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1770 - Blutfalle

1770 - Blutfalle

Titel: 1770 - Blutfalle
Autoren: Jason Dark
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was auch bei den Haaren der Fall war. Sie hingen lang herab, als sollten sie einen wärmenden Pelz bilden. Sie bewegten ihre Köpfe und schauten sich an. Es war eine stumme Unterhaltung zwischen ihnen, und es vergingen nur Sekunden, dann waren sie sich einig.
    Sie starrten Justine an. Viel Zeit ließen sie sich nicht dabei, denn zwei, drei Herzschläge später setzten sich die ersten drei Nackten in Bewegung.
    Ihr Ziel war die Cavallo!
    ***
    Justine wusste, dass es keinen Sinn hatte, wenn sie ihre Zähne zeigte. Solche Typen fürchteten sich nicht davor. Falls sie das Wort Angst überhaupt kannten.
    Es war für sie eine Bewährungsprobe. Die wirklich erste nach langer Zeit. Jetzt würde es sich herausstellen, ob sie all ihre Kräfte zurückbekommen hatte.
    Der Kellergang war recht schmal. Es konnten keine drei Gestalten nebeneinander gehen. Bei zweien war Schluss, der dritte würde allein seinen Weg machen müssen.
    Justine blieb locker. Sie wollte es darauf ankommen lassen. Und sie dachte nicht mal daran, das Blut dieser Gestalten zu trinken, denn mit ihrem sicheren Instinkt hatte sie festgestellt, dass es sich nicht um normale Menschen handelte.
    Sie leckte sich zwar die Lippen, aber sie hatte etwas ganz anderes vor. Die ersten beiden Gestalten ließ sie nahe an sich herankommen. Als sie den Abstand auf etwa einen halben Meter verkürzt hatten, griff sie an. Und sie war schnell, ungemein schnell sogar, was sie freute, denn es waren wieder ihre alten Reflexe.
    Sie schnappte sich die nackte Gestalt und hob sie an, als hätte sie kaum Gewicht. Dabei schrie sie auf, drehte sich nach links und schmetterte den Mann gegen die Wand.
    Zum ersten Mal hörte sie einen normalen Laut. Eine Mischung zwischen Schrei und Fluch.
    Justine hatte ihn losgelassen. Er taumelte zurück in den Flur und wurde erneut gepackt.
    Diesmal diente er ihr als Wurfgeschoss. Sie schleuderte ihn den anderen Nackten entgegen, die im engen Gang nicht ausweichen konnten und voll erwischt wurden.
    Nicht alle konnten sich auf den Beinen halten. Die beiden anderen wurden von der Aufprallwucht zu Boden geschleudert und fielen sogar übereinander.
    Sie bildeten ein Knäuel, sie schlugen und traten um sich, und es sah fast lächerlich aus. Das war es nicht. Justine wusste genau, dass sie zerrissen werden würde, wenn es den Typen gelang, sie in ihre Gewalt zu bekommen.
    Einer erhob sich aus dem Wirrwarr. Es war derjenige, den sie schon draußen gesehen hatte. Er kam nicht so schnell in die Senkrechte, blieb erst mal auf allen vieren hocken und fauchte Justine etwas entgegen, das sich wie ein Fluch anhörte.
    Sie lachte nur, und dann trat sie zu.
    Es war ein Leichtes für sie, den Kopf und damit auch das Gesicht zu treffen. Der Tritt war mit einer gnadenlosen Härte geführt worden. Justine lauschte noch dem Geräusch nach. Es sah aus, als wäre er auseinandergeflogen. Dabei war er nur gegen die Wand geprallt, er saß auch noch auf dem Hals, aber er sah nicht mehr so aus wie noch vor wenigen Sekunden.
    Er war deformiert, als würde er aus einer weichen Masse bestehen, die einen heftigen Schlag erhalten hatte.
    Er war schlimm anzusehen. Aufgeplatzte Haut, zerrissene Lippen und sogar ein Ohr hing schief an der Seite. Die Stirn hatte ebenfalls ihren Teil mit abbekommen. Ein großer Teil der Haut war dort abgeschrammt, aber es drang kein Blut aus der Wunde.
    Das verstand sie nicht. Sie wich auch etwas zurück, als die anderen Typen nachkamen. An Aufgabe war bei ihnen nicht zu denken. Sie machten weiter. Sie stiegen über ihre am Boden liegenden Verbündeten hinweg und wollten der Cavallo an den Kragen.
    Sie ließ sie kommen. Und wieder wurde sie an Zombies erinnert. Auch das waren Wesen, die immer nur vorwärts marschierten, immer weiter nach voran, bis sie ihr Ende fanden.
    Justine wünschte sich eine Waffe. Mir bloßen Händen würde sie die Typen nicht vernichten können, nur von sich fernhalten, das war unter Umständen möglich.
    Sie folgten ihr. Sie gaben Laute vor sich, die sich wie ein Zischen anhörten. Hin und wieder knurrten sie auch, dann schrien sie der Blutsaugerin etwas entgegen und streckten ihre Arme nach ihr aus.
    Die Cavallo glitt zurück. Sie hatte schnell die Treppe erreicht und lief sie nach oben. Dabei wandte sie den Verfolgern ihren ungeschützten Rücken zu. Keiner von ihnen nutzte die Chance für einen Angriff. So ließ Justine die Treppe völlig normal hinter sich, und als sie das geschafft hatte, drehte sie sich wieder um.
    Jetzt
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