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1759 - Engelslicht

1759 - Engelslicht

Titel: 1759 - Engelslicht
Autoren: Jason Dark
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wichtig, dass ich jedes Teil von ihm wusste. Wegen Uriel war ich nicht losgefahren, sondern wegen der Erscheinungen und den Verschwundenen. Ich wusste nicht, wie das hatte passieren können, jedenfalls war es passiert, und ich stand praktisch im Zentrum.
    »Darf ich dich etwas fragen?«
    »Bitte.«
    »Ich suche die beiden verschwundenen Männer. Sie scheinen nicht mehr zu leben und sind trotzdem noch vorhanden. Was ist denn mit ihnen passiert?«
    »Sie sind in das Engelslicht geraten.«
    »Aha. Das hatte ich mir fast gedacht nach dem, was so passiert ist. Und was ist mit mir? Ich stehe doch auch in diesem Licht.«
    »Ja!«
    Die Antwort reichte mir nicht, und ich fragte deshalb: »Hat das auch Folgen für mich?«
    »Du wirst es erleben, John.«
    »Schön und wie?«
    »Lass es gut sein. Ich denke, dass alles gesagt worden ist.«
    »Und das bedeutet?«
    »Dass du gehen kannst.«
    Ich musste lachen. »Wie großzügig. Ich darf also gehen. Das freut mich kaum. Es ist nichts bei meinem Besuch herausgekommen, und so etwas finde ich gar nicht gut.«
    »Damit musst du dich abfinden, John.«
    »Will ich aber nicht.« Ich stellte mich auf stur. »Ich will es nicht, denn wenn ich das richtig sehe, sind wir keine Feinde und müssten eigentlich zusammenhalten. Siehst du das auch so, Uriel?«
    »Darüber mache ich mir keine Gedanken. Personen wie ich gehen immer ihre eigenen Wege.«
    Er wollte mit mir nichts mehr zu tun haben, denn plötzlich sank die Flamme zusammen. Das ging sehr schnell. Ich hatte den Eindruck, dass dieses Licht um meinen Körper herum zusammenfiel, und dann stand ich zwischen den beiden U’s und wusste zunächst nicht, was ich sagen oder denken sollte.
    Ein Vergleich kam mir in den Sinn.
    Abserviert! Ja, eiskalt abserviert. Anders konnte ich es nicht nennen. Und über allem stand der Name Uriel. Ausgerechnet der Name eines Erzengels, der sich auf meinem Kreuz mit seinem ersten Buchstaben zeigte. Das war schon mehr als ungewöhnlich.
    Das hätte ich dem Engel des Feuers nicht zugetraut. War er wieder dabei, einen eigenen Weg zu gehen, wollte er seine Zeichen setzen? Oder sah ich das alles falsch?
    Ich wusste es nicht. Ich kam mir wie der große Verlierer vor, denn ich hatte die beiden verschwundenen Männer nicht gesehen und sie auch nicht zurückholen können.
    Hier würde nicht viel mehr passieren, da war ich mir sicher. Dennoch ging ich noch nicht und sah mir die beiden Buchstaben an. Warum waren es zwei U’s?
    Das hatte etwas zu bedeuten. Ich kannte den Grund zwar nicht, aber es musste ihn geben. Nichts geschah ohne Grund, das hatte ich immer wider erfahren müssen.
    Das war auch hier so.
    Warum zwei?
    Es könnte eine magische oder mystische Bedeutung haben. Die Zwei war die erste gerade Zahl. Sie war zudem in der Lage, die Unterschiede zu dokumentieren. Es war die Dualität. Auf der einen Seite gab es das Böse, auf der anderen das Gute. Ying und Yang. Tag und Nacht, Hell und Dunkel und so weiter...
    Und jetzt die beiden U’s!
    Das säte meine Zweifel. Wobei das Wort Zweifel schon wieder die Zahl Zwei enthielt, aber das wollte ich nicht überbewerten. Nur die Zwei war wichtig.
    Warum die beiden U’s? War eines gut? War das andere vielleicht schlecht? War in diesen beiden U’s die gesamte Dualismus-Symbolik versteckt? Ich konnte darüber spekulieren, doch es hatte keinen Sinn. Ich würde zu keiner Lösung kommen.
    Hier nicht, und deshalb dachte ich darüber nach, es woanders zu versuchen.
    Mit dem Pfarrer hatte ich schon geredet. Er würde mir nichts über die beiden Verschwundenen sagen können. Aber die Männer hatten ja nicht allein gelebt. Es gab Beziehungen. So wusste ich, dass Craig Nelson verheiratet war, und ich dachte natürlich daran, seiner Frau einen Besuch abzustatten. Die Adresse würde ich schon herausfinden.
    Ich rief den Pfarrer an, dessen Handynummer ich hatte. Er meldete sich auch sofort, und als er meine Stimme hörte, da klang aus seinen Worten die Hoffnung.
    »Haben Sie etwas erreicht?«
    »Ich bin dabei, Jack.«
    »Also nichts.« Jetzt hatte die Stimme enttäuscht geklungen.
    »Das muss ich leider gestehen.«
    »Und jetzt?«
    Ich hatte den ängstlichen Ton deutlich herausgehört. »Jetzt mache ich natürlich weiter.«
    »Wunderbar. Aber wie...«
    Ich unterbrach ihn. »Dazu brauche ich Ihre Hilfe. Ich möchte zu einem der Verschwundenen. Zu den Nelsons. Können Sie mir die Adresse geben?«
    »Das ist kein Problem. Die Nelsons wohnen in einem der kleinen Häuser am Hafen.« Er
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