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1762 - Vorstoß nach Schingo

Titel: 1762 - Vorstoß nach Schingo
Autoren: Unbekannt
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sie in das Schiff eindrangen, desto stärker wurde seine Beklemmung. Alles in ihm sträubte sich dagegen, das zu glauben, was er sah: Das Schiff war eine einzige Müllhalde.
    Abfälle lagen in kleinen und größeren Mengen in den Korridoren und den daran anschließenden Räumen. Ab und zu begegnete die Gruppe stillgelegten Reinigungsrobotern.
    Rhodan wandte sich an die Mitglieder des „Enterkommandos".
    „Dieses Schiff schleppt sich mit dem letzten Rest Energie durch Hirdobaan, Bereitet alles für die Evakuierung vor."
    Ungehindert und ohne einem der Insassen zu begegnen, erreichten sie die Kommandozentrale.
    Von dem angedrohten heißen Empfang war keine Rede.
    Der verwahrloste Typ erwartete sie unter dem Eingang.
    „Keinen Schritt weiter!" brüllte er. „Ihr befindet euch auf einem freien galaktischen Schiff. Hier kommt ihr nur über meine Leiche rein."
    „Schiff ist gut." Rhodan verschränkte die Arme. Der Zerlumpte trug keine Waffen, und die Besatzung der Kommandozentrale machte keine Anstalten, sich in die Unterredung einzumischen.
    „Hier arbeitet kein Automat mehr und kaum ein Syntron, wenn ich das richtig sehe. Und die KOKOL ist eine fliegende Kloake. Wie heißt du eigentlich?"
    Die Schultern des Olympers sanken herab.
    „Phibus Loyrens."
    „Gut, Phibus. Du bist dir über den Zustand deines Kahns sicher im klaren. Euer Hauptproblem besteht darin, daß der Hypertrop-Zapfer nicht mehr richtig arbeitet. Nach allen Regeln der Wissenschaft befindet ihr euch in einer fliegenden Bombe, die bei jedem neuen Zapfversuch hochgehen kann."
    „Wir halten durch. Bis zu den Lagerstätten der Imprint-Waren schaffen wir es. Laßt uns in Ruhe."
    „Nein", widersprach Rhodan laut und hart. „Unser Verantwortungsgefühl für euch läßt das nicht zu. Wir werden euch auf die anderen, flugfähigeren Schiffe verteilen, die sich in der Nähe befinden. Ihr müßt die KOKOL aufgeben."
    „Den Teufel werden wir tun. Wir behalten unser eigenes Schiff."
    Loyrens' Atem beruhigte sich sichtlich. Rhodans Einschätzung des Mannes bestätigte sich. Die Aussicht, den Flug in einem anderen Schiff der Imprint-Outlaws fortzusetzen, schaffte ihm eine ganze Menge Probleme vom Hals. Natürlich gab er sich Mühe, sich das nicht anmerken zu lassen.
    Für Rhodan war die Angelegenheit damit beendet.
    „Haltet euch zur Ausschiffung bereit", forderte er Phibus Loyrens auf. „Alles Gute!"
     
    *
     
    An die vierhundert Schiffe der Imprint-Outlaws hielten sich in der Nähe der BASIS auf. Die Mannschaften des Trägerschiffes versorgten sie mit Proviant sowie Ersatzteilen und betreuten sie medizinisch. Viele der Insassen ließen es sich apathisch gefallen, andere wehrten sich dagegen.
    Nicht immer gingen Zwischenfälle zwischen den Süchtigen und ihren Betreuern glimpflich ab.
    Bully schob wieder einmal Überstunden wie oft in letzter Zeit. Schief hing er in seinem Sessel in der Hauptleitzentrale.
    „Syntron, gib mir eine Übersichtsgraphik", brummte er. „Wo überall in Hirdobaan lassen sich Schiffe aus der Milchstraße lokalisieren?"
    Der Automat lieferte die Informationen. Bully registrierte verärgert, daß es sich um dieselbe Graphik wie vor vier Stunden handelte.
    „Tut mir leid", erklärte der Syntron. „Es liegen keine neuen Daten vor. Von den ausgeschickten Beobachtungsschiffen ist noch keines zurückgekehrt."
    Der untersetzte Terraner schnaufte. Sie kamen viel zu langsam voran. Die Beschwerden aus den einzelnen Oktanten häuften sich.
    In der BASIS zermarterte man sich das Gehirn, wie der Insektenplage aus Imprint-Outlaws Einhalt geboten werden konnte. Bisher gab es keine brauchbare Lösung. Der Versuch Rhodans, die Schiffe alle zum Standort der BASIS zu locken und die Süchtigen medizinisch zu betreuen, brachte nur wenig Entlastung für die Hamamesch in ihren Oktanten.
    Über elftausend Raumschiffe aus der Milchstraße weilten inzwischen in Hirdobaan. Jedes Schiff verfügte über durchschnittlich dreitausend süchtige Besatzungsmitglieder. Alles in allem machte das über vierunddreißig Millionen Galaktiker, einige Angehörige von Völkern aus benachbarten Sterneninseln wie der Großen Magellanschen Wolke und Andromeda eingerechnet. Und diese Lebewesen dachten nicht im Traum daran, sich helfen zu lassen. Es war auch fraglich, wie.
    Die Süchtigen durchstreiften ruhelos und hektisch die Kleingalaxis und suchten Imprint-Waren.
    Und sobald irgendwo ein Gerücht auftauchte, daß es da oder dort welche zu erwerben gab, stürzten sich die
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