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1735 - Haus der Verfluchten

1735 - Haus der Verfluchten

Titel: 1735 - Haus der Verfluchten
Autoren: Jason Dark
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Brust. Ich wollte jedes Risiko ausschalten, denn ich hatte nicht vergessen, dass es um Johnny Conolly ging. Er sollte auf keinen Fall von den Geistern der Verfluchten übernommen werden.
    Es gab eine Tür. Sie führte in den hinteren Teil des nicht sehr kleinen Hauses. Unter der Türritze sah ich einen Lichtschein.
    Nur noch wenige Schritte mussten wir zurücklegen, bis wir die Tür erreichten. Davor hielten wir an, waren still und lauschten.
    Hinter der Tür war es nicht ruhig. Wir hörten Stimmen, und ich bekam mit, wie mein Freund Bill scharf ausatmete.
    Wenig später hörten wir seine Flüsterstimme.
    »Das war Johnny.«
    Ich wusste, wie es ihn drängte, zu seinem Sohn zu kommen, aber wir durften jetzt nichts überstürzen, und ich hob die Hand.
    »Langsam, Bill.«
    »Ich weiß.« Er hatte rau gesprochen, und ich wusste, wie es in seinem Innern aussah. »Wenn ihm was passiert ist, dann...« Er sprach nicht mehr weiter, und als ich den Kopf drehte, da fiel mein Blick in sein verzerrtes Gesicht.
    Es war auch der Augenblick, an dem sich bei meinem Kreuz etwas tat. In der Nähe lauerten Feinde, und darauf reagierte es durch seine Strahlen.
    Bill sah es ebenfalls. Er hielt es nicht länger aus, griff an mir vorbei und stieß die Tür nach innen...
    ***
    Johnny Conolly hielt den Atem an. Zugleich schockte ihn dieses Bild. Er hatte die Gestalten zwar nicht aus seiner Erinnerung verbannt, den Gedanken an sie jedoch zur Seite geschoben. Deshalb traf ihn der Anblick jetzt mit umso größerer Wucht.
    Was oder wer waren sie?
    Johnny schaute sie an.
    Sie blickten zurück!
    Oder es kam ihm nur so vor, denn sie hatten keine menschlichen Augen. Sie malten sich schwach vor dem Hintergrund ab, was jedoch nicht ihre Körper anging. Ihre Köpfe waren deutlicher zu sehen.
    Gesichter?
    Nein, keine echten. Johnny dachte mehr an Andeutungen. An welche, die noch nicht richtig fertig waren und darauf warteten, normal zu werden.
    Fratzen glotzten ihn an. Er wusste auch nicht, ob es die Gesichter von Männern oder Frauen waren.
    Sie gaben keine Laute von sich. Trotzdem war es nicht still, denn Benny Ross lachte und kümmerte sich nicht mehr um sein blutiges Gesicht.
    »Jaaa...«, flüsterte er gedehnt. »Endlich! Endlich seid ihr gekommen. Jetzt wird alles gut. Jetzt werdet ihr mich in euren Kreis aufnehmen. Ich habe ihn bisher nicht getötet, aber das werde ich jetzt ändern.« Er musste zwischendurch nach Luft schnappen. »Ist das in eurem Sinne?«
    Sie gaben keine akustische Antwort. Sie veränderten nur ihre Positionen. Bisher waren sie dicht zusammengeblieben, was sie nun änderten. Die gespenstische Mauer riss auf, und nicht nur eine Gestalt bewegte sich, es waren fünf.
    Sie wussten genau, was sie zu tun hatten. Es war kein Laut zu hören, als sie sich im Raum verteilten. Nur die kalte Luft fing an zu zirkulieren. Als hätten sie einen Gruß aus dem Jenseits mitgebracht. Wahrscheinlich traf das auch zu.
    Johnny Conolly wusste nicht, wie er sich verhalten sollte, was richtig oder falsch war. Er dachte natürlich an Flucht, weil die Übermacht zu stark war, doch er glaubte selbst nicht daran, dass man ihn entkommen lassen würde. Einer dieser Verfluchten war ihm schon recht nahe gekommen.
    Johnny hatte nichts in den Händen, womit er die Verfluchten hätte angreifen können. Und sich so zu wehren wie gegen Benny, das war nicht möglich.
    Einer der Verfluchten schwebte näher. Die Kälte nahm zu. Das Gesicht war jetzt dicht vor ihm. Es bewegte sich, es strahlte eine Kälte aus, die schwer zu beschreiben war. Johnny empfand sie als trocken, als leichenhaft.
    Er wollte zurück.
    Es ging nicht, die Gestalt war schon zu nahe. Sie hielt ihn umschlungen, und Johnny mobilisierte all seine Kräfte, um sich aus ihrem Bann zu lösen.
    Und er schaffte es.
    Er drehte sich um.
    Dabei hörte er den wütend klingenden Ruf seines ehemaligen Kumpels. Er sah auch, dass Benny ausholte, und diesmal war Johnny nicht schnell genug, um dem Schlag auszuweichen. Die Faust traf ihn am Hals.
    Johnny schrie auf. Plötzlich war alles anders. Er bekam keine Luft mehr, dafür erhielt er einen weiteren Schlag, der ihn zu Boden warf. Er kämpfte gegen die Schwäche an und krächzte noch irgendetwas hervor, was ihm nichts einbrachte, denn Benny dachte nur daran, in den Kreis der Verfluchten aufgenommen zu werden.
    Er stürzte sich auf Johnny. Der hob zwar seine Arme zur Abwehr, doch er war viel zu schwach. Wie Stahlklammern legten sich die Finger um seinen Hals.
    Dann
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