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1748 - Pakt mit dem Jenseits

1748 - Pakt mit dem Jenseits

Titel: 1748 - Pakt mit dem Jenseits
Autoren: Jason Dark
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Karim wusste, dass auch sein Kumpel sich das Licht-Phänomen nicht erklären konnte.
    Und es kam.
    Karim sah es zuerst daran, dass der Körper seines Kumpans von einem hellen Schein umspielt wurde. Und das war nicht das Licht seiner Unterwasserleuchte, das ihn traf. Es war der Schein, der von unten kam und ihn erfasst hatte.
    Dabei blieb es nicht. Bevor sich Karim weitere Gedanken darüber machen konnte, erwischte es auch ihn. Er spürte keine körperlichen Schmerzen, trotzdem erschrak er über die Helligkeit, die stärker war, als er sie erwartet hatte. Um ihn und seinen Kumpan herum war es plötzlich taghell geworden.
    Der Mörder vor ihm schwamm nicht mehr, und Sekunden später erwischte es auch Karim. Da war es ihm nicht mehr möglich, sich nach vorn zu bewegen. Er ruderte mit den Armen, kam aber nicht von der Stelle.
    Beide Männer waren sich so nah, dass Karim die Angst in den Augen seines Freundes sehen konnte. Der versuchte verzweifelt, sich von seinen unsichtbaren Fesseln zu befreien, was ihm ebenso wenig gelang wie Karim. Sie beide waren und blieben Gefangene.
    Das konnte nicht gut gehen. Sie schauten in die Runde und sahen das Licht jetzt deutlicher. Sie mussten erkennen, dass sie es nicht einfach mit einem Lichtphänomen zu tun hatten, sondern mit etwas anderem, denn innerhalb des Lichts gab es Bewegungen von Gestalten, die sich dort schwach abmalten.
    Das verstanden sie nicht. Aber es machte ihnen Angst, denn sie spürten, dass etwas durch ihre Taucheranzüge kroch.
    Es war Kälte, es war Eis, einfach nicht zu erklären. Die Kälte ließ sie erstarren. Dass sie noch Wasser traten, kam ihnen selbst wie ein kleines Wunder vor. Aber sie wussten auch, dass es nicht mehr lange anhalten würde.
    Der Mörder versuchte es. Er wollte sich bewegen. Schneller treten, auch seine Arme einsetzen. Er schaffte es nicht. Alles an ihm war schwerfällig geworden. Er kam nicht von der Stelle, und Karim schaute zu, wie die Bewegungen des anderen Mannes immer schwächer wurden und dann ganz aufhörten.
    Weitere Gedanken konnte er sich darüber nicht machen, denn jetzt erwischte es auch ihn.
    Es war ein wahrer Kälteschock, der ihn plötzlich erreichte. Damit hatte er nicht gerechnet. Er hielt für einen Moment die Luft an und riss die Augen weit auf.
    Aus dem Licht hervor schwebte ihm etwas entgegen. Zuerst dachte er an einen hellen Nebelstreif, was aber nicht zutraf, wie er beim zweiten Hinsehen erkannte. Was da auf ihn zukam, war eine Gestalt und zugleich so etwas wie ein Phänomen.
    Ein Mensch?
    Ja, ein Mensch, der fast durchscheinend war und aussah, als wäre er im Wasser gezeichnet. So eine Gestalt war für ihn nicht zu begreifen.
    Und doch fing sein Herz an, schneller zu schlagen, denn eine Welle brachte die Gestalt noch näher an ihn heran.
    Hatte sie ein Gesicht?
    Das glaubte er sogar zu erkennen. Es gehörte einer Person, die er kannte. Sogar einer Toten, und deren Name würde er nie vergessen.
    Indira!
    Karim war nicht sicher. Er sah sich auch nicht mehr als normal an. Seine Bewegungen froren immer mehr ein, was sich auch bei seinem Herzschlag bemerkbar machte.
    Das Herz schlug noch, aber längst nicht mehr so wie gewohnt. Es tat sich schwer.
    Er war in seinem Taucheranzug zu einem Eiszapfen geworden, und dieses Schicksal hatte auch sein Kumpan erlitten. Beide lebten noch, doch es war kein Leben mehr, wie man es sich vorstellte.
    Das Herz schlug noch.
    Schwer, immer schwerer.
    Und die Kälte näherte sich ihm. Sie würde es umfangen und zur Bewegungslosigkeit verdammen.
    Karim erlebte jeden einzelnen Schlag. Er war stets mit einem neuen Schmerzstoß verbunden. Unter der Taucherbrille hatte er bisher noch normal atmen können. Auch das war jetzt vorbei.
    Er bekam keine Luft mehr.
    Hinzu kam die Kälte, die schweren und langsamen Herzschläge, deren Echos in seinem Kopf widerhallten.
    Vor ihm schwebte ein Gesicht. Aber war es wirklich das Gesicht der toten Indira?
    Es sah so aus. Es wirkte sogar entspannt, glücklich. Das war bei ihm nicht der Fall. Die Todesangst vermischte sich mit der Kälte, die zudem Veränderungen an seiner Haut verursacht hatte.
    Noch ein Herzschlag.
    Erneut und schwer wie der letzte Schlag einer Glocke.
    Danach kam nichts mehr. Es war aus und vorbei. So starb Karim wie sein Freund in der Tiefe des Sees...
    ***
    Unseren letzten Fall hatten wir abgeschlossen, aber irgendwie spukte er noch in unseren Köpfen herum. Es war um die Halbvampire gegangen, die ihre Führerin Justine Cavallo vermissten
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