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1787 - Maras Blutlust

1787 - Maras Blutlust

Titel: 1787 - Maras Blutlust
Autoren: Jason Dark
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weiter?«
    »Dann sollten wir uns etwas einfallen lassen.«
    »Das denke ich auch. Aber was? Hast du dir darüber schon Gedanken gemacht?«
    »Nein, nicht im Einzelnen. Ich weiß nur, dass wir aufpassen müssen, wenn wir draußen sind. Dass du deine Probleme haben wirst, kalkuliere ich mit ein.«
    »Musst du auch.«
    Ich sprach weiter. »Dann gibt es noch eine zweite Möglichkeit. Du bleibst hier, während ich allein gehe.«
    »Ha, und wo willst du hin?«
    »Mich umschauen. Mich praktisch als Köder anbieten. Wenn auf dem alten Friedhof unsere Feinde irgendwo versteckt lauern, werden sie nicht umhin können und mich angreifen. Ich rechne auch damit, dass Justine dabei sein wird.«
    »Dann wirst du kaum gewinnen können.«
    »Das weiß ich nicht. Bisher habe ich immer gut ausgesehen, wenn es gegen die andere Seite ging. So sicher wäre ich mir an deiner Stelle nicht.«
    »Ja, vielleicht.«
    »Aber wenn du willst, kannst du mit mir gehen.«
    »Ja, und wo willst du hin?«
    »Hast du nicht von der Schule gesprochen, in der sich niemand mehr aufhält?«
    »Ja und trotzdem falsch.«
    »Wieso?«
    Sie überlegte kurz und sagte: »Diese Schule ist mehr ein Internat. Die machen zwar dort auch Ferien, aber nicht alle sind in der Zeit verschwunden. Ich habe mir sagen lassen, dass der eine oder andere Lehrer noch bleibt. Oder immer einer dort ist und sich die Lehrkräfte abwechseln müssen. Mehr weiß ich auch nicht.«
    »Das ist schon nicht schlecht. Wäre das Internat denn ein besseres Versteck für dich?«
    »Das ist Ansichtssache.«
    So scharf war Mara also nicht darauf, dorthin zu gelangen. Allerdings sagte sie auch nicht, was sie wollte, als ich sie anschaute. Sie überließ mir allein die Entscheidung.
    »Gut«, sagte ich, »dann kannst du hier in der Leichenhalle bleiben. Ich schaue mich mal um. Wie ich dich kenne, wirst du dich auch wehren können oder sogar müssen.«
    »Kein Problem.«
    »Wunderbar. Dann gehe ich jetzt.«
    »Gib auf deinen Hals acht, Sinclair.«
    »Keine Sorge. So leicht bekommt ihn niemand, da war ich schon immer sehr eigen.«
    Nach dieser Antwort zog ich die Tür auf und verließ die Leichenhalle …
    ***
    Diesmal stand niemand vor der Tür und erwartete mich. Dennoch erinnerte ich mich an den Mann mit dem Messer. Er hatte rötliches Haar gehabt und trug als auffälliges Kleidungsstück einen Kittel. Darüber wunderte ich mich, denn eine solche Kleidung war eigentlich nicht so üblich. Er hatte mehr ausgesehen wie ein Handwerker.
    Die Tür der alten Leichenhalle war hinter mir zugefallen. Mara gab es auch nicht mehr in meiner Nähe, und so konnte ich meinen Weg einschlagen.
    Dass der Messermann nicht mehr zu sehen war, hatte nichts damit zu tun, dass er nicht mehr da war. Es gab genügend Verstecke auf diesem Gelände, die er als Hinterhalt nutzen konnte, um mich in die Falle laufen zu lassen.
    Es war von einer Schule die Rede gewesen. Oder von einem Internat, das zu dieser Ferienzeit nicht völlig leer war. Vielleicht war dieser Bau wirklich ein gutes Versteck, auch für Mara.
    Über ihren Part in diesem Spiel war ich mir noch nicht im Klaren. Sie stand zwar an meiner Seite, doch trauen konnte ich ihr nicht. Überhaupt wäre es fatal gewesen, einem Vampir zu trauen. Der zog immer sein eigenes Spiel durch.
    Auf mich war man im Moment nicht scharf. Ich konnte meinen Weg gehen und hatte bald die Mauer erreicht, die ich schon vom Herweg kannte. Überklettern wollte ich sie nicht. Allerdings wunderte ich mich darüber, dass es sie überhaupt gab. So etwas passte mehr ins vorletzte Jahrhundert. Aber es gab in unserem Land eben die Traditionen, an denen niemand vorbei kam, und eine Mauer blieb dann eben eine Mauer.
    Sie war durchlässig. Ich war an ihr entlanggegangen und kam zu einem großen Gittertor, das aus zwei Flügeln bestand. Es sah verschlossen aus, aber das wollte ich noch genau kontrollieren. Und richtig, ich hatte Glück. Der rechte Flügel ließ sich bewegen. Sogar relativ leicht ließ er sich nach innen drücken, und so betrat ich einen Hof, der menschenleer war.
    Die Schule war in einem dunklen Bau untergebracht. Möglicherweise waren die Steine mal heller gewesen, im Laufe der Zeit aber waren sie nachgedunkelt, und das hatte sogar auf die Fenster abgefärbt, deren Scheiben mir ebenfalls dunkel vorkamen.
    Ich schaute bis zum Dach hoch. Dicht darunter reihte sich Fenster an Fenster. Ich ging davon aus, dass dort die Schüler ihre Zimmer hatten.
    Es gibt offene Internate und welche, die noch
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