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1746 - Das Herz der Abruse

Titel: 1746 - Das Herz der Abruse
Autoren: Unbekannt
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Herzen der Abruse gut gebrauchen."
    Gucky vollzog vier Salti unter der Decke, ließ eine langsame Pirouette folgen und sank danach wie in Zeitlupe auf den Boden zurück.
    „Ihr habt ja mich", bemerkte er. Dann wechselte er plötzlich und übergangslos das Thema: „Was ist mit der Hamiller-Tube?"
    „Das weißt du doch!" Alaska erhob sich und ging in die Hygienekabine, um sich das Gesicht mit kaltem Wasser abzuspülen. Er war müde; wenn er allein gewesen wäre, hätte er sich hingelegt, um ein wenig zu schlafen.
    „Bist du sicher?"
    „Du brauchst nur deine telepathischen Sinne zu öffnen, dann erfährst du alles, was du wissen willst."
    „Vielleicht bin ich zu faul dazu."
    „Dein Problem."
    „Oder ich finde es einfach netter, mich mit jemandem zu unterhalten - auch wenn es nur ein Mensch ist!"
    „Danke!" Alaska kehrte zur Liege zurück und setzte sich.
    „Quälgeist!"
    „Sei froh, daß ich es bin, der dich fragt, und nicht Icho Tolot mit seiner Donnerstimme. Dann würden hier die Lampen von der Decke fallen."
    „Hier gibt’s keine Lampen!"
    Alaska Saedelaere seufzte. Schicksalsergeben blickte er zur Decke. Er sah ein, daß er auf die ihm gestellte Frage eingehen mußte. Gucky würde nicht lockerlassen, bis er die gewünschten Antworten hatte.
    „Die Hamiller-Tube hat noch immer kein Lebenszeichen von sich gegeben", sagte er. „Ihr Schicksal ist völlig ungewiß. Wir wissen nur, daß Ernst Ellert sie wegen ihres Versagens quasi ausgeschaltet hat."
    „Aha!" Gucky setzte sich neben ihn auf die Liege und lehnte mit dem Rücken gegen die Wand. „Und hast du eine Ahnung, für wie lange die Hamiller-Tube >ausgeschaltet< wurde?"
    „Natürlich nicht. Dazu hat sich Ernst nicht geäußert. Bist du schon etwas verkalkt, und erinnerst du dich nicht mehr daran, daß Ernst es eilig hatte?"
    „Alzheimer sei mein Schatten!" stöhnte Gucky. „Es war mir entfallen!"
    Er blickte Alaska an, entblößte seinen Nagezahn, seine Mundwinkel wanderten nach oben, und seine Augen schlössen sich zu schmalen Schlitzen. Er sah aus wie eine leibhaftige Karikatur seiner selbst. Alaska lachte laut auf.
    „Du Schlingel!" rief er. „Du weißt genau, weshalb Ernst Ellert es eilig hatte, denn bis Mitte Februar müssen die in NATHAN zwischengelagerten zwanzig Milliarden Bewußtseinsinhalte von ES zurückgeholt werden!"
    Gucky blickte mit großer Geste auf sein Chronometer.
    „Genau", nickte er. „Also eigentlich schon heute, denn wir schreiben den 14. Februar. Ein bißchen Zeit bleibt ihm wohl noch."
     
    *
     
    Pene Vorace blickte von seiner Arbeit auf, als Alice Dragen eintrat. Sie kam lächelnd zu ihm an den Labortisch, umarmte ihn und küßte ihn auf die Wange.
    „Schluß für heute", sagte sie und setzte sich neben ihn.
    „Ich bin noch längst nicht fertig", widersprach er. „Ich habe einige Kristalle zu untersuchen, die Perry und Co. von einer Kristallwelt mitgebracht haben."
    Er deutete auf einige blitzende Gebilde, die von Formenergie eingeschlossen in einem Schwerefeld über dem Tisch schwebten.
    „Die Lösung der Rätsel muß noch einige Zeit auf sich warten lassen", versetzte sie lächelnd. „Wir müssen die CIRIAC verlassen. Alle!"
    Er blickte sie verblüfft an.
    „Was soll das heißen?"
    „Das bedeutet, daß Perry und die anderen Unsterblichen zu einer Expedition ins Arresum aufbrechen, und dabei können sie uns normal Sterbliche nicht brauchen", erläuterte sie. „Es könnte immerhin sein, daß die Expedition sechzig Tage oder länger im Arresum bleibt, und das wäre bekanntermaßen nicht besonders gut für uns, weil wir keinen Zellschwingungsaktivator haben."
    „Ich verstehe."
    Er blickte bedauernd auf die Kristalle. Unter den gegebenen Umständen konnte er seine Experimente nicht fortführen.
    „Bis wann müssen wir die CIRIAC verlassen haben?" fragte er.
    Pene Vorace war ein hochqualifizierter Labortechniker, der seine Arbeit liebte und der keinen Streß kannte. Er konnte unter höchstem Zeitdruck arbeiten, ohne nervös zu werden. Meist war es so, daß die Schiffsführung und die Wissenschaftler die Resultate der Untersuchungen in kürzester Zeit forderten, ohne Rücksicht darauf, daß solche Explorationen einen gewissen Zeitaufwand erforderten.
    Darüber hatte Vorace sich noch nicht aufgeregt. Doch es fiel ihm schwer, sich nun vollständig von seiner Arbeit zu trennen.
    „Ich brauche etwa eine Stunde", eröffnete er ihr, nachdem er sich vergegenwärtigt hatte, welcher Arbeitsaufwand noch vor ihm
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