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1742 - Satanische Nachbarn

1742 - Satanische Nachbarn

Titel: 1742 - Satanische Nachbarn
Autoren: Jason Dark
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und?« Dolly reckte ihr Kinn vor.
    »Ich kann mir vorstellen, dass Sie auch über ihn informiert sind.«
    »Nein, sind wir nicht!« Die Alte schüttelte den Kopf. »Und jetzt hauen Sie endlich ab!«
    »Das werde ich auch.«
    »Sehr einsichtig.«
    »Aber erst, wenn ich einen Blick in Ihren Keller geworfen habe. Deshalb bin ich hier.«
    Dolly fing an zu kichern. »Das glauben Sie doch selbst nicht, Mister. Der Keller ist unser Refugium. Für Sie ist er tabu. Das ist mein letztes Wort.«
    »Aber nicht das meine. Ich werde mir Ihren Keller genauer anschauen, und Sie werden mich nicht daran hindern.«
    »Ach. Und wer gibt Ihnen das Recht?«
    »Gute Frage, auf die Sie auch eine Antwort bekommen werden. Mein Name ist John Sinclair, und mein Arbeitgeber heißt Scotland Yard.« Ich hoffte, dass diese Offenbarung gesessen hatte, und tatsächlich – sie saß.
    Jetzt wurde auch Dolly Gibson still, wobei ihr Blick einen lauernden Ausdruck annahm.
    »Das haben Sie verstanden?«
    Beide nickten.
    Einen Ausweis wollten sie nicht sehen, doch das verbale Wehren hörte nicht auf.
    Diesmal sprach Arnie, dessen Gesicht rot angelaufen war. Er fuhr mich mit krächzender Stimme an und sprach davon, dass ich trotzdem kein Recht hätte, ohne einen triftigen Grund und ohne Durchsuchungsbefehl in den Keller zu gehen.
    »Ich sehe es anders. Es ist Gefahr im Verzug.«
    »Für wen?«
    »Nicht für Sie, sondern für den oder die, die sich möglicherweise in Ihrem Keller aufhalten. Sollte das nicht der Fall sein, ist alles klar. Dann werde ich mich bei Ihnen entschuldigen und mich wieder zurückziehen. Wo liegt das Problem?«
    »Wir mögen keinen Fremden.«
    »Verstehe ich, Mister Gibson. Wir müssen auch keine Freunde werden. Es geht mir nur um den Blick in ihren Keller, das ist alles.«
    Plötzlich war alles anders. Die große Wende trat ein. Es begann mit einem honigsüßen Lächeln der Alten.
    »Sie haben ja recht, Mister Sinclair. Als Polizist müssen Sie gewissen Dingen nachgehen, das sehe ich ein.« Sie seufzte, bevor sie sich an ihren Gatten wandte. »Wir werden Mister Sinclair einen Blick in den Keller werfen lassen.«
    Gibson kam mir überrascht vor. »Meinst du?«
    »Ja, warum nicht? Wir haben nichts zu verbergen. Mister Sinclair soll das nicht von uns denken.« Sie lächelte ihn an, und ihre Augen hinter den Gläsern weiteten sich noch stärker, was mich an eine Botschaft erinnerte.
    »Wie du willst, Dolly.«
    »Dann schließ auf.«
    Ich war zwar froh darüber, den Keller bald betreten zu können, machte mir aber schon meine Gedanken und wunderte mich über diesen schnellen Sinneswandel. Irgendetwas musste dahinterstecken, doch das würde ich erst erfahren, wenn ich den Kellerraum betreten hatte.
    Arnie Gibson schob den Schlüssel in ein Ringschloss. Seine Finger zitterten leicht. Er stand gebückt. Ich blickte auf seinen Nacken und sah dort den schwachen Schweißfilm, der ein leichtes Glänzen hinterließ.
    Es dauerte nicht lange, da konnte die Tür geöffnet werden. Das übernahm die Frau, denn sie schob ihren Mann zur Seite.
    »Jetzt können Sie kommen, Mister Sinclair.«
    Darauf hatte ich gewartet. Innerlich war ich angespannt. Ich ging noch immer davon aus, dass dieser Raum nicht geheuer war, und war schon auf der Hut. So fasste ich die Frau an und zog sie mit über die Schwelle.
    Wir waren kaum zwei Schritte gegangen, als mir der Geruch in die Nase wehte. Nein, das war kein Geruch. Hierbei handelte es sich schon um einen Gestank, der mir bereits beim ersten Einatmen auf den Magen schlug.
    Sofort schlugen meine inneren Alarmsirenen an. In der Dunkelheit sah ich nicht viel, stellte nur fest, dass dieser Keller nicht vollgestellt war, aber der Leichengestank musste eine Ursache haben.
    Etwas verweste...
    Dolly Gibson stand dicht links neben mir. Ich wollte ihr eine Frage stellen, als ich hinter mir das Geräusch der zufallenden Tür hörte, über deren Dicke ich mich schon gewundert hatte.
    Dann erklang die Stimme der Frau.
    »Du bist dran, Arnie!«
    »Ja, sofort!«
    Das war wörtlich gemeint, denn etwas Kaltes bohrte sich in meinen Nacken. Ich ahnte schon, was es war, hielt nur den Mund, denn die Bestätigung erhielt ich von Arnie Gibson.
    »Was Sie da spüren, Sinclair, ist die Mündung eines Revolvers. Den Hahn habe ich schon gespannt. Und wenn Sie sich nur einmal falsch bewegen, drücke ich ab...«
    ***
    Reingelegt!
    Genau das eine Wort schoss mir durch den Kopf. War ich zu naiv gewesen oder die andere Seite zu schlau? Vielleicht
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