich schmerzhaft zusammen. Konnte Gordon nicht mehr antworten? Hatte er ein ebenso grauenvolles Ende gefunden wie seine Großmutter?
    Dem alten Mann fiel die alte Armeepistole ein, die er im Keller aufbewahrte. Seit mehr als 40 Jahren war damit kein Schuß mehr abgegeben worden. Ob sie überhaupt noch funktionierte?
    Sie war in Ölpapier eingewickelt, damit ihr die Feuchtigkeit nichts anhaben konnte. Aber 40 Jahre sind eine lange Zeit. Und was kann man mit einer Pistolenkugel schon gegen ein Ungeheuer ausrichten, das nur aus tödlichem Schleim besteht?
    Er entschloß sich trotzdem, die Pistole zu holen. Er brauchte sie, um sich Mut zu machen.
    Rasch wandte er sich um und eilte die Kellertreppe hinunter. Die Pistole lag in einem alten Schrank. Damit Gordon sie nicht zufällig entdeckte, hatte sein Großvater die Lade abgeschlossen und den Schlüssel so gut versteckt, daß er ihn jetzt selbst nicht fand.
    Aber er wußte sich zu helfen. Er holte ein kleines Brecheisen, setzte es an und drückte ächzend dagegen. Knirschend brach das Holz, und die Pistole rutschte ihm entgegen. Mit zitternden Händen nahm er sie heraus.
    Er schälte sie aus dem Ölpapier. Das Magazin war extra verpackt.
    Nachdem er es in den Griff der Waffe gedrückt und den Schlitten durchgezogen hatte, war die Pistole einsatzbereit.
    Das hoffte er jedenfalls.
    Bebend kehrte er um. Niemand wird mir glauben, ging es ihm durch den Kopf. Alle werden denken, ich hätte den Verstand verloren. Ich kann es ja selbst nicht begreifen.
    Er lief die Kellertreppe hinauf, so schnell ihn seine Beine trugen. Im Erdgeschoß blieb er keuchend stehen. Wo mochte sich das Wesen im Moment befinden?
    Er warf einen Blick ins Wohnzimmer und schaute auch noch ein zweites Mal in die Küche. Wohl nur deshalb, um nicht sofort das Obergeschoß aufsuchen zu müssen.
    Aber nun blieb es ihm nicht mehr erspart.
    »Gordon!« rief er, während er die Treppe hinaufstieg. »Gordon, warum antwortest du nicht?«
    Stille herrschte im Obergeschoß. Grabesstille.
    Was werde ich Vilma sagen? fragte sich der verstörte Mann. Wie soll ich ihr klarmachen, daß sie keinen Sohn mehr hat - und keine Mutter…?
    »Gordon!« rief er wieder.
    Endlich befand er
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