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1770 - Blutfalle

1770 - Blutfalle

Titel: 1770 - Blutfalle
Autoren: Jason Dark
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angesprochen. Nur sah sie die Sprecherin nicht, und das gefiel ihr nicht.
    Sie wollte Bescheid wissen und fragte deshalb: »Ist hier jemand?«
    Ihre Worte verklangen, was ihr gar nicht passte. Und sie versuchte es erneut. »He, ist da jemand?«
    »Ja, bist du jetzt beruhigt?«
    Da war die Stimme wieder. Obwohl sie darauf gehofft hatte, schrak sie jetzt zusammen. Denn nun musste sie sich stellen, und in ihr stieg die Ahnung hoch, dass sie sich über die neue Lage nicht unbedingt freuen konnte.
    Cindy stieß ein Lachen aus. »He, das ist nicht schlecht. Aber ich kann nicht so beruhigt sein, wenn ich denjenigen nicht sehe, mit dem ich rede.«
    »Keine Sorge, das wird sich bald ändern.«
    »Und wer hat das vor? Hast du einen Namen?«
    »Ja. Du kannst mich Justine nennen.«
    »Aha.« Sie dachte kurz nach und ihr fiel ein, dass sie den Namen zuvor noch nie gehört hatte. Sie fragte sich nur, warum sie sich bei ihr in der Nähe aufhielt. Hatte diese Justine etwas mit Matthias zu tun? War sie seine Flamme? Wollte er einen flotten Dreier?
    Bei diesem Gedanken stieg es heiß in Cindy hoch. Sie war nicht prüde, aber so etwas lehnte sie ab, und sie drängte den Gedanken auch so weit wie möglich weg.
    »Und wie heißt du?«
    »Ähm – Cindy. Ja, ich heiße Cindy...«
    »Wie schön.«
    »Findest du?«
    »Sonst hätte ich es nicht gesagt.«
    »Ich finde den Namen blöd.«
    »Macht nichts.«
    Cindy wollte weg von diesen Belanglosigkeiten der Unterhaltung. Sie wollte endlich die Wahrheit erfahren und fragte deshalb: »Was läuft denn überhaupt hier? Wer hat mich niedergeschlagen? Warum hat man das getan? Wo bin ich?« Cindy Snider erwartete eine Antwort und wurde nicht enttäuscht.
    »Du bist in Sicherheit. Du bist bei uns.«
    Cindy konnte nicht anders. Sie musste einfach lachen. »Wieso das denn?«
    »Ja, das sage ich dir.«
    »Und weiter?«
    »Matthias hat dich hergebracht. Das war sehr nett von ihm.«
    »Und warum hat er das getan?«
    »Ohhh – er wollte mir ein Geschenk machen.«
    »Was ist dieses Geschenk?«
    »Du!«
    Cindy lag auf der Couch und stöhnte. Sie hatte einiges erfahren, und sie fragte sich, was sie damit zu tun hatte. Aber sie hatte etwas damit zu tun. Sonst wäre sie nicht hier. Man hatte aus ihr sogar ein Geschenk für diese Justine gemacht, so etwas konnte sie gar nicht glauben. Das war einfach nicht nachzuvollziehen. Da musste sie sich verhört haben.
    Cindy hörte nichts weiter, deshalb hakte sie nach. »Ich bin ein Geschenk für dich?«
    »So musst du es sehen.«
    »Aber wieso denn? Wie kann ich ein Geschenk für dich sein? Ich bin kein Gegenstand, sondern ein Mensch, und das sieht man hoffentlich.«
    »Alles klar. Aber du bist trotzdem ein Geschenk, denn du hast etwas bei dir, das ich mir holen werde. Das für mich sehr wichtig ist.«
    »Und was ist es?«
    »Blut!«
    ***
    Jetzt war es heraus. Justine hatte auch nicht leise gesprochen, und so hatte Cindy sie verstanden. Ein Wort mit vier Buchstaben, das hatte sie gehört. Es ging um Blut, sogar um ihr Blut!
    Beinahe hätte sie gelacht, aber diese Reaktion blieb ihr doch im Hals stecken. In der Welt gab es viel Verrücktes. Es passierten Dinge, mit denen nie jemand gerechnet hatte, die man nicht für möglich gehalten hätte.
    Das hier war auch so ein Ding. Völlig quer, aber so quer, dass es schon wahr sein konnte. Und als ihr der Gedanke kam, rann es kalt ihren Rücken hinab.
    »Darf ich dich was fragen?«, flüsterte sie mit leicht veränderter Stimme.
    »Sicher.«
    »Hast du wirklich Blut gesagt?«
    »Ja, du hast dich nicht verhört«, lautete die lockere Antwort. »Es geht um dein Blut und sonst um gar nichts. Matthias will nichts von dir, denn er kann ganz andere Frauen haben als dich. Er hat dich mir als Geschenk mitgebracht, aber das habe ich dir schon gesagt. Ich will mich nicht immer wiederholen.«
    »Ich bin kein Geschenk oder was immer ihr auch damit meint. Ich will es nicht sein. Ich bin ein Mensch.«
    »Das weiß ich. Wäre auch schlimm, wenn du kein Mensch wärst. Ich freue mich auf dein Blut. Es wird für mich eine wahre Wohltat sein, dich leer zu trinken.«
    Es waren Worte, die Cindy zwar verstanden hatte, aber an ihr vorbeigingen, weil sie einfach nicht nachvollziehbar waren. Überhaupt war die ganze Szene völlig abgefahren. Sie lag hier in einem fremden Zimmer, das sich in einem Haus befand, von dem sie nicht wusste, wo es stand. Sie konnte nicht behaupten, dass sie sich hier in London befand. Das Haus konnte überall stehen.
    Sie
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