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1735 - Handelszentrum Eastside

Titel: 1735 - Handelszentrum Eastside
Autoren: Unbekannt
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ihnen auf, und sie sahen die geöffneten Container und die Körbe mit den Waren.
    „Versammelt euch um mich", forderte sie ihre Schülerinnen und Schüler auf.
    Gemeinsam traten sie an einen der Körbe heran und betrachteten die merkwürdigen Gegenstände ohne jeglichen Sinn oder praktischen Nutzen.
    „Was sind das...?" begann sie, kam aber nicht weiter.
    Übergangslos veränderte sich für die Linguiden die Welt. Stury gab ein Keuchen von sich, ein leiser Schrei drang über ihre Lippen. Sie wollte sich festhalten, aber ihre Artgenossen schienen plötzlich weit weg zu stehen.
    „Helft mir!" gurgelte sie, doch niemand griff nach ihr. Ein Körper fiel gegen sie und brachte sie zu Fall. Sie zuckte, schlug um sich und traf mit dem Handrücken gegen etwas Weiches. Schaum bildete sich vor ihrem Mund; sie drohte zu ersticken und bekam einen Hustenanfall. Irgendwo vernahm sie das Wimmern einer Sirene.
    Im nächsten Augenblick verdunkelte sich ihr Blickfeld. Ein schwerer Körper stürzte auf sie und begrub sie unter sich.
    Die Friedensstifterin Stury Suurwill verlor das Bewußtsein.
     
    *
     
    Das monotone Summen der Vibratoren wirkte einschläfernd. Kein einziger Laut war zu hören. Die Roboter arbeiteten lautlos; nur ab und zu gaben sie Kommentare ab und informierten ihre beiden Patienten über das, was gerade ablief.
    An der Decke leuchteten zwei kleine Energiefelder; sie fungierten als Spiegel, viel zu weit weg, als daß die beiden Terraner etwas hätten erkennen können.
    Warum die Wahl Jorrors gerade auf sie beide gefallen war, wußten weder Harold Nyman noch Esker „Harry" Harror genau. Vermutlich lag es daran, daß sie beide eine Führungsposition bekleideten und von Terra stammten. Ihr Wissen sollte einen Teil des Plans ausmachen und ihnen ihre Arbeit erleichtern. Und das, ohne daß jemand sie dabei erkannte.
    Die Roboter setzten mehrere Spritzen. Eskers Augen wurden durch die Wirkung der Substanzen ein wenig runder und größer, die von Nyman behielten ihr ursprüngliches Aussehen bei. Die Farbe der Iris verwandelte sich bei beiden in ein helles Rot, wie es die Nachfahren der Arkoniden noch heute zur Schau trugen. Gleichzeitig begann das Kopfhaar wie verrückt zu wachsen, etwa zehn Zentimeter pro Stunde. Dieser Prozeß verlor sich nach vier Stunden, und dann konnten sie die prächtige Mähne auf Schulterlänge zurückstutzen.
    „Es gibt ein Problem bei der Zellkernschwingung", sagte eine der Maschinen mit zarter Flötenstimme. „Hier auf Findercraft können wir nichts ändern, aber das ist nicht nötig. Ihr erhaltet die Daten in euren ID-Sender, und damit ist es in Ordnung. Niemand wird darauf kommen, diese Daten ausgerechnet mit denen von zwei verschwundenen Terranern zu vergleichen."
    „Völlig klar", kommentierte Nyman. „He, was ist mit meiner Stimme los?"
    „Eine der Spritzen enthält einen Frequenzmodulator. Er setzt sich an den Stimmbändern fest, verliert sich aber nach einiger Zeit. Während der Dauer eures Aufenthalts wird es aber keine Probleme geben. Eure Stimmen werden ein wenig heller und höher."
    Die Roboter verfolgten stur weiter ihr Programm, das aus den beiden Terranern unter Beibehaltung ihrer originalen Proportionen wie Rundgesicht oder dem Eindruck der Auszehrung zwei vollwertige Arkoniden mit edlem Stammbaum machte.
    Drei Stunden dauerte die Prozedur insgesamt, dann lösten sich die unsichtbaren Stützfelder auf, und die beiden Männer lagen übergangslos auf harten, ungepolsterten Unterlagen. Sie richteten sich auf und gingen zum großen Wandspiegel.
    „He", machte Harry. „Wenn das ich bin, dann verspeise ich meine Großmutter zum Frühstück."
    „Alter Leichenfledderer", scherzte Nyman. „Ab sofort darfst du Sigfrend zu mir sagen."
    „Und ich bin Seano Bonk, dein ungleicher Bruder. Hallo, Sigfrend."
    Ein Gleiter holte sie ab und brachte sie zur OSCH und zur DRONDOBA. Beide Schiffe verfügten über die übliche Besatzung. In der Hauptsache handelte es sich um Arkoniden aus den Kolonien, aber auch Akonen und Antis zählten dazu. Sie arbeiteten seit Jahren für die Findercraft-Import auf Terra.
    Daß sich keine Terraner und Terranerinnen unter der Besatzung befanden, erklärte die Syntronik damit, daß diese aufgrund der Ereignisse im Solsystem und der bevorstehenden Evakuierung der Erde ihren Dienst quittiert hatten, um sich um ihre Familien zu kümmern. Die Bedrohung Terras durch die vom Mars ausgehende Todesstrahlung existierte nach wie vor, und die Brüder Bonk verhehlten
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