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175 - Ich - Coco Zamis

175 - Ich - Coco Zamis

Titel: 175 - Ich - Coco Zamis
Autoren: Dämonenkiller
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Liebeseskapaden und viele Bastarde jede Menge Geschichten kursierten. Christian IV war kein Casanova, der zu jener Zeit übrigens noch gar nicht lebte, und raffinierter Verführer, sondern ein derbfreudiger Genießer.
    Er hatte Matthias mit einem Edelfräulein gezeugt, einer entfernten Verwandten der Baronin Irmgard. Matthias' Mutter war im Kindbett gestorben, und da Christian IV doch an ihr hing, soweit bei ihm möglich, übergab er den Säugling der kinderlosen Baronin Irmgard, damit er in einem guten Stand heranwüchse. Die Baronin und der Baron adoptierten den kleinen Matthias sogar, behielten ihn dann aber nicht, sondern übergaben ihn noch vor seinem vierten Geburtstag der protestantischen Familie Troger in Mähren.
    Rüdiger Troger war ein alter Bekannter des Barons von Mummelsee gewesen, obwohl er einer anderen Konfession angehörte. Damit er später seine Abstammung beweisen könne, fertigte man die Urkunde auf den Namen Matthias Troger von Mummelsee aus. Diese Urkunde fiel, nachdem die Trogers ums Leben gekommen waren, der Zigeunerin Bethela in die Hände, die sie in der späteren Pestburg Kreuzenstein in der Nähe von Würzburg verbarg. Matthias war bei Kriegsausbruch, als seine Pflegeltern starben, gerade acht Jahre alt geworden. Die Zigeunerin Bethela nahm ihn auf, und bei ihr blieb er elf Jahre, bis Asmodi sie tötete.
    „Warum haben dich der Baron und die Baronin verstoßen?" fragte ich Matthias.
    „Sie fürchteten, daß ich verflucht sei. Deshalb wollten sie mich möglichst weit weg haben. Baronin Irmgard ist dieses Thema außerordentlich peinlich gewesen", erklärte Matthias. „Aber jetzt ist sie überzeugt, daß ich kein Wechselbalg bin. Sie will demnächst ein großes Fest geben, um mich offiziell willkommen zu heißen und als ihren Nachfolger und Erben vorzustellen. Die Baronin ist in den letzten Jahren eine sehr einsame alte Frau gewesen."
    In dem Moment, ehe ich weitere Fragen stellen konnte, dröhnten hallende Schläge durchs Schloß. Matthias sagte noch: „Mit meinem leiblichen Vater, dem Dänenkönig, will ich keinen Kontakt haben. Er hat nie nach mir gefragt, nachdem er mich nach Schloß Mummelsee gab. Also mag er nichts von mir wissen und ich umgekehrt auch nicht."
    Bei der Einstellung wollte Matthias bleiben. Er lief zum Portal, und Genevieve und ich folgten ihm. Mit schreckensbleichem Gesicht kamen uns die Wache und der junge Schnabel entgegen, den man im Schloß allgemein mit einem spöttischen Beiklang den Magister nannte.
    „Der Hauptmann Czersky und seine Abteilung stehen vorm Tor!" riefen die beiden. Und Schnabel fügte hinzu: „Sie haben ganz offensichtlich die Pest. Sie sind nicht aufzuhalten."
    Ein lautes Krachen ertönte. Als ich aus dem Fenster schaute, sah ich, daß die von Pestbeulen völlig entstellten Landsknechte das schmiedeeiserne Tor aufgesprengt hatten, mit der Wache rangen und zum Schloß eilten. Teils im Sattel, teils zu Fuß drängten sie voran. Es konnte nur einen Grund für den Angriff und ihren Zustand geben: ein Seuchendämon hatte die Hand im Spiel.
    Mir fiel nur einer ein, der im Dreißigjährigen Krieg seine Hauptrolle gespielt hatte: der sogar in der Schwarzen Familie verrufene Alte des Schreckens, der Gevatter Tod. Es war nur gut, daß ich mich verkleidet hatte, denn dem Gevatter Tod war ich im 20. Jahrhundert als Coco Zamis wiederbegegnet, wenn auch nicht allzu häufig, was ich als ein großes Glück betrachtete.
    Doch wenn ich jetzt nicht aufpaßte, brachten seine Sendlinge mich Anno 1629 um. Ich errichtete einen magischen Schirm, um die Seuchenbakterien abzuhalten und hoffte, daß der Gevatter Tod nicht persönlich am Angriff teilnahm.

    Gegenwart, bei Castillo Basajaun, Dorian Hunter
    Die Dämonenwölfe des Vater Arias trieben Dorian und seine vier Begleiter immer tiefer in die Berge. Die Bauern waren zurückgeblieben. Auf Dorians Betreiben hin schlugen die fünf einen Bogen und näherten sich dem Hauptquartier der Bauern vor Basajaun wieder.
    Kurz vor Morgengrauen kamen sie hinzu, als mehrere Wölfe eine Frau angriffen, nämlich Ignatia Urales, die Arias aus dem Lager gejagt hatte. Es gab einen harten Kampf, ohne Einsatz von Schußwaffen, weil man die Bauern nicht alarmieren wollte. Die Wölfe wurden entweder vertrieben oder getötet.
    Doch dabei erhielt Virgil Fenton einen Werwolfbiß in den Arm. Es war Dorian nicht möglich, ihm den magischen Keim zu entfernen. Fenton verfiel bald in hohes Fieber, und Krämpfe schüttelten ihn. Allen Anzeichen
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