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1737 - Das Blut der Zauberin

1737 - Das Blut der Zauberin

Titel: 1737 - Das Blut der Zauberin
Autoren: Jason Dark
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hast du vor? Sehe ich dich denn wieder?«
    »Ich werde mich ebenfalls ins Tal begeben, und was das Wiedersehen angeht, keine Sorge, das tritt ein. Aber nur dann, wann ich es will.« Justine trat zurück und fuhr herum.
    »Ist jemand hier?«, fauchte sie.
    »Nein, niemand, ich habe den Bergführer in den letzten Minuten nicht mehr gesehen. Er hat mich begleitet, sonst hätte ich die Höhle hier nicht gefunden.«
    Justine hörte kaum hin. Sie hetzte bereits auf den Eingang zu, erreichte das Freie und schaute sich um.
    Es war alles leer.
    Dennoch traute sie dem Frieden nicht. Was sie gerochen hatte, war eine Tatsache. Hier hatte sich ein Mensch aufgehalten. Seine Aura schwebte noch vor ihr.
    Ihn selbst entdeckte sie nicht. Allerdings ging sie davon aus, dass es der Bergführer war, und dessen Namen würde sie von Ludwig Leitner erhalten und sich dann um ihn kümmern.
    Niemand durfte ihre Pläne stören...
    ***
    Toni Hellmann hatte seinen Lauschposten nicht verlassen. Er hatte auch das Irrsinnige gesehen. Diese Blonde hatte das Blut der Mystikerin abgeleckt wie ein Tier sein frisch geborenes Junges.
    Das war für ihn eine Spur zu hoch. Aber er besaß einen Sinn für Gefahren. Der bezog sich nicht nur auf das Wandern in einer gebirgigen Gegend oder das Erklettern gewisser Steil- und Überhänge, so warnte ihn sein Sinn auch, dass es besser war, zu verschwinden, denn er hatte die Stimme der Blonden gehört, die Blut gerochen hatte.
    Es war Zeit, etwas zu unternehmen. Er wollte auch keinen Blick mehr auf die Höhle werfen oder hineingehen, um sie zu untersuchen.
    Sein Vorteil war unter anderem die Trittsicherheit in diesem Gelände, das er zudem gut kannte. Toni Hellmann wusste, wie und wohin er gehen musste. Er war mit den oft gefährlichen Schleichwegen vertraut, die er natürlich nicht mit irgendwelchen Wanderern ging. Alleine schon, und das war jetzt sein Vorteil.
    Einen letzten Blick warf er auf die Höhle. Die Blonde stand dicht vor dem Eingang. Sie hielt den Kopf nach vorn gestreckt und sah aus wie jemand, der wittert oder schnüffelt. Dann sagte sie etwas, das schwer zu verstehen war, aber das Wort Menschenblut kam darin vor, und das war für Toni Hellmann Warnung genug.
    Es interessierte ihn im Moment nicht, was die andere Seite tat. Er hatte sich für einen bestimmten Weg entschieden, den nur wenige Eingeweihte kannten.
    Schon bald war er zwischen den Felsen verschwunden. Er musste die dicken grauen Brocken umgehen, erreichte dann einen mit Geröll bedeckten Hang und war sehr vorsichtig, als er ihn hinab lief.
    Einige Male schaute er sich nach Verfolgern um, ohne welche zu sehen. Es war ihm auch egal, welchen Weg die anderen Personen nahmen, aber er stellte sich die Frage, was sie da zu suchen hatten.
    Damit meinte er nicht den Professor, sondern die Frauen, von der eine eigentlich nicht leben durfte, aber trotzdem blutete, was für ihn nicht zu erklären war. Aber diese Blonde hatte es genau gewusst. Deshalb war sie gekommen. Sie musste mit dem Professor unter einer Decke stecken, eine andere Möglichkeit kam für ihn nicht infrage.
    Während er immer weiter bergab lief, und das über Wege, die jetzt als normal angesehen werden konnten, dachte er darüber nach, wie es nun weitergehen sollte.
    Er musste etwas unternehmen. Er war ein Zeuge. Er hatte etwas mitbekommen, das er auf keinen Fall für sich behalten durfte. Dieses Blutlecken war mehr als ungewöhnlich und auch pervers. Und es war möglicherweise erst ein Anfang. Das dicke Ende würde nachfolgen.
    Aber mit wem würde er darüber reden können?
    Hellmann hatte keine Ahnung. Es gab zwei Polizisten im Ort. Er kannte sie gut, aber er wusste auch, dass er nicht auf sie rechnen konnte. Sie sahen nur die touristische Seite in ihrem Ort. Mit wirklichen Fällen wollten sie nichts zu tun haben. Es sollte alles gemütlich weiterlaufen. Mal ein Verkehrsunfall, mal ein Diebstahl, das war eigentlich alles.
    Toni Hellmann gestand sich ein, dass er ziemlich allein auf weiter Flur war. Auch auf den Professor konnte er nicht setzen, denn der schien eingeweiht zu sein.
    Aber er wusste, wo der Professor wohnte. Er hatte für sich ein Ferienhaus gemietet. Hellmann ging davon aus, dass er dort mit seinem Beweisstück verschwinden würde.
    Und was tat dann die Blonde, die ihm auch jetzt noch Furcht einjagte? Denn er konnte das Bild nicht vergessen, als sie das Blut geleckt hatte. Wie würde sie reagieren?
    Er war ein Zeuge. Der Professor kannte ihn. Ludwig Leitner wusste auch,
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