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1777 - Blond, charmant und untot

1777 - Blond, charmant und untot

Titel: 1777 - Blond, charmant und untot
Autoren: Jason Dark
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wirbelten hin und her, und sie wussten auch, dass alles von Suko ausgegangen war.
    Ein Mann im blauen Anzug hastete auf ihn zu. Er war recht klein, auf dem Kopf wuchs das Haar wie dichte schwarze Wolle, und im Gesicht fiel die Brille mit den großen Gläsern auf.
    Er blieb schwer atmend vor Suko stehen und deutete auf die reglose Frau zu seinen Füßen. »Was hat das zu bedeuten? Haben Sie diese Frau umgebracht?«
    »Nein.«
    »Ich werde trotzdem die Polizei holen müssen.«
    »Das brauchen Sie nicht.«
    »Wieso? Ich...« Der Japaner sagte nichts. Er starrte auf das Dokument, das Suko ihm entgegen hielt.
    »Scotland Yard?«
    »Wie Sie sehen. Außerdem ist das hier ein Einsatz gewesen gegen eine Person, die wir schon lange gesucht haben.«
    Der Geschäftsführer nickte. »Und haben Sie sonst noch etwas vor?«
    »Nein, das war es.« Suko erklärte dem Mann noch, wer alles zu ihm gehörte, und so zog sich der Geschäftsführer zurück und ging zu den anderen Gästen, von denen nur die wenigsten an den Tischen saßen. Die meisten waren aufgesprungen und verhielten sich sehr diszipliniert. Da gab es keine Schreie, keine hektischen Bewegungen, sie hörten einfach nur zu, was der Geschäftsführer ihnen zu sagen hatte.
    Es war an der Zeit, dass ich mich zurückmeldete. Ich ging die paar Schritte und blieb neben meinen Freunden stehen. Der Blick nach unten zeigte mir, dass sich die Frau nicht bewegte. Suko hatte mit seiner Aktion ganze Arbeit geleistet.
    Dann gab es da noch Purdy Prentiss. Ihr Gesicht hatte die Röte noch nicht verloren. Sie stand da, atmete tief durch und schüttelte den Kopf.
    »Das war knapp«, sagte sie. »Danke, Suko.«
    »Schon gut.«
    Ich hatte eine Frage. »Hast du dir schon Gedanken darüber gemacht, wie es mit ihr weitergeht?«
    »Nein, noch nicht. Sie ist eine gesuchte Killerin. Eigentlich müssten wie sie einer bestimmen Organisation übergeben.« Suko lächelte verkrampft. »Auf der anderen Seite stammt sie aus Atlantis. Zumindest in ihrem ersten Leben. Vielleicht sind da noch irgendwelche Lücken vorhanden, die wir durch ihre Aussagen füllen können.«
    Wir schauten automatisch Purdy Prentiss an. Die Staatsanwältin hob die Schultern. »Das wäre nicht schlecht, doch ich denke, dass sie nichts sagen wird.«
    »Wir können es versuchen«, sagte ich.
    »Und wo?«, fragte die Staatsanwältin.
    »Bei dir«, sagte Suko.
    Purdy überlegte nicht lange. »Okay, meinetwegen. Aber eines steht fest: Ich gehe davon aus, dass sie noch nicht aufgegeben hat.«
    Das befürchteten wir auch.
    ***
    Wenig später saßen wir in unserem Rover. Suko lenkte den Wagen, ich hatte mit Thelma Blake im Fond Platz genommen. Auf keinen Fall wollte ich sie aus den Augen lassen.
    Wir hatten sie nach weiteren Waffen durchsucht und nichts gefunden. Das war nicht schlecht, und so konnte ich in Ruhe abwarten, wie sie wieder erwachte. Dass sie die ganze Zeit über bewusstlos bleiben würde, daran glaubte ich nicht.
    Die Staatsanwältin fuhr in ihrem Wagen vor uns her. Wir wussten zwar, wo sie wohnte, aber sie hatte es sich nicht nehmen lassen, uns zu führen. Natürlich hätte ich jetzt die Typen vom Geheimdienst anrufen können, um ihnen von unserem Erfolg zu berichten, auch ein Anruf bei Sir James wäre nicht verkehrt gewesen, aber das stellte ich alles zurück. Wir hatten die Person geschnappt, und jetzt hatten wir auch die Prioritäten. Möglicherweise konnte sie uns etwas sagen, Hinweise über die Strukturen geben, die sich verschiedene Dienste aufgebaut hatten. Das wäre wirklich optimal gewesen.
    Auch interessierte uns, für wen sie arbeitete und im Moment auf Tour war. Oder ob sie nur an ihre Vergangenheit in Atlantis dachte und die normale Welt außen vor ließ.
    Ich war gespannt und wurde leicht überraschte, als sie plötzlich die Augen aufschlug.
    Wir starrten uns an.
    Ich verzog meine Lippen zu einem Lächeln. »Na, wieder da?«
    Sie gab keine Antwort. Dafür bewegte sie ihre Arme und hob die gefesselten Hände an.
    »Und?«, fragte ich.
    »Was soll das? Warum habt ihr mich gefesselt?«
    »Weil es sicherer ist. Wir können dir leider nicht trauen. Das ist nun mal so.«
    »Ich weiß, aber ich bin noch nicht ausgeschaltet.«
    »Kann ich mir denken.«
    »Hinter mir stehen mächtige Freunde.«
    »Das dachte ich mir.«
    »Du solltest es dir mit ihnen nicht verscherzen.«
    »Mal schauen.«
    Es war ein seltsamer Dialog. Beide sprachen wir völlig emotionslos. Fast wie Roboter. Die Frage, die Antwort. Die Frage, die Antwort,
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